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Zweifelhafte Anerkenn u n (j.
„Onkel, Du kannst es aber gut! . . . Pfeifen alle Gimpel
so schön?"
Beleidigung.
„..SBnS? Der Schorschl, der Liftboy, will den Buchhalter
verklagen?" — „Ja! Er hat ihn Aufzugsjunge genannt/'
~<sAS' Vorsichtig.
. Wissen ©’, Herr Nachbar, i’ Hab' ja net viel z' sag'n
in dera Sach'! I' sag' nur so viel, i' will nix g'sagt hab'n!"
I in in er Fa ch in a n n.
Kunstmaler: „Na, wie findest Du denn meine junge Frau?"
Kollege: „Offen gesagt, die sieht aus, als wäre sie jury-
frei in Dein Haus gekommen!"
—^eufahusgnich.
ehanntlict] gegen Januar
Sedeiht oorlnefflich der Katarrh.
„ksaljchi — halschi!" .. jo donnerl's oft
Said unerwartet, balb erhofft.
Doch flört's beim SratuIIeren nicht,
Im Segenteil I — Man blinzt und spricht:
„Ich wünsche Stück ;um Seuen Jahr! ..
ksatfchi!.. Fielt’ Sott!.. 's Ist wirklich wahr!"
0 ^rsmpus.
—-s,. G l rr ckw u ir fch c.
^Ä!hrer zwei trafen sich unten an der lfaustüre. — „Gehen Sie
auch hinauf zu ihm zum Gratulieren?" fragte der eine.
„Ja," sagte der andere, „aber ich lasse Ihnen gerne den
vortritt. Ich habe ohnehin noch sonst etwas zu besorgen!"
Da ging der erste hinauf und trat in's Zimmer. „Guten
Tag!" begann er. „Ich wünsche Ihnen ein glückliches Neues
Jahr ..."
Der Alte nickte und reichte ihm die Pfand.
„Sie sehen ja allerdings nicht recht gut aus!" meinte der
Besucher und betrachtete ihn scharf. „Ich finde, Sie sind stark
abgemagert, seitdem ich nicht mehr da war. Und so gelbe Augen
haben Sie. Das darf bedeutend besser werden."
Mürrisch kauerte sich der andere zusammen.
„ksumor haben Sie offenbar auch keinen mehr!" bemerkte der
Gast ein wenig gereizt, weil er keine Antwort bekam. „Es ist
ja begreiflich, wenn man immer so krank ist und gar keine Aus-
sicht hat. wer weiß, was das neue Jahr bringt. Es wird
wieder manchein von uns hart zusetzcn. Besonders wenn man
es schon so antreten muß . . ."
Der andere kauerte sich noch tiefer zusammen. „wie man
nur so unfreundlich sein kann, wenn einer zum Gratulieren
kommt I" dachte sich der Besucher und ging mit einem kurzen
Gruß wieder weg. In sich zusammengesunken starrte der Beglück-
wünschte aus den Boden.
Bald darauf klopfte der andere an.
„Grüß' Gott!" rief er munter bei der Türe herein. „Ach!
Bei Ihnen ist es einmal behaglich und heimlich I Es geht doch
nichts über ein gemütliches Stüberl im Winter! Meine herz-
lichsten Glückwünsche zum Neuen Jahr! . . Und wie Sie prächtig
aussehen — ganz anders wie vor einem Jahr, viel frischer und
krabbliger und diese Hellen munteren Augen! lfclle Augen sind
ein Zeichen von Gesundheit, wer Helle Augen hat, wird alt . . ."
Langsam hatte sich der vergrämte aufgerichtet. „Glauben
Sie?" fragte er zaghaft. „Schaue ich wirklich besser aus?"
„Na, das mein' ich!" rief der Besucher, „lvie das Leben
schauen Sie aus. wenn jetzt erst die paar lvinterwochen noch
herum sind und die Sonne kommt wieder — schon im Februar
kommt die Sonne auf Stunden wieder ... da machen wir dann
gleich einmal einen kleinen Spaziergang miteinander hinaus vor's
Tor . . . ."
„Meinen Sie wirklich?" sagte der Alte und krabbelte ge-
Zweifelhafte Anerkenn u n (j.
„Onkel, Du kannst es aber gut! . . . Pfeifen alle Gimpel
so schön?"
Beleidigung.
„..SBnS? Der Schorschl, der Liftboy, will den Buchhalter
verklagen?" — „Ja! Er hat ihn Aufzugsjunge genannt/'
~<sAS' Vorsichtig.
. Wissen ©’, Herr Nachbar, i’ Hab' ja net viel z' sag'n
in dera Sach'! I' sag' nur so viel, i' will nix g'sagt hab'n!"
I in in er Fa ch in a n n.
Kunstmaler: „Na, wie findest Du denn meine junge Frau?"
Kollege: „Offen gesagt, die sieht aus, als wäre sie jury-
frei in Dein Haus gekommen!"
—^eufahusgnich.
ehanntlict] gegen Januar
Sedeiht oorlnefflich der Katarrh.
„ksaljchi — halschi!" .. jo donnerl's oft
Said unerwartet, balb erhofft.
Doch flört's beim SratuIIeren nicht,
Im Segenteil I — Man blinzt und spricht:
„Ich wünsche Stück ;um Seuen Jahr! ..
ksatfchi!.. Fielt’ Sott!.. 's Ist wirklich wahr!"
0 ^rsmpus.
—-s,. G l rr ckw u ir fch c.
^Ä!hrer zwei trafen sich unten an der lfaustüre. — „Gehen Sie
auch hinauf zu ihm zum Gratulieren?" fragte der eine.
„Ja," sagte der andere, „aber ich lasse Ihnen gerne den
vortritt. Ich habe ohnehin noch sonst etwas zu besorgen!"
Da ging der erste hinauf und trat in's Zimmer. „Guten
Tag!" begann er. „Ich wünsche Ihnen ein glückliches Neues
Jahr ..."
Der Alte nickte und reichte ihm die Pfand.
„Sie sehen ja allerdings nicht recht gut aus!" meinte der
Besucher und betrachtete ihn scharf. „Ich finde, Sie sind stark
abgemagert, seitdem ich nicht mehr da war. Und so gelbe Augen
haben Sie. Das darf bedeutend besser werden."
Mürrisch kauerte sich der andere zusammen.
„ksumor haben Sie offenbar auch keinen mehr!" bemerkte der
Gast ein wenig gereizt, weil er keine Antwort bekam. „Es ist
ja begreiflich, wenn man immer so krank ist und gar keine Aus-
sicht hat. wer weiß, was das neue Jahr bringt. Es wird
wieder manchein von uns hart zusetzcn. Besonders wenn man
es schon so antreten muß . . ."
Der andere kauerte sich noch tiefer zusammen. „wie man
nur so unfreundlich sein kann, wenn einer zum Gratulieren
kommt I" dachte sich der Besucher und ging mit einem kurzen
Gruß wieder weg. In sich zusammengesunken starrte der Beglück-
wünschte aus den Boden.
Bald darauf klopfte der andere an.
„Grüß' Gott!" rief er munter bei der Türe herein. „Ach!
Bei Ihnen ist es einmal behaglich und heimlich I Es geht doch
nichts über ein gemütliches Stüberl im Winter! Meine herz-
lichsten Glückwünsche zum Neuen Jahr! . . Und wie Sie prächtig
aussehen — ganz anders wie vor einem Jahr, viel frischer und
krabbliger und diese Hellen munteren Augen! lfclle Augen sind
ein Zeichen von Gesundheit, wer Helle Augen hat, wird alt . . ."
Langsam hatte sich der vergrämte aufgerichtet. „Glauben
Sie?" fragte er zaghaft. „Schaue ich wirklich besser aus?"
„Na, das mein' ich!" rief der Besucher, „lvie das Leben
schauen Sie aus. wenn jetzt erst die paar lvinterwochen noch
herum sind und die Sonne kommt wieder — schon im Februar
kommt die Sonne auf Stunden wieder ... da machen wir dann
gleich einmal einen kleinen Spaziergang miteinander hinaus vor's
Tor . . . ."
„Meinen Sie wirklich?" sagte der Alte und krabbelte ge-
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Zweifelhafte Anerkennung" "Vorsichtig"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1912 - 1912
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 137.1912, Nr. 3518, S. 314
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg