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Fenster. Der Sitzungssaal. Sieben Stunden nnnntcrbrochcn Ver-
handlung. Line cause ceiebre, weißt Du. Line Betrugssache
aus der „Gesellschaft": wechselasfäre. Ich bin der Verteidiger.
Den Neid der Kollegen kannst Du Dir vorstellen. Jetzt hat der
Gerichtshof eine Viertelstunde Panse gemacht. Sieben Stunden
Verhandlung ohne eine Zigarre — Du wirst verstehen, was das
für einen Raucher von meiner Leidenschaft bedeutet. Ich in n s;
jetzt eine Zigarre haben — und wenn es mir den Kopf kosten
würde. Ich bin das geradezu meincin Klienten und meiner
Zukunft schuldig. Sonst rede ich in meinem Plädoyer direkt
gewalztes Blech I"

Dabei sucht er nervös in den Fracktaschen. „Sapperment I"
sagt er. „Ich Hab' ja mein Ltui nicht im Frack, sondern im
Mantel — und der hängt droben in der Garderobe. Bis ich da
hinanfkomnie und mich durch alle die Menschen durchdränge,
wird es zu spät. Ich beschwöre Dich bei allen Deinen nnge-
druckten Musenkindern, gib mir eine Zigarre I"

Ich reiße mein Ltui heraus. „Natürlich!" ruft er nach
einem Tigerblick hinein. „Wenn mein Leben, ja, wenn die
Existenz von zwei Menschen davon abhängt, hast Dn keine!"

„Aber ich Hab' ja doch nicht wissen können ..." murmle ich
ganz bestürzt.

„Das kenn'ich schon!" entgegnet er heftig, beinahe bösartig.

„Da drüben ist ein Laden!" rufe ich frohlockend. „Ich hole
welche..."

„Bis Dn hinllberschleichst!" höhnte er. „Da geh' ich schon
lieber selber..." — Wir laufen über die Straße.

„Sechs Regalia I" keucht er, knipst sich eine ab, zündet sie
an und stürmt mit dem Befehl davon: „Zahl' Dn!"

„Auf heute hat Ihr hundertjähriger Kalender doch Sonnen-
-schein prophezeit?!" — „Ja wisse» S', der Reg'n is halt a' Straf'
für die Leut', lvo's not glaubt Ham."

—•—Die Zigarre, -h-

^^>ch treffe meinen Freund Gtto vor dem Gerichtsgebäude.
„Du," sage ich, „das ist aber ein großer Leichtsinn von
Dir: Jetzt in der Nachtluft, erhitzt, bloß im Frack, ohne
Kopfbedeckung, Dn kannst Dich ja schön erkälten. Was tust Du
denn da?"

„Schau einmal hinaus!" antwortet er. „Die erleuchteten

—, Tierbild. o>
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Tierbild" "Wetter-Gesetze"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Objektbeschreibung
Verschlagwortung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Dombrowski, Katharina von
Hesse, Rudolf
Entstehungsdatum (normiert)
1914 - 1914
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 141.1914, Nr. 3597, S. 14
 
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