Fliegende Blätter (141.1914 (Nr. 3597-3622))

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Besiegte 'KiefenI

(Äebt’s auf! Gebt's auf, ihr
^ Riesen!

Der Trotz ist nur ein Wahn.

Wir zwingen euch mit den Füßen
And mit -er Drahtseilbahn.

2hr schneebedeckten Halden,

Der Mensch hat euch besiegt,

Der über die Gletscherspalten
Schneeschuh'» lustig fliegt!

Du stolzer Firn, ich frag' dich:
Wie hoch bist du. Gesell? —
Fehn Meter lühn überragt dich
Der Schornstein vom Hotel!

2hr Triften und ihr Natten,
Schon schmückt euch das Plakat,
Schon schwingt sich zwischen den
Latten

Am euch der Stachelüraht!

Du Felswand, senkrecht zielend
3u Himmelshöhen auf
Gelangt man zu dir nicht spielend
Per Fahrstuhl heut hinauf?! . . .

Da steh' ich auf dem Gipfel
And schaue über's Tal,

An- mit dem Taschentuchzipfel
Grüß' ich euch tausendmal! —

Gebt's auf und laßt das Protzen,
2hr Berge hoch und hehr!

Wan kann den Feinden wohl
trotzen —

Den „Freunden" nimmermehr!

R. Genennchcr.

Schnell umgesattelt.

O

„Herr Assessor, Zigeuner
sind im Forst."

„ Was, schon wieder?!
Das Gesindel soll sich nur
ja vor mir nicht blicke»
lassen. ‘

„Und a' paar bildsaubere
Madel sind dabei."

„Schon gut, werde 'mal
selbst hinreiten."

£ Enthusiasmus. H-

Fata l.


y.m



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„Ach, welche herrliche Gegend! Hier möcht' ich immer
bleiben! . . Apropos, Edgar, wann fahrt unser Zug heute?"

„Warum macht denn der junge
Doktor Müller so ein besorgtes
Gesicht?"

„Seine einzige Patientin ist
aus'blieben."

„Warum denn?"

„Sic ist krank 'wor'n."

Zeichen der Zeit.

sjPsan merkt den Wandel der Zeit
Besonders am heut'gen Roman:
Linst haben sie sich „gekriegt",
Jetzt — kriegen sie sich bloß d'ran!

©. 6. W.

Der eingebildete Kranke.

„Niemals lasse ich meinen Mann
allein mehr zum Arzt gehen! Zu-
erst hatte er nur vier Krank-
heiten . . . seitdem er aber im
Wartezimmer mit drei andern
Patienten in's Gespräch gekommen
ist, hat er sieben!"