Fliegende Blätter (141.1914 (Nr. 3597-3622))

Rückbli ck.

Gauner: „Wie sich so eine Plakatsäule mit der Zeit verändert! Vor 25 Jahren hatte ich mit
meiner Jugendliebe das erste Stelldichein dort verabredet und heute sind 500 Mark Belohnung ans mich
d'ran ausgeschrieben!" _

Zwei G v ü it d c.

Badegast: „Ist mir kolossal unangenehm, daß ich in
diesem eleganten Badeort mit dem Stritzki zusammentreffe!
Erstens blamiert man sich mit dem Kerl, der so wenig auf fein
Äußeres hält... und zweitens kriegt er auch noch Geld von mir!"

Vor dem R i ch t e r.

„Sie haben die Klägerin vor Zeugen einen .alten Schrauben-
dampfer' geheißen! • . . Können Sie etwas zu Ihrer Ent-
schuldigung anführen?" — „Gewiß! ... Ich bin Mitglied
vom Flottenverein!"

(Im Symphoniekonzert.) Besucher (ärgerlich): „Diese Unmenge Fliegen hier im Saal beeinträchtigen den
ganzen Kunstgenuß! Man hat jedesmal den Mund voll . . . wenn man gähnt!"

Die erste Liebe.

^ie war vor zwanzig Jahren ich
Jn's Ännchen doch verliebt!
Ich meinte, daß es auf der Welt
Kein schön'res Weibchen gibt.

And eher sterben wollte ich.

Als eine and're frei'n.

Das Schicksal hielt jedoch nicht mit
And sprach ein strammes „Nein!"