Die teueren l'tüffc.
zcih'n S’" — dabei machte sie einen tiefenAnicks — „entschuldigen
£’, lserr Apotheker ... die Nuss'... die Nuss', da muß i' jetzt
dumm frag'«, warum kaufa jatzt £ie die Nüss' wicda... die sau
ja von Ihna fclba, von Ihr'» Garten... die hat vor ein paar
Tag' Ihr Lehrbub, da Nlasi. verkauft, er hat g'sagt. £ic mög'n
s' niinina, £ie kenna s' niininer bciß'n und jetzt kauf'» £ie s' wieder
z'riick . . . da kenn' i' ini’ iiitnma ans!!".,A bcr
i'!" — schrie wütend der Apotheker, „da hört sich doch schon
alles auf, so ein Lausbub . . .
das find teure Nüss'! No wart',
Blasi ... dir gib i' dös Tichkatzl,
dci' frciud's Tier!! Dir komm'
i' scho'!!" Der Nlasi mußte fünf
Tage laug von früh bis abends
„Ammonium carbouicum" reiben, daß
ihm Augen und Nase tröpfelten
gleich einer alten Dachrinne. Der
Apotheker aber erzählte mir ein-
mal die Geschichte, als er gut auf-
gelegt war, in seinem £ommcr-
häuscheu, au der Stadtmauer, bei
lvcißwei», Nausbrot und Haselnüssen. „Denken £' Ihua nur,"
sagte er immer wieder, „sechzig Mark der Flobcrt, achtzig Mark
die G'schicht' mit der Ruh und sieben Mark fünfzig Pfennig Hab'
ich der Bbstlcrin 'geben, sind hundcrtfiebcnuudvierzig Mark und
fünfzig Pfennig. . . dös war'n teuere Nüss'!".
l\ 5:ocfntciun.
Der fiinterlnnösljelD.
r sitzt vetstimml, mit grnmünrch-
furrtjtcn (lliciicn,
Jn feinem altgewohnten Stnmmldfnle,
glieft tnilD um sich, verdrossen unö
verärgert,
Unö Fant unö roiirgt an seinem übenö-
mnhle.
vn Fonimt das RbcnDblntf mit üriegs-
berirtjten!
Die stören ihn in seinem lvltzver-
gnügen,
vieweil sie frohe stoße lrnnde bringen
von gläigenden Erfolgen, grotzen
biegen!
Und seine Stirne bleibt umroölft unö düster,
Und Unheil scheint sein Rüge ;u verkünden —
Denn — öntz Fein slierndl mar beim fliereub rnten,
finnn feine (jelöenfeele nicht verwinden!
o. e. w.
11 np nssciid c blrab r cd c.
Im Torfe wird ein alter Veteran begraben namens Kämpf.
Ter Pfarrer knüpft an diejcn Namen an und sagt in der Grabrede:
„Kämpf war der Name des Heimgegangenen, und er hat diefcm
Namen Ehre gemacht, den» als das Vaterland rief, hat er g e -
kämpft für Familie und Hans, hat gekämpft für König lmb
Vaterland, er war aber auch ein frommer Christ und hat allzeit
wacker gekämpft für sein Seelenheil. ." — Nach der Beerdigung
sagt der Gemeindediener, ein Kriegskamerad des Verstorbenen, zum
Wirt: „Schö' hat er's vüribracht, da Pfarrer, aba woaßt T', bal'
i' amal stirb, muaß er si' scho' 'was anders ansdcnka, so geht's
bei mir it." — „Ja wiaso?" fragt der Wirt. Sagt der Ge
incindcdiencr d'ranf: „No, weil i' halt „Ranch" hoaß'!"
(Eicrnot.) „Du, Franzi, jetzt waar' i' fei' scho' g'stelll, das; ma heiraten könnten." „So, hast g'wis; a'
Erbschaft g'macht?" — „Dös net, aber mei' Muatter gibt ma alle ihre Hennen mit als Heiratsgut."
zcih'n S’" — dabei machte sie einen tiefenAnicks — „entschuldigen
£’, lserr Apotheker ... die Nuss'... die Nuss', da muß i' jetzt
dumm frag'«, warum kaufa jatzt £ie die Nüss' wicda... die sau
ja von Ihna fclba, von Ihr'» Garten... die hat vor ein paar
Tag' Ihr Lehrbub, da Nlasi. verkauft, er hat g'sagt. £ic mög'n
s' niinina, £ie kenna s' niininer bciß'n und jetzt kauf'» £ie s' wieder
z'riick . . . da kenn' i' ini’ iiitnma ans!!".,A bcr
i'!" — schrie wütend der Apotheker, „da hört sich doch schon
alles auf, so ein Lausbub . . .
das find teure Nüss'! No wart',
Blasi ... dir gib i' dös Tichkatzl,
dci' frciud's Tier!! Dir komm'
i' scho'!!" Der Nlasi mußte fünf
Tage laug von früh bis abends
„Ammonium carbouicum" reiben, daß
ihm Augen und Nase tröpfelten
gleich einer alten Dachrinne. Der
Apotheker aber erzählte mir ein-
mal die Geschichte, als er gut auf-
gelegt war, in seinem £ommcr-
häuscheu, au der Stadtmauer, bei
lvcißwei», Nausbrot und Haselnüssen. „Denken £' Ihua nur,"
sagte er immer wieder, „sechzig Mark der Flobcrt, achtzig Mark
die G'schicht' mit der Ruh und sieben Mark fünfzig Pfennig Hab'
ich der Bbstlcrin 'geben, sind hundcrtfiebcnuudvierzig Mark und
fünfzig Pfennig. . . dös war'n teuere Nüss'!".
l\ 5:ocfntciun.
Der fiinterlnnösljelD.
r sitzt vetstimml, mit grnmünrch-
furrtjtcn (lliciicn,
Jn feinem altgewohnten Stnmmldfnle,
glieft tnilD um sich, verdrossen unö
verärgert,
Unö Fant unö roiirgt an seinem übenö-
mnhle.
vn Fonimt das RbcnDblntf mit üriegs-
berirtjten!
Die stören ihn in seinem lvltzver-
gnügen,
vieweil sie frohe stoße lrnnde bringen
von gläigenden Erfolgen, grotzen
biegen!
Und seine Stirne bleibt umroölft unö düster,
Und Unheil scheint sein Rüge ;u verkünden —
Denn — öntz Fein slierndl mar beim fliereub rnten,
finnn feine (jelöenfeele nicht verwinden!
o. e. w.
11 np nssciid c blrab r cd c.
Im Torfe wird ein alter Veteran begraben namens Kämpf.
Ter Pfarrer knüpft an diejcn Namen an und sagt in der Grabrede:
„Kämpf war der Name des Heimgegangenen, und er hat diefcm
Namen Ehre gemacht, den» als das Vaterland rief, hat er g e -
kämpft für Familie und Hans, hat gekämpft für König lmb
Vaterland, er war aber auch ein frommer Christ und hat allzeit
wacker gekämpft für sein Seelenheil. ." — Nach der Beerdigung
sagt der Gemeindediener, ein Kriegskamerad des Verstorbenen, zum
Wirt: „Schö' hat er's vüribracht, da Pfarrer, aba woaßt T', bal'
i' amal stirb, muaß er si' scho' 'was anders ansdcnka, so geht's
bei mir it." — „Ja wiaso?" fragt der Wirt. Sagt der Ge
incindcdiencr d'ranf: „No, weil i' halt „Ranch" hoaß'!"
(Eicrnot.) „Du, Franzi, jetzt waar' i' fei' scho' g'stelll, das; ma heiraten könnten." „So, hast g'wis; a'
Erbschaft g'macht?" — „Dös net, aber mei' Muatter gibt ma alle ihre Hennen mit als Heiratsgut."
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Die teueren Nüsse" "Eiernot"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Objektbeschreibung
Verschlagwortung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1916
Entstehungsdatum (normiert)
1911 - 1921
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 144.1916, Nr. 3683, S. 111
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg