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r haust längst auf dem Alten-
teil,
Oie Ruhe ist sein süßes Seil,
Ee hat die Welt gekostet.
Gr labt das rofc Relkenbcet,
Gr ölt am Türlein, daß cs geht,
Oen Riegel, der verrostet.
Gin Knösplein trieb der Rosenstrauch,
Oer Kirschbaum trägt, es grünt der Lauch,
Gs blühen die Reseden.
Sein Oasein ist des Glückes voll.
Ihn schiert nicht Kamps, nicht Streit,
nicht Zoll,
Richt lange Reichstagsreden.
L
Gr lugt hinaus zum Taubenschlag,
Ob's regnet oder hell der Tag,
Spürt nicht des Löwen Tatzen.
Ist weltenfern dem Dölkerstreit.
Gr herrscht in stolzer Herrlichkeit
Und füttert seine Spatzen.
Gr steht gefeit wie Fels im Meer.
Und mag es branden um ihn her,
Gr läßt die Wogen brüllen.
Gr steckt sein duftend' Kraut in Orand,
Gr betet für sein Vaterland
Und lächelt sein im stillen.
M. 3
Kluge und Dumm e.
Daß Dumme und Kluge sich niemals
versteh'»,
Gehört zu des Lebens alltäglichem
Walten:
Wer hätte nicht schon einen Dummkopf
gcseh'n,
Der alle Klägern für dumm gehalten?
D. 8. W.
Ein gcincincr Kerl.
„Es ist doch schon über die Zeit,
warum geben Sie denn nicht das Ab-
fahrtszeichen !;i it g s fl h r c r :
„Wcil's mt’ freut, daß dort der Herr
Assessor von seiner Schlvicgcrnintter
iniincr wieder 'n Abschiedsknß kriegt!"
n ü h l l III) ü >ll a II tl k >'. IIII n.
wandern wir mit stillen Schrille»
Durch UJald und Jlur, durch Sonn'
und lUind,
(Uo wir dereinst in Sricdcnsniiltcn
mit euch, ihr dranh, gewandert sind —
Uio wir gegrüßt die jungen Keime,
In naß und lern den neuen Klang
UJo froh des Sriiblings erste Keime
gemeinsam Mund und Seele sang.
-in manch' verslectzlem Ueilchenorle
Steht eine Maid und (innt zurück.
In manches Gartens trautem horte
träumt ernst ein lücib von einstigem
Glück.
fln mancher dunklen Cranerweide
Cehnl eine Mutter ganz allein
Und sprich! in bitt’rem herzcleide:
„Ich mein' noch heul' — es kann nicht
sein !“
Ul. herben.
O diese Kinder.
Tauten „Das ist schön, Mtnber, daß
Ihr Euere kranke Tante 'mal besucht!"
Tie.st in der: „Za, und 'n ganzen
Tag dürfen wir hier bleiben, Tante
Die Mutter hat gesagt, sonst lomnien wir
diese Woche mit 'nt Brot nicht ans!"
Die Dilettanten.
Ecltcn nur ivagen sie's, zu model
licren,
Zn malen, zu mimen, zu komponieren
Nur an die göttliche Kunst des Poeten
Wagen heran sich selbst Analphabeten!
«v s. m>.
r haust längst auf dem Alten-
teil,
Oie Ruhe ist sein süßes Seil,
Ee hat die Welt gekostet.
Gr labt das rofc Relkenbcet,
Gr ölt am Türlein, daß cs geht,
Oen Riegel, der verrostet.
Gin Knösplein trieb der Rosenstrauch,
Oer Kirschbaum trägt, es grünt der Lauch,
Gs blühen die Reseden.
Sein Oasein ist des Glückes voll.
Ihn schiert nicht Kamps, nicht Streit,
nicht Zoll,
Richt lange Reichstagsreden.
L
Gr lugt hinaus zum Taubenschlag,
Ob's regnet oder hell der Tag,
Spürt nicht des Löwen Tatzen.
Ist weltenfern dem Dölkerstreit.
Gr herrscht in stolzer Herrlichkeit
Und füttert seine Spatzen.
Gr steht gefeit wie Fels im Meer.
Und mag es branden um ihn her,
Gr läßt die Wogen brüllen.
Gr steckt sein duftend' Kraut in Orand,
Gr betet für sein Vaterland
Und lächelt sein im stillen.
M. 3
Kluge und Dumm e.
Daß Dumme und Kluge sich niemals
versteh'»,
Gehört zu des Lebens alltäglichem
Walten:
Wer hätte nicht schon einen Dummkopf
gcseh'n,
Der alle Klägern für dumm gehalten?
D. 8. W.
Ein gcincincr Kerl.
„Es ist doch schon über die Zeit,
warum geben Sie denn nicht das Ab-
fahrtszeichen !;i it g s fl h r c r :
„Wcil's mt’ freut, daß dort der Herr
Assessor von seiner Schlvicgcrnintter
iniincr wieder 'n Abschiedsknß kriegt!"
n ü h l l III) ü >ll a II tl k >'. IIII n.
wandern wir mit stillen Schrille»
Durch UJald und Jlur, durch Sonn'
und lUind,
(Uo wir dereinst in Sricdcnsniiltcn
mit euch, ihr dranh, gewandert sind —
Uio wir gegrüßt die jungen Keime,
In naß und lern den neuen Klang
UJo froh des Sriiblings erste Keime
gemeinsam Mund und Seele sang.
-in manch' verslectzlem Ueilchenorle
Steht eine Maid und (innt zurück.
In manches Gartens trautem horte
träumt ernst ein lücib von einstigem
Glück.
fln mancher dunklen Cranerweide
Cehnl eine Mutter ganz allein
Und sprich! in bitt’rem herzcleide:
„Ich mein' noch heul' — es kann nicht
sein !“
Ul. herben.
O diese Kinder.
Tauten „Das ist schön, Mtnber, daß
Ihr Euere kranke Tante 'mal besucht!"
Tie.st in der: „Za, und 'n ganzen
Tag dürfen wir hier bleiben, Tante
Die Mutter hat gesagt, sonst lomnien wir
diese Woche mit 'nt Brot nicht ans!"
Die Dilettanten.
Ecltcn nur ivagen sie's, zu model
licren,
Zn malen, zu mimen, zu komponieren
Nur an die göttliche Kunst des Poeten
Wagen heran sich selbst Analphabeten!
«v s. m>.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Der Alte"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Objektbeschreibung
Verschlagwortung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1916
Entstehungsdatum (normiert)
1911 - 1921
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)