ly8 —°r-G.- Bescheiden. -
Fremder: „Sie sind Nachtwächter, Feldhüter und Laternenanzünder?" — Einheimischer: „Na ja, man
ist sechzig Jahre alt... in Ihrem Alter war ich auch noch nichts!"
Vor dem Stelldichein.
er ganze Himmel ist voll Schäfchen,
And alle, alle Bäume blüh'n.
Im Schloß hält jeder Mittagschläfchen,
Nur ich entschlüpft' in's Maiengrün.
Oie alten Wipfel neigen sich,
Als ob sie ein Geheimnis wüßten:
Sie sahen wohl, wie wir uns küßten
Im Mondlicht gestern, er und ich!
Noch brennen Oppen mir und Wange
Von diesem einen, heißen Kuß,
Daß ich so süß, und ach, so bange,
Nun immer an ihn denken muß.
Leis' fleht' er um ein „Stelldichein",
- Wie zärtlich er in's Aug' mir blickte -
Ich wußt' gar wohl, daß sich's nicht schickte.
And ach! - ich sagte doch nicht „nein!"
Nun schlich ich mich auf leisen Sohlen
Durch Oorngerank und Äickicht tief
And wagte Atem kaum zu holen -
Doch selbst der Wind im Dickicht schlief.
Schlaftrunken gurrt der wilde Tauber,
Vom Kirschbaum Blüten niederschnei'n,
Es spinnt der Mittagsiunde Zauber
Oie Welt in gold'ne Schleier ein.
Fremder: „Sie sind Nachtwächter, Feldhüter und Laternenanzünder?" — Einheimischer: „Na ja, man
ist sechzig Jahre alt... in Ihrem Alter war ich auch noch nichts!"
Vor dem Stelldichein.
er ganze Himmel ist voll Schäfchen,
And alle, alle Bäume blüh'n.
Im Schloß hält jeder Mittagschläfchen,
Nur ich entschlüpft' in's Maiengrün.
Oie alten Wipfel neigen sich,
Als ob sie ein Geheimnis wüßten:
Sie sahen wohl, wie wir uns küßten
Im Mondlicht gestern, er und ich!
Noch brennen Oppen mir und Wange
Von diesem einen, heißen Kuß,
Daß ich so süß, und ach, so bange,
Nun immer an ihn denken muß.
Leis' fleht' er um ein „Stelldichein",
- Wie zärtlich er in's Aug' mir blickte -
Ich wußt' gar wohl, daß sich's nicht schickte.
And ach! - ich sagte doch nicht „nein!"
Nun schlich ich mich auf leisen Sohlen
Durch Oorngerank und Äickicht tief
And wagte Atem kaum zu holen -
Doch selbst der Wind im Dickicht schlief.
Schlaftrunken gurrt der wilde Tauber,
Vom Kirschbaum Blüten niederschnei'n,
Es spinnt der Mittagsiunde Zauber
Oie Welt in gold'ne Schleier ein.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Bescheiden"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Objektbeschreibung
Verschlagwortung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1916
Entstehungsdatum (normiert)
1911 - 1921
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)