Fliegende Blätter (144.1916 (Nr. 3675-3701))

-s-s-H 1916.

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„Was gibt’?' beim da für eine Rauferei vor dem Schlächterladen?" - „Wissen dem Inhaber ist zu
seiner heutigen silbernen Hochzeit nämlich ein Ständchen gebracht worden . . . ein hat er 511111 Dank einen ganzen Arm
voll Knackwmstel unter die Sänger geworfen!"

(Gemütlich.) Frau Schulze (ans dem Fenster sehend): „Wohin geh’n S' denn noch so spat,
Frau Huber’?" — „Meinen Mann, den Lumpen, will ich ans dem Wirtshaus holen!" — „So, dann bitte,
nehmen S' den meinen auch gleich mit!" _

'flPm Pyramidenfut; sammelte sich
#¥ Gin bunter neugieriger Jremdenbauf
Und der hagere flraberlcbeicb
Lehloh die knarrende Pforte auf.

Aus dem weihen 0lu([onnenbrand,

Aus der Palmen strebender Pracht
traten mit zagenden Schauern sie
ln die dumpfe, die ewige Dacht-
Dort von Kammer zu Kammer still
Jiibrte der Greis die nachdrängende Schar.
Mancher Gottheit seltsames Bild
Stellte [ich an den wänden dar.

—-H- jSjifTanaita. -H--

Endlich aber in schmalem Raum
hob er die schwelende Jäckel hoch —

Und er sprach mit zuckendem Mund:
„Dach vier (Jabrtau[enden herrlich noch
wie der blühenden Lotos Glanz,
wie der Huri schimmernder Schein
Strahlt Sassanara, das Königskind,
Rbamles’ holdseliges Cöcbterlein!“

Gnger und enger [taute sich
Um die Mumie der Jremden häuf.

Eine Stimme flüsterte: „Reh!

Machte sie doch nur die Lippen auf!

welch’ eine Offenbarung wohl
Aus fernster Zeit vernähme man da?!“
Doch der Scheich mit seltsamem Blick
Zu der neugierigen Sprecherin sah.

Bald auf der Erde aus Zauberkraut
Jachte er einen bläulichen Brand,

Den zwei Schlangen umzüngelten.

Ginen Spiegel nahm er zur Hand,

Hielt ihn vor’s Jfntlit; der Mumie
Und rief in Ehrfurcht feierlich:
„Sassanara! Du Königskind!

1 Erwache vom Craum! Sassanara, sprich!