Lundert Nörgler und kein Zahler
Gällten ihm auch den Beruf.
Tags d'raus war er Lausbesorger,
Fröhlich unter'm sicher'n Dach —
Wetter, Weiberklatsch und Borger
Nissen aus der Ruh' ihn jach.
Tags d'raus war im Wald er Leger,
Lielt sich frei — der Welt so fern.
Wild'rer, Raubzeug, Sonntagsjäger
Trübten ihm auch diesen Stern.
Tags d'raus war er Lirt der Ziegen,
Glaubt', entfloh'» zu sein dem Fluch.
Doch es ließ ihn still nicht liegen
Aineis', Mück' und Bocksgeruch.
Und ein Reicher ward er morgen,
Kam sich nun geborgen für.
Steuern, Bettel, Langweilsorgcn
21'.J
Klopften da an seine Tür'.
Bettler ward er d'raus zur Stunde,
Äielt den frei, der gar nichts hat.
Knöpfe, Äunger, Püffe, Lunde
Machten ihn des Lebens satt.
Jeder Morgen brachte wieder
Ein verheißendes Geschick —
Jede Rächt legt' er sich itieder,
Groll und Überdruß im Blick.
„Ach,'bin ich ein armer Racker!"
Seufzt' er einst beim Frührot d'rum.
Da . . . sah er den Rübenacker.
Dreißig Tage waren um. —
Strahlte nicht sein Ang', das trübe?!
Jauchzte nicht sein bitt'rer Mund?! . . .
Und er hob die erste Rübe
Wie ein Kleinod aus dem Grund.
Wilhelm Herbert.
-'ä : » --
Gi 11 § w ic 'S andere.
„Wie frisch und jugendlich diese beiden Siebziger noch anssehen!" — „Sehr erklärlich! Wenn einer so von
morgens bis abends tätig ist wie der Inspektor..." — „Das trifft aber bei dein andern nicht zu; der hat immer
gefanlenzt in seinem Leben!" — „Za . . . Das ist auch gesund!"
I m Nute r ft a n d.
Feldwebel (znm Gefreiten):
„Das Insektenpulver das wir vor-
rätig haben, geht ja schon wieder
zn Ende . . so schlimm ist's doch mit
dem Ungeziefer nicht?!" — „Ja . .
aber wir haben a' paar drunter, die
schnnpscn's!"
Orakel.
iTUet uns Horizont in eins verschwommen,
Still und regungslos wie tiefer Gram.
Tange sah ich schweigend und beklommen,
Und ich dachte: „Wird die Sonne komnien?
Wird des Kummers Taft von mir genommen?" —
Und die Sonne kam.
!N. Holthausen.
Das- Vcrsnchskarn ick cl.
Wirtin: „Die Schwammerln
diesen Mittag snn Ihnen doch gut
bekommen, net wahr?" — Gast:
„Vorzüglich!" - Wirtin (zn ihren
Kindern): „Na, da könnt Ihr s' jetzt
an' essen, Kinder!"
Gällten ihm auch den Beruf.
Tags d'raus war er Lausbesorger,
Fröhlich unter'm sicher'n Dach —
Wetter, Weiberklatsch und Borger
Nissen aus der Ruh' ihn jach.
Tags d'raus war im Wald er Leger,
Lielt sich frei — der Welt so fern.
Wild'rer, Raubzeug, Sonntagsjäger
Trübten ihm auch diesen Stern.
Tags d'raus war er Lirt der Ziegen,
Glaubt', entfloh'» zu sein dem Fluch.
Doch es ließ ihn still nicht liegen
Aineis', Mück' und Bocksgeruch.
Und ein Reicher ward er morgen,
Kam sich nun geborgen für.
Steuern, Bettel, Langweilsorgcn
21'.J
Klopften da an seine Tür'.
Bettler ward er d'raus zur Stunde,
Äielt den frei, der gar nichts hat.
Knöpfe, Äunger, Püffe, Lunde
Machten ihn des Lebens satt.
Jeder Morgen brachte wieder
Ein verheißendes Geschick —
Jede Rächt legt' er sich itieder,
Groll und Überdruß im Blick.
„Ach,'bin ich ein armer Racker!"
Seufzt' er einst beim Frührot d'rum.
Da . . . sah er den Rübenacker.
Dreißig Tage waren um. —
Strahlte nicht sein Ang', das trübe?!
Jauchzte nicht sein bitt'rer Mund?! . . .
Und er hob die erste Rübe
Wie ein Kleinod aus dem Grund.
Wilhelm Herbert.
-'ä : » --
Gi 11 § w ic 'S andere.
„Wie frisch und jugendlich diese beiden Siebziger noch anssehen!" — „Sehr erklärlich! Wenn einer so von
morgens bis abends tätig ist wie der Inspektor..." — „Das trifft aber bei dein andern nicht zu; der hat immer
gefanlenzt in seinem Leben!" — „Za . . . Das ist auch gesund!"
I m Nute r ft a n d.
Feldwebel (znm Gefreiten):
„Das Insektenpulver das wir vor-
rätig haben, geht ja schon wieder
zn Ende . . so schlimm ist's doch mit
dem Ungeziefer nicht?!" — „Ja . .
aber wir haben a' paar drunter, die
schnnpscn's!"
Orakel.
iTUet uns Horizont in eins verschwommen,
Still und regungslos wie tiefer Gram.
Tange sah ich schweigend und beklommen,
Und ich dachte: „Wird die Sonne komnien?
Wird des Kummers Taft von mir genommen?" —
Und die Sonne kam.
!N. Holthausen.
Das- Vcrsnchskarn ick cl.
Wirtin: „Die Schwammerln
diesen Mittag snn Ihnen doch gut
bekommen, net wahr?" — Gast:
„Vorzüglich!" - Wirtin (zn ihren
Kindern): „Na, da könnt Ihr s' jetzt
an' essen, Kinder!"
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Der Rübenbauer"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Objektbeschreibung
Verschlagwortung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1916 - 1916
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 144.1916, Nr. 3692, S. 219
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg