Zweideutig.
(Aus einem Reiseführer.)
„. . Hat mau den Bergrücken erreicht,
so wende mau sich rechts zur Burgruine:
daselbst nette Wirtschaft. . ."
Zweierlei Naß.
ipuniertfünfjig Male nacheinander
Spielte man das Stück mit Reingewinn —
Wack'rer Dichter, na: ich gratuliere!
Arme Mimen: nehmt mein Beileid hin!
©. a. W.
Im Modcgeschiift. 28?
Verkäufer: „Dieser Abendmantel ver-
einigt den Höhenpunkt zweier Kunstrich-
tungen. Schnitt .Deutsche Mode 1916* mit
Faltenwurf nach Praxiteles, 400 v. Chr."
Draußen und d' r i n n c n.
„Na, Karl," fagc ich, „Du mußt cs ja nach einem Jahre wissen:
Worauf kommt cs draußen an?"
Er blieb stehen, legte eine Hand in den Soldatengürtcl und
besann sich: „Worauf es ankommt? Aus die Ruhe", sagte er und
schaute traumverloren über den wimmelnden Menschenplatz.
„In erster Linie auf die Ruhe", wiederholte er. Kaum daß sich
seine Lippen rührten.
„Ja ja, die Ruhe muß es bringen", murmelte er, selbst ein
Bild von crzgegoss'ncr Ruhe. An seiner Stelle wurde ich lebendig.
„Ich verstehe," sagte ich, „wenn da draußen die Gewehre knattern,
die Kanonen brüllen, im Kampfe alles d rüber geht und b'rmttcr, so —"
„Verflucht!" schrie er, „dort fährt meine Nummer 7 ab!" Wie
eine Windsbraut fegte er über den Platz. So zerteilt ein Schnee-
pflug die geballten Hindernisse. Ein Sprung, schon siand er ans der
Plattform. Lachend winkte er mir zurück, mit der hohlen Hand
am Mund: „Nichts siir ungut, iveißt De, dar- von der Ruhe gilt
von draußen, nicht von der Linie 7 d'iinnen." iriij »tautr.
Das gescheite Hundcrl.
„Wo ist denn der Foxl?" — „Der kommt heut' nicht heim,
heut' ist ja fleischloser Tag!"
N och s ch l i in in c r.
„Die Berpflichtungeu, die mau so als Vereiusmitglied hat,
sind wirklich gräßlich! Da ist zum Beispiel in »nser'm Gesangverein
ein Schneidermeister, bei dem wir anstandshalber alle arbeiten
lassen, aber sehe» Sie 'mal, wie miserabel dieser Anzug sitzt!" —
„Ach, das läßt sich ertragen! Aber meine Frau sollten Sie sehen . . .
die habe ich von 'nein Heiratsvermittler i» nnscr'm Kegelklub
bezogen!" _
A n s c i» c in F c l d w c b e l - N o t i z b „ ch.
„. . . Bei näherer Prüfung der Lcdcrbeständc ergab sich, daß ans
den Kops jedes Gemeinen drei Stiefel kommen. . ."
(Aus einem Reiseführer.)
„. . Hat mau den Bergrücken erreicht,
so wende mau sich rechts zur Burgruine:
daselbst nette Wirtschaft. . ."
Zweierlei Naß.
ipuniertfünfjig Male nacheinander
Spielte man das Stück mit Reingewinn —
Wack'rer Dichter, na: ich gratuliere!
Arme Mimen: nehmt mein Beileid hin!
©. a. W.
Im Modcgeschiift. 28?
Verkäufer: „Dieser Abendmantel ver-
einigt den Höhenpunkt zweier Kunstrich-
tungen. Schnitt .Deutsche Mode 1916* mit
Faltenwurf nach Praxiteles, 400 v. Chr."
Draußen und d' r i n n c n.
„Na, Karl," fagc ich, „Du mußt cs ja nach einem Jahre wissen:
Worauf kommt cs draußen an?"
Er blieb stehen, legte eine Hand in den Soldatengürtcl und
besann sich: „Worauf es ankommt? Aus die Ruhe", sagte er und
schaute traumverloren über den wimmelnden Menschenplatz.
„In erster Linie auf die Ruhe", wiederholte er. Kaum daß sich
seine Lippen rührten.
„Ja ja, die Ruhe muß es bringen", murmelte er, selbst ein
Bild von crzgegoss'ncr Ruhe. An seiner Stelle wurde ich lebendig.
„Ich verstehe," sagte ich, „wenn da draußen die Gewehre knattern,
die Kanonen brüllen, im Kampfe alles d rüber geht und b'rmttcr, so —"
„Verflucht!" schrie er, „dort fährt meine Nummer 7 ab!" Wie
eine Windsbraut fegte er über den Platz. So zerteilt ein Schnee-
pflug die geballten Hindernisse. Ein Sprung, schon siand er ans der
Plattform. Lachend winkte er mir zurück, mit der hohlen Hand
am Mund: „Nichts siir ungut, iveißt De, dar- von der Ruhe gilt
von draußen, nicht von der Linie 7 d'iinnen." iriij »tautr.
Das gescheite Hundcrl.
„Wo ist denn der Foxl?" — „Der kommt heut' nicht heim,
heut' ist ja fleischloser Tag!"
N och s ch l i in in c r.
„Die Berpflichtungeu, die mau so als Vereiusmitglied hat,
sind wirklich gräßlich! Da ist zum Beispiel in »nser'm Gesangverein
ein Schneidermeister, bei dem wir anstandshalber alle arbeiten
lassen, aber sehe» Sie 'mal, wie miserabel dieser Anzug sitzt!" —
„Ach, das läßt sich ertragen! Aber meine Frau sollten Sie sehen . . .
die habe ich von 'nein Heiratsvermittler i» nnscr'm Kegelklub
bezogen!" _
A n s c i» c in F c l d w c b e l - N o t i z b „ ch.
„. . . Bei näherer Prüfung der Lcdcrbeständc ergab sich, daß ans
den Kops jedes Gemeinen drei Stiefel kommen. . ."
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Vaterstolz"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Objektbeschreibung
Verschlagwortung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1916 - 1916
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 144.1916, Nr. 3698, S. 287
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg