A«!
Herr (Briefe tragend): „Sehen Sie, infolge der Portoerhöhung
trage ich selber meine Briefe aus; da gehe ich auch gesund und
erspare viel." — Bekannter: „Also Sparziergänger."
Des Münchners Klage.
„Dös is halt a Kreuz! Wenn
ma' so an Bierbauch hat: Mich
kommt jetzt mei' Badhos'n so
teuer wie früher a Frackanzug."
Verdeutschung.
„Was sind Sie?" — „Bak-
teriologe I" — „Immer diese
Fremdwörter! Sagen Sie doch
einfach Bäcker!"
Erklärung.
Peperl: „Du, Vater, was ist das: „treulos"?" — „Wenn
einer fünf Töchter hat und dreie heiraten, dann ist er drei los!"
Feststellung.
Richter: „War es ein starker Schlag, den der Angeklagte
Ihnen auf den Kopf gab?" — Zeuge: „Und ob, ich bin zusammen-
geknickt I" — Angeklagter (einwcrfend): „Herr Richter, die
krummen Beine hat er aber schon vorher gehabt!"
Der Kuchenteig.
Meine Frau wollte znni Fest einen Kuchen backen. „Du mußt
den Teig rühren!" erklärte sie mit Bestimmtheit. Seufzend ergab
ich mich in mein Schicksal. Sie drückte mir einen Holzlöffel in die
Hand und wies mich an einen Raps „links neben der Zuckertüte
vor der Brotschneidemaschine in der Nähe der Knchentrommel." —
„Gut!" sagte ich und tauchte den Löffel in den bezeichneten Napf.
— „Du mußt entschieden kräftiger rühren und dabei die linke Hand
ans der Hosentasche nehmen!" — Ich gehorchte. Nach einer Viertel-
stunde fragte ich: „Ist es genug?" — „Nein!" — Ich rührte also
weiter. Rühüüüürte weiter. Nach einer halben Stunde fragte ich:
„Ist es jetzt genug?" — „Nein!" — Ich rührte also weiter.
Rüühüühüüürte weiter. Schweißtropfen fielen in den Kuchenteig.
Nach dreiviertcl Stunden fragte ich: „Jist es nooch nii-iicht genuuuug ?"
— „Noch zehn Minuten I" — Also rüühüüürte — rüühüürte ich —
— -„Genug!" sagte sie endlich. — Ich ließ mich auf einen
Stuhl fallen. Meine Frau ließ sich auch auf einen Stuhl fallen,
Ohnmächtig! Mit letzter Kraft hauchte sic: „Hat dieses Kaniel stunden-
lang die Sta.npfkartoffeln gerührt!" 3. «. Hrg-.
Die Auskunft/
„Verzeihen Sic — können
Oie mir sagen, was die Uhr ist?"
- „Aber gewiß - ein Zeitmesser."
Entgleisung.
Frau: „Wielange sind Sie
schon stumm?" — Bettler:
„Da auf dem Zettel steht's!"
Eine zweifellose Sache.
Die Szene ans der Plattform des Straßenbahnwagens wurde
? urgemütlich. Der zuletzt aufgctauchte Herr hatte den andern Herrn,
d er dicht am Trittbrett gestanden hatte, beschuldigt, ihm beim Auf-
si >ringen im Wege gewesen zu sein, und daraus hatte sich eine
i, nmer unerfreulicher werdende Unterhaltung cntlvickelt. Schließlich
i agte der eine Herr, als er mit seinen Gründen nicht durchdringen
ki'mnte, entrüstet: „Da hört sich doch alles auf! Entweder sind Sie
ve, 'rückt oder ich bin es!" — Doi--">l »*»<■*•.*•» Herr:
völlig
Ser Lugspruch.
Der (jins Is krank und liegt Im Leit,
Ser Lader sagt: „kr g'fallt mir net."
3m stausgeh' sagt er na' zu ihr:
„vielleicht a lag a drei a vier."
Sie is von resoluter Rrt,
Nicht' alles her zur Himmelfahrt,
führt Krieg mit Staub und Spinna-
wctt
Und vberziagt rahm frisch sei' Seit,
staun ruckt f au lisch hi' an sei' kck
Und drüber broat' f a weihe steck'.
Ser Herrgott, der scho' invalid,
wird g'schwinü no' g'Ieimt und ssam-
ma'kitt'.
st g'weihte Kerf tuat s' a hi'steli'n,
der lenchter is a Schnopsbutell'n,
Öaju kimmt in an Schüsserl drinn'
Der weichbrunn' mit ’m Kosmarin.
Drauf wascht f sei' ö'stcht dem kranken
stlo'
Und stagt eahm a frisch' hemad o',
stranf hat s' eahm no' an weichbrunn
geb'n,
(sah seht sie st' in' Stahl daneb'n
Und spricht eahm fromm und christli'
Zllll:
„stu hast Di' plagt im leb'n grad gnua!
dah aber hat.der Lader g'sagt,
stnh Vir bald aa' stei' Stllnderl schlagt.
So in a lag a drei a vier,
hat er fleht selber g'sagt zu mir j
Dann bist erlöst, dann wia i' hoff',
Steht Dir der schöne Himmel off',
strum sei' a khrist und gib Di' drei',
Was fei’ muah, muah halt oamol sei',
ks is no koaner über'blieb'n.
Unü wenn's vorbei is,is's net schlimm.
Du hast tonn Kirchatog versaaml,
List gern in d' Preüi' und ins stmt
Und steine Sünden hast bereut
Und deicht' zur österlichen Leit,
ste Kausch, des st' hoam hast 'bracht
vom Sier,
verzeih' i' ja von Herzen Dir.
Und wer koan Kausch hoambringn ko',
Oes, sagt ma', is koa braver Wo'.
7
Herr (Briefe tragend): „Sehen Sie, infolge der Portoerhöhung
trage ich selber meine Briefe aus; da gehe ich auch gesund und
erspare viel." — Bekannter: „Also Sparziergänger."
Des Münchners Klage.
„Dös is halt a Kreuz! Wenn
ma' so an Bierbauch hat: Mich
kommt jetzt mei' Badhos'n so
teuer wie früher a Frackanzug."
Verdeutschung.
„Was sind Sie?" — „Bak-
teriologe I" — „Immer diese
Fremdwörter! Sagen Sie doch
einfach Bäcker!"
Erklärung.
Peperl: „Du, Vater, was ist das: „treulos"?" — „Wenn
einer fünf Töchter hat und dreie heiraten, dann ist er drei los!"
Feststellung.
Richter: „War es ein starker Schlag, den der Angeklagte
Ihnen auf den Kopf gab?" — Zeuge: „Und ob, ich bin zusammen-
geknickt I" — Angeklagter (einwcrfend): „Herr Richter, die
krummen Beine hat er aber schon vorher gehabt!"
Der Kuchenteig.
Meine Frau wollte znni Fest einen Kuchen backen. „Du mußt
den Teig rühren!" erklärte sie mit Bestimmtheit. Seufzend ergab
ich mich in mein Schicksal. Sie drückte mir einen Holzlöffel in die
Hand und wies mich an einen Raps „links neben der Zuckertüte
vor der Brotschneidemaschine in der Nähe der Knchentrommel." —
„Gut!" sagte ich und tauchte den Löffel in den bezeichneten Napf.
— „Du mußt entschieden kräftiger rühren und dabei die linke Hand
ans der Hosentasche nehmen!" — Ich gehorchte. Nach einer Viertel-
stunde fragte ich: „Ist es genug?" — „Nein!" — Ich rührte also
weiter. Rühüüüürte weiter. Nach einer halben Stunde fragte ich:
„Ist es jetzt genug?" — „Nein!" — Ich rührte also weiter.
Rüühüühüüürte weiter. Schweißtropfen fielen in den Kuchenteig.
Nach dreiviertcl Stunden fragte ich: „Jist es nooch nii-iicht genuuuug ?"
— „Noch zehn Minuten I" — Also rüühüüürte — rüühüürte ich —
— -„Genug!" sagte sie endlich. — Ich ließ mich auf einen
Stuhl fallen. Meine Frau ließ sich auch auf einen Stuhl fallen,
Ohnmächtig! Mit letzter Kraft hauchte sic: „Hat dieses Kaniel stunden-
lang die Sta.npfkartoffeln gerührt!" 3. «. Hrg-.
Die Auskunft/
„Verzeihen Sic — können
Oie mir sagen, was die Uhr ist?"
- „Aber gewiß - ein Zeitmesser."
Entgleisung.
Frau: „Wielange sind Sie
schon stumm?" — Bettler:
„Da auf dem Zettel steht's!"
Eine zweifellose Sache.
Die Szene ans der Plattform des Straßenbahnwagens wurde
? urgemütlich. Der zuletzt aufgctauchte Herr hatte den andern Herrn,
d er dicht am Trittbrett gestanden hatte, beschuldigt, ihm beim Auf-
si >ringen im Wege gewesen zu sein, und daraus hatte sich eine
i, nmer unerfreulicher werdende Unterhaltung cntlvickelt. Schließlich
i agte der eine Herr, als er mit seinen Gründen nicht durchdringen
ki'mnte, entrüstet: „Da hört sich doch alles auf! Entweder sind Sie
ve, 'rückt oder ich bin es!" — Doi--">l »*»<■*•.*•» Herr:
völlig
Ser Lugspruch.
Der (jins Is krank und liegt Im Leit,
Ser Lader sagt: „kr g'fallt mir net."
3m stausgeh' sagt er na' zu ihr:
„vielleicht a lag a drei a vier."
Sie is von resoluter Rrt,
Nicht' alles her zur Himmelfahrt,
führt Krieg mit Staub und Spinna-
wctt
Und vberziagt rahm frisch sei' Seit,
staun ruckt f au lisch hi' an sei' kck
Und drüber broat' f a weihe steck'.
Ser Herrgott, der scho' invalid,
wird g'schwinü no' g'Ieimt und ssam-
ma'kitt'.
st g'weihte Kerf tuat s' a hi'steli'n,
der lenchter is a Schnopsbutell'n,
Öaju kimmt in an Schüsserl drinn'
Der weichbrunn' mit ’m Kosmarin.
Drauf wascht f sei' ö'stcht dem kranken
stlo'
Und stagt eahm a frisch' hemad o',
stranf hat s' eahm no' an weichbrunn
geb'n,
(sah seht sie st' in' Stahl daneb'n
Und spricht eahm fromm und christli'
Zllll:
„stu hast Di' plagt im leb'n grad gnua!
dah aber hat.der Lader g'sagt,
stnh Vir bald aa' stei' Stllnderl schlagt.
So in a lag a drei a vier,
hat er fleht selber g'sagt zu mir j
Dann bist erlöst, dann wia i' hoff',
Steht Dir der schöne Himmel off',
strum sei' a khrist und gib Di' drei',
Was fei’ muah, muah halt oamol sei',
ks is no koaner über'blieb'n.
Unü wenn's vorbei is,is's net schlimm.
Du hast tonn Kirchatog versaaml,
List gern in d' Preüi' und ins stmt
Und steine Sünden hast bereut
Und deicht' zur österlichen Leit,
ste Kausch, des st' hoam hast 'bracht
vom Sier,
verzeih' i' ja von Herzen Dir.
Und wer koan Kausch hoambringn ko',
Oes, sagt ma', is koa braver Wo'.
7
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Der Zuaspruch"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1922
Entstehungsdatum (normiert)
1917 - 1927
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 157.1922, Nr. 4014, S. 7
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg