Hinter den Gardinen.
„Ta köinint die Tante!" welche Lust!
Louise flog ihr an die Brust;
Nack vieler Wochen langem Hoffen
Ward die Ersehnte eingetroffen,
D rum gaben sie durch Hand und Mund
Sich Beide ihre Freude kund.
Ach, ist die Tante wunderschön,
Man kann nicht hübschere Augen sehn,
Wie glänzen doch die schwarzen Haare,
Und auf dem frischen Wangenpaare
Blüht Rosenschmelz, — der Zähne Reih'n
Sind weißer noch als Elfenbein.
„Ach, liebe Tante, bleibe hier.
Ich schlaf' auch jede Nacht bei Dir
Im ober» schönen blauen Zimmer.
Nicht wahr, Tu bleibst bei uns für immer?"
„„Ich bleibe bei Dir, gutes Kind,
Man kömmt und geht nicht so geschwind.""
Die Kleine war schon längst zu Bett,
Da trat die Tante ein erst spät,
Um reisemüd sich auch zu legen
Und einer sanften Ruh' zu pflegen;
Darüber ward Louise wach,
Tie hinter'm Vorhang ruhig lag.
Und noch einmal zur Tante blickt
Die Kleine hin, ist still entzückt
Und durch die Reize all' geblendet,
Als sie im Lichtschein um sich wendet
Und hin zum Spiegeltische schritt
Mit stolzem würdevollen Schritt.
Dort kleidet sie sich langsam aus,
Doch bald erfüllet Schreck und Graus
Ter Kleinen Brust; denn voller Grauen
Mußt' sie mit eig'nen Angen schauen,
Was ihre Tante jetzt begann
Und fing für Hexereien an.
Den Scheitel und den schönen Zopf
Hebt sie sich erst vom kahlen Kops,
Und mit dem Tuch von beiden Wangen
Rieb sie sich weg der Rosen Prangen,
Auch nahm sie Hüft' und Busen ab
Und alles Das, >vas Fülle gab.
„Ta köinint die Tante!" welche Lust!
Louise flog ihr an die Brust;
Nack vieler Wochen langem Hoffen
Ward die Ersehnte eingetroffen,
D rum gaben sie durch Hand und Mund
Sich Beide ihre Freude kund.
Ach, ist die Tante wunderschön,
Man kann nicht hübschere Augen sehn,
Wie glänzen doch die schwarzen Haare,
Und auf dem frischen Wangenpaare
Blüht Rosenschmelz, — der Zähne Reih'n
Sind weißer noch als Elfenbein.
„Ach, liebe Tante, bleibe hier.
Ich schlaf' auch jede Nacht bei Dir
Im ober» schönen blauen Zimmer.
Nicht wahr, Tu bleibst bei uns für immer?"
„„Ich bleibe bei Dir, gutes Kind,
Man kömmt und geht nicht so geschwind.""
Die Kleine war schon längst zu Bett,
Da trat die Tante ein erst spät,
Um reisemüd sich auch zu legen
Und einer sanften Ruh' zu pflegen;
Darüber ward Louise wach,
Tie hinter'm Vorhang ruhig lag.
Und noch einmal zur Tante blickt
Die Kleine hin, ist still entzückt
Und durch die Reize all' geblendet,
Als sie im Lichtschein um sich wendet
Und hin zum Spiegeltische schritt
Mit stolzem würdevollen Schritt.
Dort kleidet sie sich langsam aus,
Doch bald erfüllet Schreck und Graus
Ter Kleinen Brust; denn voller Grauen
Mußt' sie mit eig'nen Angen schauen,
Was ihre Tante jetzt begann
Und fing für Hexereien an.
Den Scheitel und den schönen Zopf
Hebt sie sich erst vom kahlen Kops,
Und mit dem Tuch von beiden Wangen
Rieb sie sich weg der Rosen Prangen,
Auch nahm sie Hüft' und Busen ab
Und alles Das, >vas Fülle gab.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Hinter den Gardinen"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 20.1854, Nr. 467, S. 86
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg