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Aus Herrn G
Emma heißen thete, und daß er nicht wißte, wie dieses
eichentlich zugegangen were.
Und dann heißt es noch:
Tie Nacht sinkt schon aba,
Man sieht gar nix mehr,
Heut muß i's hoamb'suchn,
Wenn's no so iveit war.
Dieser Fers ist nun freilich gar nicht zu übersetzen und
kann man sich dabei nur das Beste denken, ivas jedoch aus
den Menschenfreind schon einigen Eindruck macht.
Wenn nun die hiesichten Eingebornen so ein verricktes
Gedichte, welches sie ein Lied nennen, gesungen haben, so
kommt allemal dahinten her das Johdeln, welches so viel
heißt als wie Scifzer aus Magendricken, denn das geht
immer: Jo hi di li di do, Hu ho ha le di da. Ja ne ja
ne i di, Jo di di dv. Dieses nennt man auch Sankskrit-
sbrache und hat man sogar darin Bicher gedruckt, ivelche
jedoch keiner nicht versteht. Bei den Johdeln besteht aber
die hechste Kunst darin, wenn Einen die Stimme nberschnapft
und er im Gesicht so roth wird ivie ein Krebs, was man
Fisteltene nennt und auch, wiewohl mit Falschheit und Un-
richtigkeit, zu die Musik gerechnet wird.
Auch auf die Sbeisezettcl in die Gasthefe kann man nichts
versteh», wenn Einer nicht ein griechisches Diaktionehr mit sich
sthrt. Denn da giebt es Speisen, wovon bei uns den Menschen-
freind im gewehnlichen Leben schon grausig werden thete.
Ta giebt es geschwollene Wirstel, geselligte Wirstel (welches
auch eine Lige ist, denn es ist allemal nur eins und daher von
keiner Gesellichkeit nicht die Rede), Biflemode, Haxen, Ba-
stsen niit Hatschibascha und viele andere Freindlverter mehr.
Und so verließen wir endlich diese schene Stadt, wo
der gebildete Mensch seinen Durst nach Wissenschaft, Kunst,
starben, Bauwerken und andern geistlichen Getrenken in jeder
Hinsicht leschen kann.
Alles Schwindel.
„Wie gesagt, auf nichts kann man sich heut' zu Tage
»erlassen. — So will ich neulich 'mal in's Theater gehen um
»ur zu amüsiren, weil ich so recht ufgelegt >var; ich lese ns
den Zedel „Fidelio", na denk' ich, daß is ja gerade was
»or mir, ich gehe rin und nu denkt euch 'mal, statt fidel
sind, wie es der Titel besagt, habe ich 3 Stunden hinter-
einander in einsweg weinen müssen."
Splendid.
^ „Heut' war i splendid, Herr Better, heut' Hab' i meiner
stamilie a Gansl kauft."
»Nun, hal's Allen g'schmeckt?"
»Ja wissen's, g essen hab's ich allein."
as's Tagebuch.
Brav.
„Mama, sieh, dieß Fräulein dort hat mich und den
Papa schon oft geküßt, die ist brav!"
Ei» richtiger Soldat.
Corporal. „Was muß ei» richtiger Soldat thun,
ivenn er in's Feld zieht?"
Gemeiner. „Erstens muß er sehen, daß er ein gnt's
Quartier und zu Essen kriegt, zweitens, daß er Eroberungen
macht und drittens, daß er bald wieder heim kimint."
Examcnfrage.
„Was nahm Napoleon?"
Schüler (schweigen).
Examinator: „Er nahm ein trauriges Ende."
Des Fräuleins Schmerz.
O bittrer Kummer folteri meine Seele
mit Geiersgier am Herzen nagend,
ob des Geliebten unsühnbarem Fehle,
den Schlaf vom heißen Auge jagend.
War' er ein blutdürstender Tieger,
ein grimmer Mörder fluchbeladen,
am Gut der Waisen ein Betrüger,
hält' er das Vaterland verrathen —
und müßt' er's am Schaffote büssen,
ich würd' verzeihen, uni ihn weinen
und liebend seine Lippen küssen —
Doch ihn entsühnt nicht Tod noch Kantschu,
Wir können nie uns mehr vereinen —
Er kam zur Mutter ohne Handschuh!
Crassns.
Poesie und Realität.
Fräulein Lieblich. „Ach Gott! mein Herr, Sie
heißen mich immer Ihren Engel, Ihren Cherub, der die
Harmonien und Herrlichkeiten des Himmels in Ihre Seele
senke, aber mit einer wirklichen Erklärung haben Sie bisher
noch immer zurückgehalten."
Herr von Storch. „Eben deshalb, mein Fräulein,
weil Sie ein Engel sind, wage ich es nicht einen irdischen
Bund mit Ihnen zu schließen, aus Furcht, Sie möchten eines
schönen Morgens nach Ihrer bessern Heimath entschwinden."
Aus Herrn G
Emma heißen thete, und daß er nicht wißte, wie dieses
eichentlich zugegangen were.
Und dann heißt es noch:
Tie Nacht sinkt schon aba,
Man sieht gar nix mehr,
Heut muß i's hoamb'suchn,
Wenn's no so iveit war.
Dieser Fers ist nun freilich gar nicht zu übersetzen und
kann man sich dabei nur das Beste denken, ivas jedoch aus
den Menschenfreind schon einigen Eindruck macht.
Wenn nun die hiesichten Eingebornen so ein verricktes
Gedichte, welches sie ein Lied nennen, gesungen haben, so
kommt allemal dahinten her das Johdeln, welches so viel
heißt als wie Scifzer aus Magendricken, denn das geht
immer: Jo hi di li di do, Hu ho ha le di da. Ja ne ja
ne i di, Jo di di dv. Dieses nennt man auch Sankskrit-
sbrache und hat man sogar darin Bicher gedruckt, ivelche
jedoch keiner nicht versteht. Bei den Johdeln besteht aber
die hechste Kunst darin, wenn Einen die Stimme nberschnapft
und er im Gesicht so roth wird ivie ein Krebs, was man
Fisteltene nennt und auch, wiewohl mit Falschheit und Un-
richtigkeit, zu die Musik gerechnet wird.
Auch auf die Sbeisezettcl in die Gasthefe kann man nichts
versteh», wenn Einer nicht ein griechisches Diaktionehr mit sich
sthrt. Denn da giebt es Speisen, wovon bei uns den Menschen-
freind im gewehnlichen Leben schon grausig werden thete.
Ta giebt es geschwollene Wirstel, geselligte Wirstel (welches
auch eine Lige ist, denn es ist allemal nur eins und daher von
keiner Gesellichkeit nicht die Rede), Biflemode, Haxen, Ba-
stsen niit Hatschibascha und viele andere Freindlverter mehr.
Und so verließen wir endlich diese schene Stadt, wo
der gebildete Mensch seinen Durst nach Wissenschaft, Kunst,
starben, Bauwerken und andern geistlichen Getrenken in jeder
Hinsicht leschen kann.
Alles Schwindel.
„Wie gesagt, auf nichts kann man sich heut' zu Tage
»erlassen. — So will ich neulich 'mal in's Theater gehen um
»ur zu amüsiren, weil ich so recht ufgelegt >var; ich lese ns
den Zedel „Fidelio", na denk' ich, daß is ja gerade was
»or mir, ich gehe rin und nu denkt euch 'mal, statt fidel
sind, wie es der Titel besagt, habe ich 3 Stunden hinter-
einander in einsweg weinen müssen."
Splendid.
^ „Heut' war i splendid, Herr Better, heut' Hab' i meiner
stamilie a Gansl kauft."
»Nun, hal's Allen g'schmeckt?"
»Ja wissen's, g essen hab's ich allein."
as's Tagebuch.
Brav.
„Mama, sieh, dieß Fräulein dort hat mich und den
Papa schon oft geküßt, die ist brav!"
Ei» richtiger Soldat.
Corporal. „Was muß ei» richtiger Soldat thun,
ivenn er in's Feld zieht?"
Gemeiner. „Erstens muß er sehen, daß er ein gnt's
Quartier und zu Essen kriegt, zweitens, daß er Eroberungen
macht und drittens, daß er bald wieder heim kimint."
Examcnfrage.
„Was nahm Napoleon?"
Schüler (schweigen).
Examinator: „Er nahm ein trauriges Ende."
Des Fräuleins Schmerz.
O bittrer Kummer folteri meine Seele
mit Geiersgier am Herzen nagend,
ob des Geliebten unsühnbarem Fehle,
den Schlaf vom heißen Auge jagend.
War' er ein blutdürstender Tieger,
ein grimmer Mörder fluchbeladen,
am Gut der Waisen ein Betrüger,
hält' er das Vaterland verrathen —
und müßt' er's am Schaffote büssen,
ich würd' verzeihen, uni ihn weinen
und liebend seine Lippen küssen —
Doch ihn entsühnt nicht Tod noch Kantschu,
Wir können nie uns mehr vereinen —
Er kam zur Mutter ohne Handschuh!
Crassns.
Poesie und Realität.
Fräulein Lieblich. „Ach Gott! mein Herr, Sie
heißen mich immer Ihren Engel, Ihren Cherub, der die
Harmonien und Herrlichkeiten des Himmels in Ihre Seele
senke, aber mit einer wirklichen Erklärung haben Sie bisher
noch immer zurückgehalten."
Herr von Storch. „Eben deshalb, mein Fräulein,
weil Sie ein Engel sind, wage ich es nicht einen irdischen
Bund mit Ihnen zu schließen, aus Furcht, Sie möchten eines
schönen Morgens nach Ihrer bessern Heimath entschwinden."