Der abgeschlagene Sturm. 7
Förster. „Nu, nu, nu, ich glaub' gar, da kommen a Paar Jagdschützen aus der Stadt! — war' nit übel — wo
mir auf d' Kirchweih nach Kratzenhauscn wollen. Frau, pack' nur derweil ein — und Du, Marl, leg'st den Bock und d'
Hühner und d' Schnepfen auf'n Wagen, mit dene Frettern draußen wer'n mer gleich fertig sein!"
(Vor dem Hause.)
Förster. „Wünsch' recht guten Morgen, meine Herren, womit kann ich Ihne aufwarten?"
Einer der Stadtschützen. „Eine schöne Empfehlung vom Assessor Krcmpelhuber und der Herr Förster möchten so
freundlich sein und uns ein kleines Jagdvergnügen veranstalten."
Förster. „Jagdvergnügeu? Ja, meine lieben guten Herrn, da hättcns vorm Jahre 48 kommen sollen, jetzt hat
ssch's ausvergnügt. Kein' Hirsch und kein' Reh siehst auf neun Meilen Weg nit mehr, d' Paar Hasen, die mer noch g'habt
haben, hat neulich der Malcfizhagcl alle dcrschlagen, d' Rebhühner Hab'» sich verstrichen, wo d' Moosschncpfen gelegen sind,
haben's jetzt nir als Torfstecher und von ancr Enten hat mer schon seit Jahren nir g'hört — kurz, wiffen's, 's is rein aus
mit der Jägerei. I bin nit der Mann, der d' Herrn blos spazieren führt, also sag' ich's lieber gleich 'raus, wie's is. —
Jesses! wann ich Ihne vor zehn Jahren kennt hätt', da wär'n mer erst aus d' Hühner, nachher in's Moos, da hat's ja Schne-
pfen g'habt unsinnig; vier, fünf Pfund Schrot waren ja da wie nir, Abends auf der Pirsch a Paar Capitalböck, morgen Früh
an Hirsch von a Endner vierzehn — ja, ja — das waren Zeiten, aber heut' zu Tag ist's ja rein aus."
Die Stadtschützen. „Also gibt's nichts — gar nichts mehr?"
Förster. „Nir, gar nir!"
Die Stadtschützen. „Na, da müssen wir uns d'rein fügen und wieder heim gehen. Aber ein Paar Maß Bier
können wir doch bei Ihnen haben, der Krcmpelhuber sagte uns, Sie hielten auf 'n gutes Bier."
Förster. „Ja, ja, das Bier trink' ich schon gern'. — Sie, meine Herren, in Plcmplingen, das is a gutes Stündl
von hier, da kricgen's ein Capitalbicr, ich leg' mir schon lang kein's mehr ein — wiffen's, die Zeiten san schlecht und Keller
Hab' ich auch keinen rechten."
Die Stadtschützen. „Also geh'n wir nach Plemplingcn, wenn's da gar nir gibt!"
Förster. „Ja, das thun's; Adjes, meine Herren, 's thut mir recht leid; meine Empfehlung an Herrn von Krcm-
pelhuber." — (Nach Abgang der Schützen): „Jetzt, Frau, mach' vorwärts, Marl, spann' ei». Die Zwei hätt'n mer 'naus-
papicrlt; juhe! jetzt geht's auf d' Kirchweih!"
Förster. „Nu, nu, nu, ich glaub' gar, da kommen a Paar Jagdschützen aus der Stadt! — war' nit übel — wo
mir auf d' Kirchweih nach Kratzenhauscn wollen. Frau, pack' nur derweil ein — und Du, Marl, leg'st den Bock und d'
Hühner und d' Schnepfen auf'n Wagen, mit dene Frettern draußen wer'n mer gleich fertig sein!"
(Vor dem Hause.)
Förster. „Wünsch' recht guten Morgen, meine Herren, womit kann ich Ihne aufwarten?"
Einer der Stadtschützen. „Eine schöne Empfehlung vom Assessor Krcmpelhuber und der Herr Förster möchten so
freundlich sein und uns ein kleines Jagdvergnügen veranstalten."
Förster. „Jagdvergnügeu? Ja, meine lieben guten Herrn, da hättcns vorm Jahre 48 kommen sollen, jetzt hat
ssch's ausvergnügt. Kein' Hirsch und kein' Reh siehst auf neun Meilen Weg nit mehr, d' Paar Hasen, die mer noch g'habt
haben, hat neulich der Malcfizhagcl alle dcrschlagen, d' Rebhühner Hab'» sich verstrichen, wo d' Moosschncpfen gelegen sind,
haben's jetzt nir als Torfstecher und von ancr Enten hat mer schon seit Jahren nir g'hört — kurz, wiffen's, 's is rein aus
mit der Jägerei. I bin nit der Mann, der d' Herrn blos spazieren führt, also sag' ich's lieber gleich 'raus, wie's is. —
Jesses! wann ich Ihne vor zehn Jahren kennt hätt', da wär'n mer erst aus d' Hühner, nachher in's Moos, da hat's ja Schne-
pfen g'habt unsinnig; vier, fünf Pfund Schrot waren ja da wie nir, Abends auf der Pirsch a Paar Capitalböck, morgen Früh
an Hirsch von a Endner vierzehn — ja, ja — das waren Zeiten, aber heut' zu Tag ist's ja rein aus."
Die Stadtschützen. „Also gibt's nichts — gar nichts mehr?"
Förster. „Nir, gar nir!"
Die Stadtschützen. „Na, da müssen wir uns d'rein fügen und wieder heim gehen. Aber ein Paar Maß Bier
können wir doch bei Ihnen haben, der Krcmpelhuber sagte uns, Sie hielten auf 'n gutes Bier."
Förster. „Ja, ja, das Bier trink' ich schon gern'. — Sie, meine Herren, in Plcmplingen, das is a gutes Stündl
von hier, da kricgen's ein Capitalbicr, ich leg' mir schon lang kein's mehr ein — wiffen's, die Zeiten san schlecht und Keller
Hab' ich auch keinen rechten."
Die Stadtschützen. „Also geh'n wir nach Plemplingcn, wenn's da gar nir gibt!"
Förster. „Ja, das thun's; Adjes, meine Herren, 's thut mir recht leid; meine Empfehlung an Herrn von Krcm-
pelhuber." — (Nach Abgang der Schützen): „Jetzt, Frau, mach' vorwärts, Marl, spann' ei». Die Zwei hätt'n mer 'naus-
papicrlt; juhe! jetzt geht's auf d' Kirchweih!"
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Der abgeschlagene Sturm"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Kommentar
Signatur (F. H. ungesichert)
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)