Im Jahre 1848 zogen die Bauern von
Klenzingen vor das Haus ihres Schulzen, um
ihm ein Mißtrauensvotum zu bringen. Auf
ihren Lärm erscheint der Schultheiß am Fenster:
„Was wollet Ihr?"
Sprecher der Bauern: „Schultheiß!
Wir sagen Euch, daß Ihr das Amt nicht
redlich verwaltet habt und daß wir keine Ach-
tung und keine Liebe mehr zu Euch haben
können."
Schultheiß. „Ist auch net nöthig, gan-
get nur heim."
Und die Gemeinde ging heim.
Es gibt keine Kinder mehr!
>
Angeschuldigtcr. „Herr Doktor, i bitt' Ihnen gar
schö', helfcn's mcr aus der Schlamassel 'raus, Sie dürfen
nur befehlen, wie ich aussag'n soll!"
Bertheidiger. „Dummer Kerl, wenn Du in die Sitz-
ung kommst, dann merk'st auf mich; wann ich den Blei-
stift g'rad halt', nachher kannst reden; wann ich 'n Blei-
stift aber krumm halt', dann hörst auf und bist still. Wann
ich mich nit rühr', dann sagst ja, wann ich aber an meine
Cravatlc lang', dann sagst nein. Wann ich an die Brust
lang', dann fang'st z'weinen an und wein'st fort, bis ich
meine Handmanschcttcn anfass'. So, wann Du brav bist,
dann will ich schau'n, was zu machen ist. Adieu!"
Papa. „Aber, liebe Louise, die Puppe, die Du der Anna
da gekauft hast, hat ja gar kein Vcrhältniß; der Kopf ist viel
zu dick."
Die kleine Anna. „O ja, Papa, meine Puppe hat wohl
ein Verhältniß und zwar mit Otto seinem Husaren!"
Gute Dressur.
RcdaNion: Casp. Braun und Friedr Schneider. — München, Verlag von Braun Schneider
S chnellpresscndruck von C N Schurich in München.
Klenzingen vor das Haus ihres Schulzen, um
ihm ein Mißtrauensvotum zu bringen. Auf
ihren Lärm erscheint der Schultheiß am Fenster:
„Was wollet Ihr?"
Sprecher der Bauern: „Schultheiß!
Wir sagen Euch, daß Ihr das Amt nicht
redlich verwaltet habt und daß wir keine Ach-
tung und keine Liebe mehr zu Euch haben
können."
Schultheiß. „Ist auch net nöthig, gan-
get nur heim."
Und die Gemeinde ging heim.
Es gibt keine Kinder mehr!
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Angeschuldigtcr. „Herr Doktor, i bitt' Ihnen gar
schö', helfcn's mcr aus der Schlamassel 'raus, Sie dürfen
nur befehlen, wie ich aussag'n soll!"
Bertheidiger. „Dummer Kerl, wenn Du in die Sitz-
ung kommst, dann merk'st auf mich; wann ich den Blei-
stift g'rad halt', nachher kannst reden; wann ich 'n Blei-
stift aber krumm halt', dann hörst auf und bist still. Wann
ich mich nit rühr', dann sagst ja, wann ich aber an meine
Cravatlc lang', dann sagst nein. Wann ich an die Brust
lang', dann fang'st z'weinen an und wein'st fort, bis ich
meine Handmanschcttcn anfass'. So, wann Du brav bist,
dann will ich schau'n, was zu machen ist. Adieu!"
Papa. „Aber, liebe Louise, die Puppe, die Du der Anna
da gekauft hast, hat ja gar kein Vcrhältniß; der Kopf ist viel
zu dick."
Die kleine Anna. „O ja, Papa, meine Puppe hat wohl
ein Verhältniß und zwar mit Otto seinem Husaren!"
Gute Dressur.
RcdaNion: Casp. Braun und Friedr Schneider. — München, Verlag von Braun Schneider
S chnellpresscndruck von C N Schurich in München.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Genügsamkeit"
"Gute Dressur"
"Es gibt keine Kinder mehr!"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Thema/Bildinhalt (normiert)
Obrigkeitshörigkeit