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Die verunglückte Brautwerbung.

(Schluß.)

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„Haben Sic Vermögen?"

„Nein, außer dem, was mein Amt trägt."

„Nun bann muß ich bitten, mir für wenige Worte noch
geneigtes Ohr zu schenken. Ach bin, wie bemerkt, durch
und durch Kaufmann, und als solcher werde ich cs im In-
teresse meiner einzigen Tochter, sowie auch in dem meines künf-
tigen Schwiegersohnes nie zugcben, daß meine Tochter Jeman-
den heirathe, der ihr nicht ein eben so sorgloses und bequemes

Leben bereiten könnte, wie sic cs zu Hause gewohnt ist, und
daß dies bei Ihrem Einkommen nicht wohl denkbar ist, werden
Sic selbst einsehen. Was Ihre werthe Persönlichkeit betrifft,
so seien Sie überzeugt, daß mir dieselbe sehr angenehm ist,
ja daß ich bedauere, durch die vorbcrührten Umstände gezwun-
gen, Ihren Wünschen nicht willfahren zu können. Und den
besten Beweis von meiner Meinung über Ihre Einsicht und
Ehrenhaftigkeit, glaube ich Ihnen dadurch zu liefern, daß ick
es wage, trotz deö eben Vorausgcgangencn Sic zu ersuchen,
daß Sie Ihre Bewerbung um Mariens Hand, sowie um ihre
Liebe aufgcben, Ihre Besuche in meinem Hause aber nickt
plötzlich unterbrechen, sondern selbe nur allmählig seltener
werden lassen, um nicht die bösen Zungen aller L'schen Muh-
men und Basen noch mehr in Beschäftigung zu setzen, als sie
es schon sind."

Meine Verlegenheit war während dieser Rede ganz ver-
schwunden, aber leider! die Ucbcrzeugung, daß Herr Zahlmann
Recht habe, konnte ich nicht von mir weisen. Ach antwortete
nach kurzer Ucbcrlegung: „Dem Ersuchen, welches Sie an

mich stellen, werde ich nach Möglichkeit willfahren, aber meiner
Bewerbung entsage ich nicht vollständig, denn meine Beförder-
ung steht, wie ich glaube, nahe und wenn Ihre Ansichten
über mich, sich bis dahin nicht geändert haben werden, so
hoffe ich, dann kein Hinderniß mehr zu finden."

Meine Erwiderung schien ihm zugcsagt zu haben, denn
er reichte mir freundlich die Hand und verließ mich mit den
Worten: „Auf Wiedersehen also."

Di» eben gehabte Unterhaltung hatte mich Anfangs so
sehr in Verlegenheit gebracht, daß cS ganz natürlich war, wenn
mich ihr Verlauf allmählig heiterer stimmte, denn die Sache
war ja weit glimpflicher abgclaufcn, als ich gefürchtet hatte,


Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Die verunglückte Brautwerbung"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Stauber, Carl
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Mann <Motiv>
Lachen <Motiv>
Karikatur
Zimmer <Motiv>
Sofa <Motiv>
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 29.1858, Nr. 697, S. 145
 
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