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79

Der anstrengende Dienst.

Bäuerin. „Wo geh'st denn wieder hin in Deinem
neuen G'wand?"

Bauer. „I sag' Dir's, Weib, Ausschuß sein is ein
recht anstrengender Dienst, heut' hab'n wir wieder Sitzung."

Bäuerin. „Na und was red't's denn da bei einer
solchen Sitzung?"

Bauer. „Allerhand, der Bürgermeister tragt's vor und
wir sage» ja oder na. — Sagen wir ja, so is gut, da
hat mer die Känerei nit — wann wir aber na sagen, nach-
dem setzt's »ns der Bürgermeister so lang' auseinander, bis
er glaubt, daß wir 's Alle verstehen — na und nachdem sa-
gen wir Alle — ja."

Aus dem Leben.

Auf dem Dachrande eines sehr hohen Hauses arbeitet ein
Dacheindecker und raucht Tabak. Ein Vorübergehender spricht:
„Was das aber für eine Unvorsichtigkeit ist, jetzt raucht der
Kerl da droben, wenn er herunterfällt, so stoßt er sich das
Pfeifenrohr in den Hals."

Vor Gericht.

Assessor. „Sind Sie der Forstwart Maus, der die
Erbschaft von zehn Gulden von einem Verwandten aus Ba-
den beheben soll?"

Forstwart Raus. „Zu dienen, Herr Assessor, hier
ist meine Quittung."

Assessor. „Sie schreiben sich ja Raus und im Testa-
mente steht ausdrücklich Maus, da kann ich Ihnen das Geld
nicht ausfolgen."

Forstwart Raus. „Macht nichts, Herr Assessor, das
läßt sich leicht ändern, um zehn G ul.de» schreib' ich mich
meinetwegen auch Katz!"

Doppelter Verlust.

Mädchen (liest). „Wenn ein Mensch um eins von
seinen Gütern kommt, so ist ihm das nicht lieb."

Lehrer. „Gut, wir wollen bei diesem Satze stehen blei-
ben. Sage mir, Karl, warum ist das einem Menschen nicht
lieb, wenn er um eins von seinen Gütern kommt?"

Knabe. „Weil er da nichts zu essen kriegt. Mama
sagt immer: Wer erst um Eins kommt, kriegt nichts zu essen."

Der wuthende Hund.

„Jakob, mir scheint, Dein Caro ist wüthend, er mag
kein Wasser saufen!"

„Höre, Hanns, wenn das ein sicheres Zeichen ist, dann
bist Du der wüthendste Hund, den's gibt!"

Begreifliche Aufregung.

Bedienter. „Euer Gnaden, der Herr Banquier Reich
war da, er war ganz außer sich und wollte mit Euer Gnaden
sprechen."

Herr. „Kann mir's denken — es wird sein neuer
Finanzantrag in der Kammer durchgegangen sein."
Bedienter. „Nein, sein erster Kassier!"

Ernster Vorsatz zur Bessernug.

Der Inspektor einer Arbeits-Anstalt entläßt einen Sträf-
ling, dessen Strafzeit abgelaufen ist.

Inspektor. „Ich hoffe, Heinz, daß er sich nun bessern
und einen andern Lebenswandel anfangen wird."

Heinz. „Ja wohl, Herr Inspektor, dat will ick ook,
da künnt Sic sick tau vcrlaaten. Aber ick härre wohl nock
eine Bitte, Herr Inspektor."

Inspektor. „Und die ist?"

Heinz. „Sien Sic doch sau gut unn Hägen Sie mick
dei Kaare upp, bei fcuhrt sich sau schön un lichte."

In der Neftauration zum Rathskeller in
Nummelburg.

Gast (liest aus der Zeitung vor). „Der Gcmeindcrath
in Wien hat den ihn ehrenden Beschluß gefaßt, der Restau-
ration des St. Stephansdoms durch fünf Jahre jährlich

15.000 fl. aus Communalmitteln zuzuwenden."

Wirth. „Na, das laß ich mir gefallen, daö ist nobel,
Unser Stadtrath wendet meiner Restauration 's ganze Jahr
nich 'n Heller zu, denn die Paar Seidel Bier, die der Wacht-
meister bei mir zu sich nimmt, kann ich nicht rechnen, es is
schrecklich."

Gast (liest weiter). „Bekanntlich ist der Kaiser mit dem
erhabenen Beispiele vorangegangen und cs wird demselben
Zwecke durch fünf Jahre ein kaiserlicher Beitrag von jährlich

50.000 fl. zufließen."

Wirth. „Ne, das is wirklich großartig! Da sollte sich
unser Herzog 'n Beispiel d'ran nehmen. Der thut für meine
Restauration auch rein gar nichts!"

Auflösung des Berliner Rebus

in Nro. 687 der Fliegenden Blätter:

Jott ist groß:

Auflösung des Gegeurebns

in Nro. 687 der Fliegenden Blätter:

Karabiner.
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