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Das Rendez vous in Dresden.

Eine Geschichte in Briefen.

I. Benjamin Keller an fciitr Gemshsin.

„Meine theure Elise!

Eingedenk des Versprechens bei meiner Abreise, Dir je
den vierten Tag Nachricht von mir zu geben, schreibe ich, früh
am Morgen, diese Zeilen, welche Dir nebst tausend Grüßen
die Kunde bringen sollen, daß ich gesund, obschon gegenwärtig
in der verdrießlichsten Laune der Welt bin. Ich sitze hier in
Dresden im Gasthofe zur Stadt Frankfurt, und bin so ergrimmt
auf mich und auf alle Welt, daß es mir die größte Befrie-

digung gewähren würde, wenn ich dies ganze Dresden
in die Luft sprengen könnte. Es ist mir aber auch Alles
conträr gegangen. Du weißt, wie ich mich schon zu
Hause darauf freute, irgendwo und wie auf dieser Reise
mit meinem Bruder Heinrich zusammenzutreffen. Ein
ganzes Vierteljnhrhundcrt ist vergangen, seit wir uns
das letzte Mal gesehen; als wir getrennt wurden, war
Heinrich sechs, ich sieben Jahre alt. Wir kennen uns
also von Angesicht zu Angesicht eigentlich gar nicht, denn
nur ganz dunkel schwebt mir der kleine Bruder vor dem
Gemüth, mit dem ich stets zankte und raufte. Nun,
das Zanken und Raufen wird nun wohl nicht wieder
beginnen. Von Hamburg (mein letzter Brief von dort
ist hoffentlich schon in Deinen Händen) wollte ich über
Prag nach Wien. Da meine Zeit auf das Genaueste
abgemessen, war es mir unmöglich, ihn in Görlitz zu
besuchen, und Heinrich, wie ich es so gern gcthan, in
seinem Wohnort zu überraschen, um daneben auch meine
Stiefschwester kennen zu lernen. Ich schrieb daher
von Hamburg aus an Heinrich, meldete ihm, ich käme
am 24. mit dem Nachmittagszug nach Dresden, und
bat ihn, er möge mir, wenn cs nur irgend möglich sei, die
Liebe anthun, und an jenem Tage von Görlitz aus dorthin
kommen, damit wir Brüder uns nach so unendlich langer
Trennung einmal wiedcrsähen. Ich könnte allenfalls bis zum
Nachmittag des nächsten Tages in Dresden verweilen, um
mich mit ihm einmal recht auszuplaudern.

Könnte er kommen, so möchte er so gut sein, und mir
dies nach Berlin po8to roLtuutö melden, wo ich mich, Ge-
schäfte halber, anderthalb Tage aufhalten würde.

In Berlin fand ich einen Brief von Heinrich vor, in


Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Das Rendez-vous in Dresden"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

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Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Schrei
Auseinandersetzung
Unterkunft
Bett <Motiv>
Gasthof
Wut <Motiv>
Ruhestörung
Karikatur
Reisender <Motiv>
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 36.1862, Nr. 879, S. 145
 
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