Münchener Miethgeschichten.
Zu vermiethen.
In dem neuerbauten Hause, Marienstraße Nro. 40, sind auf kommendes Ziel Michaeli noch zwei helle, mit
allen Bequemlichkeiten versehene, trockene Wohnungen, die eine parterre, die andere eine Mezzanin-Wohnung, mit schöner
freier Aussicht, zu vermiethen. Die Parterre-Wohnung kann nöthigenfalls sogleich bezogen werden. Zu besichtigen in der
Mittagsstunde zwischen 11 und 12 Uhr und zu erfragen beim Hausmeister im kleinen Nebengebäude.
Das ist das Wenigste.
Der )« theuere Shawl.
Herr: „Nicht wahr, Sie haben noch eine kleine Wohn-
ung zu vermiethen?"— Hausherr: „Zu dienen; über vier
Stiegen ist's halt, unterm Dach, 80 Gulden kostct's, aber
dafür haben Sie zwei schöne Zimmerl'n mit ganz netten
Oeferl, aber, das sag' ich Ihnen gleich, heizen dürfen's mir
die Oefen fein nit!" — Herr: „Ja, was fällt Ihnen denn
ein, mein Herr! man muß ja doch auch kochen können?" —
Hausherr: „Das leid' ich einmal nit, da lassen's Ihnen 's
Essen halt im Wirthshaus holen, das ist das Wenigste!"
Käufer: „Aber, Herr Tafelhuber, wo denken Sie denn
hin! 60 Gulden für den Shawl, das ist ja doch eine Sünde!
Bor zwei Jahren noch Hab' ich ganz denselben um 28 Gul-
den gekauft!"
Tafelhuber: „Ja, mein werthestcr Herr von Ranzerl,
voriges Ziel hat meinem Bruder seine Wohnung bei Ihnen
auch nur 120 Gulden kost't, jetzt kostet sie ihn 170 Gulden!"
Zu vermiethen.
In dem neuerbauten Hause, Marienstraße Nro. 40, sind auf kommendes Ziel Michaeli noch zwei helle, mit
allen Bequemlichkeiten versehene, trockene Wohnungen, die eine parterre, die andere eine Mezzanin-Wohnung, mit schöner
freier Aussicht, zu vermiethen. Die Parterre-Wohnung kann nöthigenfalls sogleich bezogen werden. Zu besichtigen in der
Mittagsstunde zwischen 11 und 12 Uhr und zu erfragen beim Hausmeister im kleinen Nebengebäude.
Das ist das Wenigste.
Der )« theuere Shawl.
Herr: „Nicht wahr, Sie haben noch eine kleine Wohn-
ung zu vermiethen?"— Hausherr: „Zu dienen; über vier
Stiegen ist's halt, unterm Dach, 80 Gulden kostct's, aber
dafür haben Sie zwei schöne Zimmerl'n mit ganz netten
Oeferl, aber, das sag' ich Ihnen gleich, heizen dürfen's mir
die Oefen fein nit!" — Herr: „Ja, was fällt Ihnen denn
ein, mein Herr! man muß ja doch auch kochen können?" —
Hausherr: „Das leid' ich einmal nit, da lassen's Ihnen 's
Essen halt im Wirthshaus holen, das ist das Wenigste!"
Käufer: „Aber, Herr Tafelhuber, wo denken Sie denn
hin! 60 Gulden für den Shawl, das ist ja doch eine Sünde!
Bor zwei Jahren noch Hab' ich ganz denselben um 28 Gul-
den gekauft!"
Tafelhuber: „Ja, mein werthestcr Herr von Ranzerl,
voriges Ziel hat meinem Bruder seine Wohnung bei Ihnen
auch nur 120 Gulden kost't, jetzt kostet sie ihn 170 Gulden!"
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Münchener Miethgeschichten"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 36.1862, Nr. 885, S. 196
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg