Herr Winter.
27
Doll Aerger schleicht er aus jedem Haus
Und zieht sich ins weiße Feld hinaus.
Und trippelt in seiner warmen Tracht
Herum in der funkelnden Sternennacht.
Da denkt er sich still in seiner Qual:
Nun will ich aber doch sehn einmal,
Ob ich mir armen, verstoßenem Mann
Tie Liebe der Welt nicht erringen kann!
Und sieh, was flimmert aus jedem Haus!
Es schaut der Jubel beim Fenster heraus,
Viel Lichtlein glänzen hinaus in die Nacht,
Denn Weihnacht hat der Winter gebracht!
Nun Hab ich's aber doch recht gemacht!
So flüstert Herr Winter in stiller Nacht,
Und pocht an jedes Fenster an,
Und sieht, daß ihm wird aufgethan.
Herr Winter aber darf nicht hinein!
Man will nur — die Geschenke fein;
Der gute Alte, der's gebracht.
Muß draußen bleiben in kalter Nacht.
Jetzt sei noch ein Versuch gemacht —!
So ruft der Winter in dunkler Nacht —
Ich will doch sehn, ich verstoßner Mann,
Ob ich mir nicht Liebe erzwingen kann!
Er streicht sich rasch den flimmernden Bart
Und schmückt sich das Haupt nach Maskcnart;
Und zieht die härenen Stiefel aus.
Und schreitet beschuht in's funkelnde Haus.
Schon hört er — von Klängen der Lust umschallt —
Den Jubel, der ihm entgegenhallt, —
Er führt ja am Arme zum flimmernden Saal
Tie holde Prinzessin Karneval!
Schon ist er am Ziel, — doch an der Thür
Da tritt ein bärtiger Diener hersür,
Und rust ihm entgegen: Ein solcher Gast
Wohl nicht zu unserem Feste paßt! —
Und wie er auch flüstert manch freundliches Wort,
Der liebe Herr Winter muß fort, muß fort!
WaS sollt auch im Jubel der glühenden Lust
Das graue Männlein mit eisiger Brust!
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27
Doll Aerger schleicht er aus jedem Haus
Und zieht sich ins weiße Feld hinaus.
Und trippelt in seiner warmen Tracht
Herum in der funkelnden Sternennacht.
Da denkt er sich still in seiner Qual:
Nun will ich aber doch sehn einmal,
Ob ich mir armen, verstoßenem Mann
Tie Liebe der Welt nicht erringen kann!
Und sieh, was flimmert aus jedem Haus!
Es schaut der Jubel beim Fenster heraus,
Viel Lichtlein glänzen hinaus in die Nacht,
Denn Weihnacht hat der Winter gebracht!
Nun Hab ich's aber doch recht gemacht!
So flüstert Herr Winter in stiller Nacht,
Und pocht an jedes Fenster an,
Und sieht, daß ihm wird aufgethan.
Herr Winter aber darf nicht hinein!
Man will nur — die Geschenke fein;
Der gute Alte, der's gebracht.
Muß draußen bleiben in kalter Nacht.
Jetzt sei noch ein Versuch gemacht —!
So ruft der Winter in dunkler Nacht —
Ich will doch sehn, ich verstoßner Mann,
Ob ich mir nicht Liebe erzwingen kann!
Er streicht sich rasch den flimmernden Bart
Und schmückt sich das Haupt nach Maskcnart;
Und zieht die härenen Stiefel aus.
Und schreitet beschuht in's funkelnde Haus.
Schon hört er — von Klängen der Lust umschallt —
Den Jubel, der ihm entgegenhallt, —
Er führt ja am Arme zum flimmernden Saal
Tie holde Prinzessin Karneval!
Schon ist er am Ziel, — doch an der Thür
Da tritt ein bärtiger Diener hersür,
Und rust ihm entgegen: Ein solcher Gast
Wohl nicht zu unserem Feste paßt! —
Und wie er auch flüstert manch freundliches Wort,
Der liebe Herr Winter muß fort, muß fort!
WaS sollt auch im Jubel der glühenden Lust
Das graue Männlein mit eisiger Brust!
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Herr Winter"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)