Aus der guten, alten Zeit.
richter den Zweck seines Hierseins, sowie den Grund, warum
man gerade ihn mit dieser Sendung beauftragt. „Freut mich",
meinte der Verklagte, und dann begannen die Beiden — zu
So wacker sich auch der Ankömmling hielt, »nser'm alten
Praktiker war er nicht ge-
wachsen, und endlich sank er,
■ friedlich schlummernd, unter
den Tisch- Der Hausherr
trank noch sein gewohntes Maß,
dann legte auch er sich zu
Nicht wenig erstaunt aber
war er, als er am nächsten
Morgen erfuhr, sein Gast sei,
beschämt von seiner Nieder-
lage, in aller Stille früh
Morgens abgesahren.
„Sollen Anderen schicken",
meinte er trocken.
Ganz kleinlaut berichtete der
Besiegte, wie eS ihm ergangen,
und nun war guter Rath theuer.
Niemand wollte sich mehr einer gleichen Niederlage aus-
sctzen, und eS wäre wohl Alles iei'm Alten geblieben, hätte
sich nicht der ComitatSvorstand selbst entjchlosien, die Sache in
die Hand zu nehmen und den alten Forkas unter den Lisch
zu trinkcn.
Gedachl, gethan!
Dauerhaftigkeits-Probe.
Der Stuhlrichter war nicht wenig erstaunt, als eines Tages
sein Vorgesetzter selbst bei ihm eintrat. „Große Ehr'!" sagte
er; dann setzten sich die Beiden und — ttanken.
Jetzt hatten sich ein paar würdige Gegner gefunden! Was
ForkaS größer war, war der ComitatSvorstand dicker. Früh
Morgens begannen die Beiden
t erwähnt.
Ach, Tag- vergingen, noch
einer und wieder einer, der vier-
zehnte Tag kam - „ich, aber
man schon an. Besorgmsse
sür sein Wohlergehen zu hegen.
Endlich, nach bangen fünf
Wochen, kam ein Bote an die
Seinen, mit dem Befehle. Wein
suchung" währte, kann ich nicht sagen; als der ComitatS-
vorstand aber endlich nach Hause kam, meinte er nur: „Hat,
der wor sein ganzes Leben noch nie besoffen und — nüchterner
Stuhlrichter thul Keinem ein Unrecht."
Die Beiden aber blieben gute Freunde Zeit ihres Lebens.
So ging es zu in der „guten, alten Zeit".
_ _ J. Ttjuirtl.
Mißtrauisch.
Herr (zum Maurermeisters: „ ... Können Sie denn auch sür
Ihren Anstrich gut stehen?"
Maurermeister: „Machen S' mir den Gaul net scheu, —
der Anstrich halt't Ihnen ewigl"
Herr: „Geh'» Sic mir dach weiter mit Ihrem ewig! — da
kennt sich kein Mensch aus; wenn Sie nicht wenigsten« für
drei Jahr' garantircn können, nachher last' ich Ihnen den An-
strich gar nicht machen!"
Die schlechte Wichs.
Die g'hören zum Tanz
Und krieg'n kein' Glanz.
Kreuzsappcrlot!
3' wichs' mi’ no' tobt.
Denn die Malefiz-
Wichs taugt nix.
Fräulein: „Hält die Schminke aber auch wirklich fest?"
Friseur: „Und ob, mein Fräulein — die hält sogar,
:nn Sic einen Bräutigam haben!"
richter den Zweck seines Hierseins, sowie den Grund, warum
man gerade ihn mit dieser Sendung beauftragt. „Freut mich",
meinte der Verklagte, und dann begannen die Beiden — zu
So wacker sich auch der Ankömmling hielt, »nser'm alten
Praktiker war er nicht ge-
wachsen, und endlich sank er,
■ friedlich schlummernd, unter
den Tisch- Der Hausherr
trank noch sein gewohntes Maß,
dann legte auch er sich zu
Nicht wenig erstaunt aber
war er, als er am nächsten
Morgen erfuhr, sein Gast sei,
beschämt von seiner Nieder-
lage, in aller Stille früh
Morgens abgesahren.
„Sollen Anderen schicken",
meinte er trocken.
Ganz kleinlaut berichtete der
Besiegte, wie eS ihm ergangen,
und nun war guter Rath theuer.
Niemand wollte sich mehr einer gleichen Niederlage aus-
sctzen, und eS wäre wohl Alles iei'm Alten geblieben, hätte
sich nicht der ComitatSvorstand selbst entjchlosien, die Sache in
die Hand zu nehmen und den alten Forkas unter den Lisch
zu trinkcn.
Gedachl, gethan!
Dauerhaftigkeits-Probe.
Der Stuhlrichter war nicht wenig erstaunt, als eines Tages
sein Vorgesetzter selbst bei ihm eintrat. „Große Ehr'!" sagte
er; dann setzten sich die Beiden und — ttanken.
Jetzt hatten sich ein paar würdige Gegner gefunden! Was
ForkaS größer war, war der ComitatSvorstand dicker. Früh
Morgens begannen die Beiden
t erwähnt.
Ach, Tag- vergingen, noch
einer und wieder einer, der vier-
zehnte Tag kam - „ich, aber
man schon an. Besorgmsse
sür sein Wohlergehen zu hegen.
Endlich, nach bangen fünf
Wochen, kam ein Bote an die
Seinen, mit dem Befehle. Wein
suchung" währte, kann ich nicht sagen; als der ComitatS-
vorstand aber endlich nach Hause kam, meinte er nur: „Hat,
der wor sein ganzes Leben noch nie besoffen und — nüchterner
Stuhlrichter thul Keinem ein Unrecht."
Die Beiden aber blieben gute Freunde Zeit ihres Lebens.
So ging es zu in der „guten, alten Zeit".
_ _ J. Ttjuirtl.
Mißtrauisch.
Herr (zum Maurermeisters: „ ... Können Sie denn auch sür
Ihren Anstrich gut stehen?"
Maurermeister: „Machen S' mir den Gaul net scheu, —
der Anstrich halt't Ihnen ewigl"
Herr: „Geh'» Sic mir dach weiter mit Ihrem ewig! — da
kennt sich kein Mensch aus; wenn Sie nicht wenigsten« für
drei Jahr' garantircn können, nachher last' ich Ihnen den An-
strich gar nicht machen!"
Die schlechte Wichs.
Die g'hören zum Tanz
Und krieg'n kein' Glanz.
Kreuzsappcrlot!
3' wichs' mi’ no' tobt.
Denn die Malefiz-
Wichs taugt nix.
Fräulein: „Hält die Schminke aber auch wirklich fest?"
Friseur: „Und ob, mein Fräulein — die hält sogar,
:nn Sic einen Bräutigam haben!"
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Aus der guten, alten Zeit" "Dauerhaftigkeits-Probe" "Die schlechte Wichs"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1884
Entstehungsdatum (normiert)
1879 - 1889
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 81.1884, Nr. 2036, S. 34
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg