Das Hundecomplot.
Neue Charge.
In einem feinen Hotel läßt sich ein polnischer Handelsmann ein Diner serviren. Schon
bei der Suppe benimmt er sich ziemlich laut und auffallend; als aber das Gemüse servirt wird,
und dasselbe seinem Geschmacke nicht zu entsprechen scheint, wird sein Gebühren so unanständig,
daß sich mehrere Gäste beim Dircctor beschweren. Als derselbe sich an den Tisch des Ruhe-
störers begibt, um ihn zur Rede zu stellen, ruft ihm dieser zu: „Wie können Se wagen, mich
zu belästigen! Wer sind Se denn eigentlich?"
„Ich bin der Sub-Director des Hotels," erwidert der Angeredete, „und werde Sie,
wenn Sie sich nicht anständig benehmen, hinausweisen lassen!"
„Der Suppdirector!?" ruft der Handelsmann aus. „Was wollen Se denn eigentlich von
mir? Mit Ihnen Hab' ich gar nischt zu thun! Schicken Se mir gefälligst den Gemiisc-
Dircctor!" ._
Sehr richtig. Z
Ein Kegelclub beschließt, der Ord-
nung halber, sich Statuten zu geben.
Unter anderen Paragraphen wird nun
auch folgender hochwichtige darin aus-
genommen:
§ 9. Wer sich auf der Kegelbahn
unanständig aufführt, hat sich dies selbst
zuzuschreibcn.
Aus der Kaserne.
Unteroffizier (zum Feldwebel):
„Jetzt ist schon wieder eine Fensterscheibe
in der Kaserne demvralisirt worden!
Der Unfug wird nicht eher aufhören,
bis nicht einmal ein tüchtiges Exemplar
constatirt wird!"
Wanderers Morgen li c d in
K a m e r n n.
Uebcrall Hüpfen Känguru,
Schlangen schlüpfen aus Dich zu
Mit giftigem Bauch.
Das Nashorn frühstückt tut Walde.
Warte nur, balde
Frühstückt's Dich auch.
Kathederblüthc.
Ghmnasialprofessor (bei der
Lektüre des Schiller'schen „Abfall der
Niederlande"): „Hier sehen Sie's deut-
lich: Wenn ein Volk von den Großen
geknechtet, von seinen Tyrannen in
Ketten geschlagen und zu Boden ge-
drückt wird, wenn es sich gar nicht
mehr zu helfen weiß — dann steht es
auf und hilft sich selbst!"
U e b c r e m P f i n d l i ch.
Einjährig-Freiwilliger: „Ich
laß' mir einmal beim Militär nicht die
geringste schlechte Behandlung gefallen.
Sobald bei uns vor der Front das
Wort „Ochs" oder „Esel" fällt — melde
Ich mich zum Rapport!"
Aus dem Gerichtssaal.
Präsident (zum Angeklagten):
„In der That, Sic haben an Grausam-
keit und Rohheit alles Dagewesene übcr-
troffen — selbst einen Thomas, einen
Troppmann..!"
Angeklagter (mitBescheidenheit):
„Oh, Herr Präsident! . . . Sie wollen
mir schmeicheln!"
1*
Neue Charge.
In einem feinen Hotel läßt sich ein polnischer Handelsmann ein Diner serviren. Schon
bei der Suppe benimmt er sich ziemlich laut und auffallend; als aber das Gemüse servirt wird,
und dasselbe seinem Geschmacke nicht zu entsprechen scheint, wird sein Gebühren so unanständig,
daß sich mehrere Gäste beim Dircctor beschweren. Als derselbe sich an den Tisch des Ruhe-
störers begibt, um ihn zur Rede zu stellen, ruft ihm dieser zu: „Wie können Se wagen, mich
zu belästigen! Wer sind Se denn eigentlich?"
„Ich bin der Sub-Director des Hotels," erwidert der Angeredete, „und werde Sie,
wenn Sie sich nicht anständig benehmen, hinausweisen lassen!"
„Der Suppdirector!?" ruft der Handelsmann aus. „Was wollen Se denn eigentlich von
mir? Mit Ihnen Hab' ich gar nischt zu thun! Schicken Se mir gefälligst den Gemiisc-
Dircctor!" ._
Sehr richtig. Z
Ein Kegelclub beschließt, der Ord-
nung halber, sich Statuten zu geben.
Unter anderen Paragraphen wird nun
auch folgender hochwichtige darin aus-
genommen:
§ 9. Wer sich auf der Kegelbahn
unanständig aufführt, hat sich dies selbst
zuzuschreibcn.
Aus der Kaserne.
Unteroffizier (zum Feldwebel):
„Jetzt ist schon wieder eine Fensterscheibe
in der Kaserne demvralisirt worden!
Der Unfug wird nicht eher aufhören,
bis nicht einmal ein tüchtiges Exemplar
constatirt wird!"
Wanderers Morgen li c d in
K a m e r n n.
Uebcrall Hüpfen Känguru,
Schlangen schlüpfen aus Dich zu
Mit giftigem Bauch.
Das Nashorn frühstückt tut Walde.
Warte nur, balde
Frühstückt's Dich auch.
Kathederblüthc.
Ghmnasialprofessor (bei der
Lektüre des Schiller'schen „Abfall der
Niederlande"): „Hier sehen Sie's deut-
lich: Wenn ein Volk von den Großen
geknechtet, von seinen Tyrannen in
Ketten geschlagen und zu Boden ge-
drückt wird, wenn es sich gar nicht
mehr zu helfen weiß — dann steht es
auf und hilft sich selbst!"
U e b c r e m P f i n d l i ch.
Einjährig-Freiwilliger: „Ich
laß' mir einmal beim Militär nicht die
geringste schlechte Behandlung gefallen.
Sobald bei uns vor der Front das
Wort „Ochs" oder „Esel" fällt — melde
Ich mich zum Rapport!"
Aus dem Gerichtssaal.
Präsident (zum Angeklagten):
„In der That, Sic haben an Grausam-
keit und Rohheit alles Dagewesene übcr-
troffen — selbst einen Thomas, einen
Troppmann..!"
Angeklagter (mitBescheidenheit):
„Oh, Herr Präsident! . . . Sie wollen
mir schmeicheln!"
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Das Hundecomplot"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1885
Entstehungsdatum (normiert)
1880 - 1890
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)