Fliegende Blätter (84.1886 (Nr. 2110-2135))

Deutlich.

Dreime eines sächsischen Künstlers.

Ich sah i»i Droom bei- drob'scher Sonne Schirahlen
Mich äne Landschaft in der Wiste malen;
llf cmal awer kam der Samum
Und schmiß mir meinen ganzen Kram um.

O Gvttvertannebimboom.

Literat: „Sie entschuldigen, ich bin seit zwei Monaten ohne Stelle
und möchte Sie um eine kleine Unterstützung bitten; — auch wäre ich Ihnen
sehr dankbar, wenn ich vielleicht Beschäftigung bei Ihnen finden könnte!"
— Redacteur: „Können Sic lesen und schreiben?" — Literat: „Aber
erlauben Sie mir!" — Redacteur: „Nun, an meiner Thüre steht doch:
„Hier ist das Betteln verboten!"

Civilisirtc Kühe.

Hausfrau: „Nanni, red' doch einmal mit der
Milchfrau wegen ihrem Gepantsch!"

Köchin: „DaS hilft gar nichts. Die wälzt's
aus den Bauern, und der Bauer schiebt'S den Kühen
in die Schuhe!"

Im Eifer.

A: „Aber warum denn so kreuzfuchtig?"

B: „A was! Da soll man nicht zornig werden!
Behauptet mein Nachbar, dieses Rindvieh, ich
sei nicht Seinesgleichen!"

Dreime eines sächsischen Künstlers.

Ich sah im Droome einen Riesenbilz,

Und als ich 'ran kam, war das Ding aus Filz.

Nu' guck' ich näher hin — herrsch, das Wunder —
Da stack ja mei' College Klexel drunter.

Ach du meine' ©ite.

Richtig gerechnet.

Schultheiß (zum Gemeiudedieucr): „Was hoscht a»' denkt, daß
T' gestert Nacht ito’ mit so an' Rausch zu »ns in's Herrastible 'nci-
g'hockt bischt?"

Gemeindediener: ,,J' hau halt denkt, die mcrket's do' nimma!"

Redaction: I. Schneider in München. — Verlag von Braun & Schneider in München
Kgl. Hof-Buchdruckcrei von E. Mühlthalcr in München.

Hiezu rinr Beilage.