II.
Licht und Schatten.
„Es wird halt immer schlechter!" sagt der Privatier Pimperl.
„Seh'n S', wenn ich mich früher verkält't Hab', oder wenn ich mir
an'tüchtigen Reißmathias zu'zog'n Hab', so Hab' i' mir am nächsten
Sonntag.... a' Dampfbad meinen S', na... . a' Galeriebillet
in's Hoftheater 'kauft.
Ich sag' Ihnen, da haben S' um 50 Pfennig' g'rad' no'mal
so arg und dreimal so lang g'schwitzt, als wie im Dampfbad.
Dazu haben S' de schöne Musik und an' G'sang g'habt; und d'
Massage war auch dabei, wenn ich mich schon zeitig unten am
Portal ang'stcllt Hab'. Aba jetzt ist's nix mehr; nicht amal ordent-
lich warm wird s mehr da droben seit s' des eleetrische
Licht eing'führt hab'n. Da meinen f immer, was G'schcidt's
zu erfinden — derweil wird's alleweil schlechter!"
Zweideutiges Coniplimciit.
„Wie haben Sie sich gestern auf dem Hausball unterhalten, Herr
Geckerl?"—„Famos. Ich Hab' aber auch mein' redlich Theil zur all-
gemeinen Erheiterung beigctragcn, so daß mir bci'm Abschiede die
Hausfrau sagte, sie habe schon lange über Niemanden so herz-
lich gelacht, als über mich!"
W and cr-Frucht.
Wie der Glocke heller Schall
Klinget über's Land,
Tönt in jedem Sinn ihr Hall
Wieder traut-verwandt:
Wie das schwungvoll ernste Lied
In der Brust klingt nach,
Rnft's in jeglichem Gemüth
Gute Geister wach.
Segen sei Dir, Schmerz und Harm
Bannendem Geläut'!
Doch welch' Edler ist's, des;' Arm
Deinem Dienst sich weiht?
Angeregt von Dankbegier
Steige ich hinan,
Türner-Händedruck und seine Folgen.
Und begrüße droben hier
Wciblein ohne Zahn! —
Da aus der Enttäuschung Leid
Schöpft' ich mir die Lehr':
„Wenn Dich was recht innig freut,
Forsche nicht — woher!"
_ Lrassus.
Aus der sch w cizcris ch en 79
I n st r u k t i o n s st« n d e.
Oberst: „Mini Herre Offiziere, d's
Distanzenberechne isch nit so liecht, wie me
meint, mi cha sich v trumpire (irren). Herr
Hauptme, chönnet Dir mir säge, wie me
sich im Distanzenberechne trumpire cha?"
Hauptmann: „Wüest (abscheulich) Herr-
Oberst!" _
Ein Süßholzraspler.
„Fräulein Bertha, Sie werden jeden
Tag jünger und schöner!" — „O, Sic
übertreiben!" — „Nun, gewiß aber jeden
zweiten Tag!"_
Billiges Verlangen.
„Denk' Dir nur, Mama, da ist wieder
Jcmand lebendig begraben worden.
Aber kann man denn die Aerzte nicht
zwingen, ihre Patienten ganz tobt zu
| machen!"
Licht und Schatten.
„Es wird halt immer schlechter!" sagt der Privatier Pimperl.
„Seh'n S', wenn ich mich früher verkält't Hab', oder wenn ich mir
an'tüchtigen Reißmathias zu'zog'n Hab', so Hab' i' mir am nächsten
Sonntag.... a' Dampfbad meinen S', na... . a' Galeriebillet
in's Hoftheater 'kauft.
Ich sag' Ihnen, da haben S' um 50 Pfennig' g'rad' no'mal
so arg und dreimal so lang g'schwitzt, als wie im Dampfbad.
Dazu haben S' de schöne Musik und an' G'sang g'habt; und d'
Massage war auch dabei, wenn ich mich schon zeitig unten am
Portal ang'stcllt Hab'. Aba jetzt ist's nix mehr; nicht amal ordent-
lich warm wird s mehr da droben seit s' des eleetrische
Licht eing'führt hab'n. Da meinen f immer, was G'schcidt's
zu erfinden — derweil wird's alleweil schlechter!"
Zweideutiges Coniplimciit.
„Wie haben Sie sich gestern auf dem Hausball unterhalten, Herr
Geckerl?"—„Famos. Ich Hab' aber auch mein' redlich Theil zur all-
gemeinen Erheiterung beigctragcn, so daß mir bci'm Abschiede die
Hausfrau sagte, sie habe schon lange über Niemanden so herz-
lich gelacht, als über mich!"
W and cr-Frucht.
Wie der Glocke heller Schall
Klinget über's Land,
Tönt in jedem Sinn ihr Hall
Wieder traut-verwandt:
Wie das schwungvoll ernste Lied
In der Brust klingt nach,
Rnft's in jeglichem Gemüth
Gute Geister wach.
Segen sei Dir, Schmerz und Harm
Bannendem Geläut'!
Doch welch' Edler ist's, des;' Arm
Deinem Dienst sich weiht?
Angeregt von Dankbegier
Steige ich hinan,
Türner-Händedruck und seine Folgen.
Und begrüße droben hier
Wciblein ohne Zahn! —
Da aus der Enttäuschung Leid
Schöpft' ich mir die Lehr':
„Wenn Dich was recht innig freut,
Forsche nicht — woher!"
_ Lrassus.
Aus der sch w cizcris ch en 79
I n st r u k t i o n s st« n d e.
Oberst: „Mini Herre Offiziere, d's
Distanzenberechne isch nit so liecht, wie me
meint, mi cha sich v trumpire (irren). Herr
Hauptme, chönnet Dir mir säge, wie me
sich im Distanzenberechne trumpire cha?"
Hauptmann: „Wüest (abscheulich) Herr-
Oberst!" _
Ein Süßholzraspler.
„Fräulein Bertha, Sie werden jeden
Tag jünger und schöner!" — „O, Sic
übertreiben!" — „Nun, gewiß aber jeden
zweiten Tag!"_
Billiges Verlangen.
„Denk' Dir nur, Mama, da ist wieder
Jcmand lebendig begraben worden.
Aber kann man denn die Aerzte nicht
zwingen, ihre Patienten ganz tobt zu
| machen!"
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Turner-Händedruck und seine Folgen"
"Wander-Frucht"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Objektbeschreibung
Kozian inv[enit]; A. Oberländer del[ineavit]
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1886
Entstehungsdatum (normiert)
1881 - 1891
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)