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wesen sein!" — „Nein. nein. Mama! Sichst Du denn nicht,
hier liegt ja noch ein Cigarrenstummel!"

Anspielung.

„ . . Wie schade, mein Fräulein, daß die Natur Sie so klein
gelassen hat!" — „O. ich habe schon oft sehr große Herren
gesehen, die noch viel kleinere Frauen hatten!"

Aus der ärztliche» Praxis.

Wenn der Arzt nicht mehr kommt, so ist das bei Reichen ein
gutes, bei Armen ein schlechtes Zeichen.

Zn vorsichtig.

Prinzipal: „Maier, warum machen Sie in Ihren Briefen
keine Kommas?"

Commis: „Gott der Gerechte! Warum soll ich verwöhnen
de Kundschaft?!" _

Aus der Instructiousstunde.

Unteroffizier: „Also, jedes Gewehr hat seine eigene Nummer
und diese ist auf allen einzelnen Theilen desselben angebracht. Nun,
Huber, sagen Sie mir einmal, warum hat denn da jeder Theil
eine Nummer?"

Huber (nach einigem Nachdenken): „Damit man iveiß, was
für Stück' z'samm'g'hörn, wcnn's amal 's G'wehr zerreißt!"

*

-i: :i-

Feldwebel: „Im Kriegswesen soll Alles gehen, wie in einem
Uhrwerk — nur nennt man's bei der Uhr Tiktak, im Kriege
Taktik!" _

Ein Sieg der modernen Pädagogik.

Unsere, trotz Kriegsgedanken und Säbclgerasscl stets fortschreitende
Humanität feiert ihre größten Triumphe bekanntlich ans dem Ge-
biete der Pädagogik. Wo sind die veralteten Begriffe von Kinder-
zucht und Schulunterricht hingekommen, unter deren Herrschaft
unsere Eltern und Voreltern heranwuchsen? Das System der Er-
ziehung und des Unterrichts ist ein neues geworden und die stets
wachsende Entwicklung desselben treibt die herrlichsten Blüthen.
Das Neueste auf diesem Gebiete aber sind zweifellos die neuen
Disciplinarconfitüren, welche eine große Berliner Bvnbon-
fabrik mit Hilfe einsichtiger Schulmänner erfunden und soeben auf
den Markt gebracht hat. Dieselben wurden mit Recht von ihren
Erfindern „Philanthropinchen" genannt, und lassen wir den
Preis courant derselben im Auszuge folgen:

Nr. 1. „Ermahnungsbonbons", das Dutzend 3 Pfennige, bei
Massenabnahme noch billiger. Diese Bonbons, von einfachem
Guß, mit einem geringen Zusatz von Wermuth, ersetzen beim
Genüsse den strafenden Blick des Erziehers. Strafende
Blicke erzeugen besonders bei Erzieherinnen vor der Zeit be-
denkliche Falten und erregen in den Kinderherzen leicht Empfind-
lichkeit, Zorn, Groll, Haß und ähnliche häßliche Gemüths-
bewegungen. Ein einziger Bonbon genügt, den strafendsten Blick
zu ersetzen.

Nr. 2. Jit ähnlicher Weise wirken die „AncifernngSzeltchen",
das Dutzend zu 6 Pfennige. Dieselben regen durch ihren recenten
Geschmack die Kinder zu erhöhtem Fleiße an und verhüten vor-
zeitigen Nachlaß der Kräfteanspannung, ohne daß es eines
Wortes von Seite des Lehrers oder Erziehers bedarf, wodurch
es auch vermieden lvird, daß diese sich heiser reden müssen.

Nr. 3. Von eminent praktischem Nutzen sind die originellen „Tndcl-
fignren", bestimnit für trüge oder dumme Kinder. Dieselben
sind nach den besten Naturmodellen treu copirt und in Mar-
zipan ausgeführt. Die bis jetzt vorhandene Sammlung umfaßt
sämmtliche Hausthiere, welche mit der Pädagogik in einigem
Zusammenhänge stehen. Statt den Namen dieser Thiers ans-
znfprechen, was immerhin etwas Rohes und Entwürdigendes
hat, reicht der Erzieher dem Kinde, das Tadel verdient, z. B.
einen Marzipan-Esel, und deutet so mit möglichster Schonung
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Kindlicher Schluss" "Anspielung"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Hengeler, Adolf
Mandlick, August
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 86.1887, Nr. 2175, S. 110
 
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