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Bestellungen werden in allen Buch- und Kunst- Preis des Bandes (26 Nummern) Jt 8.70. Bei directem

5 Handlungen, sowie von allen Postämtern und Mäl'«. »Jb M Bezüge p er Kreuzbande für Deutschland und Oesterreich , V VV vr

Z eitungs-Erp-d itionen angenommen. J-™ ^ri.50, für die anderen Länderdcs Weltpostvereins ^L8.— L,AAA'J'

Erscheinen wöchentlich ein Mal, Einzelne Nummer 30~(.

(Alle Rechte für sämmtliche Artikel und Illustrationen Vorbehalten,)

Die Lebcnsrettnngs-Medaillc.

(Fortsetzung,)

Eine nette Geschichte, wahrhaftig.

Das war denn doch der unerwünschteste
3euge, den man sich denken konnte. Was
Mochte der Kerl im Schilde führen?

Beutel hatte meine unter kalter Gleich-
artigkeit versteckte Verlegenheit sofort bc-
werkt. Er nickte befriedigt und lächelte
^ill vor sich hin.

In gepreßter Ruhe entgegnctc ich:

"3ch verstehe nicht, tvas Sie da sagen,
sprechen Sie deutlich!"

Beutel ließ sich dadurch nicht irre
wachen. In zutraulichem Tone fuhr er
[0rt: „Was ich gehört habe, das habe
'ch gehört. Ich weiß jetzt, wonach Ihr
sich sehnt und kann Ihnen helfen,
sehen, Herr Griesbach, daß auf
dieser Welt auch der arme, verachtete
^nnn zu etwas gut ist. Aber Sie
wüsscn sich es etwas kosten lassen, sonst
^ue ich nicht mit."

Gott! in welche Hände >var ich da
Mathen! Ich verwünschte im Stillen meinen Freund, der die
7~ obwohl unschuldige — Ursache war, daß meine geheimsten
wünsche das Licht des Tages, oder vielmehr der Nacht erblickt
hatten. Der Kümmelbruder >var im Stande, das, was er nun
^»mal lvnßte, in allen Kneipen herumzutragen — ich konnte
nilr fortan das Hans hüten, um dem allseitigen Gespött aus
“em Wege zu gehen. Jedoch war mir augenblicklich klar, daß
ah den Mitwisser meiner Pläne beim Guten erhalten müsse.

In leutseligem Tone, welcher mir indcß
schwer genug fiel — sprach ich zu meinem
Partner: „Weiln man die Medaille er-
ringen will, muß man doch selbstver-
ständlich Jemand' das Leben retten; wie
wollen Sie mir dabei helfen?"

„Weil ich Derjenige bin, der sich
retten lassen will", entgegnete Beutel be-
stimmten Tones. „Aber unter 30 Mark
thuc ich es nicht, ich brauche Geld. Eine
Abschlagszahlung müßte ich mir auch noch
ausbedingcn, denn —"

„Warum wollen Sie sich das Leben
nehmen?" unterbrach ich die finanziellen
Gedanken Beutels.

„Wann? Ich denke, nächsten Sonn-
abend wird cs am Besten passen, da
ist —"

„ Ich habe gefragt warn m :md
nicht wann!" unterbrach ich auf's Neue
ärgerlich den Zuversichtlichen.

Beutels Mienen nahmen einen düster-
wehmüthigen Ausdruck an. „Warum? fragen Sie. Was soll
ein ariner Teufel wie ich noch aus dieser Welt? Der Verdienst
langt nirgends hin, die Arbeit wird immer weniger, tveil der
Menschen zu viele sind auf der Erde. Und wenn der Verein
gegen den Mißbrauch geistiger Getränke immer weiter um sich
greift, so daß unsereins zuletzt keinen Tropfen mehr trinken soll
und die Branntweinsteuer so hoch wird, daß man mit einem
Fingerhnt voll schon genug haben möchte, weil der Schnaps

5
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Die Lebensrettungs-Medaille"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Albrecht, Henry
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 86.1887, Nr. 2166, S. 33
 
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