Fliegende Blätter (86.1887 (Nr. 2162-2187))

Redaction: I. Schneider in München. — Verlag von Braun & Schneider in München.
Kgl. Hof-Buchdruckerei von E. Mühlthalcr in München.

Hiezu eine Leilagc.

224 Für K i n d s m ü d ch e n.

Wie die kluge Lotte ihre Pflicht: die Beaufsichtigung von vier
Kindern, treu erfüllt, und doch Zeit findet, die Romanbibliothek ihrer
Herrschaft durchzulesen.

Rath für Eingcladene.

Bist du zu 'nein „Teller Suppe" gebeten,

Da rechne nur ruhig auf Wild und Pasteten;

Doch lädt mau auf „Ball mit Souper" dich ein,

Da darfst du nicht allzu hungrig sein.

Der Retter seiner Ehre.

Gerichts-Präsident (zum Bäckermeister): „Sie sind citirt
worden, weil in Ihrer Backstube nicht die vorgeschriebcne Ordnung
und Reinlichkeit herrscht. Zeuge hat ein Brödchen aus Ihrem
Magazine eingeliefert, in welchem ein Schwabe eingebacken sein soll.
Was haben Sie dagegen zu sagen?"

Bäckermeister: „Reine Verleumdung, Herr Gerichtshof! Darf
ich das Brödchen einmal sehen? (Präsident läßt ihm das Gebäck

Der Retter seiner Ehre.

gebackenen Schwaben in den Mund und verspeist ihn mit augew
scheinlichem Wohlbehagen.) Und das soll ein Schwabe sein!" rust
er triumphirend, „eine Rosine ist's, Herr Gerichtshof!"

Urtheil: „Wegen vermnthlich auf Jrrthum beruhender Anklage
freizusprechen."

Robe l.

„Liebes Kind, ich habe Dir vorige Weihnachten den hübschen
Mantel geschenkt, den Du Dir gewünscht hast..." — „Äch
ja, gnädige Frau Baronin, ich habe mich außerordentlich darüber
gefreut!" — „Das ist mir lieb! Nun schenke ich Dir diese
Weihnachten das Geld, damit Du den Mantel bezahlen
kannst!" _

Anerkennung.

. . cC-Ai.« LL i!

reichen. Der Bäcker prüft es sorgfältig, steckt blitzschnell den ein-

Bauer: „'s is so 'komma, Herr Docta, lvie Sic's g'sagl
Hamm: Heut' Nacht is mei' Alte g'storben! Dees hab'n S'
amal sein derrath'u!"