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Feine Zurechtweisung.

Ein noch jugendlich aussehender General geht im
lleberzieher die Straße entlang, so daß die Abzeichen
seines hohen Ranges nicht kenntlich sind. Ein Lieutenant,
gleichfalls im lleberzieher, kommt ihm entgegen und geht,
ohne zu grüßen, vorüber.

General (den lleberzieher aufknöpfend): „Warum
verweigern Sie mir den schuldigen Gruß?"

Lieutenant: „Halten zu Gnaden, Excellenz, habe
Charge nicht erkannt!"

General: „Was sind Sie denn?"

Lieutenant: „Zu Befehl, Excellenz — Lieutenant!"

General (gutmüthig): „Nun, dann hätten Sie 's
schon riskiren können!"

Betrachtung des alten Brahmanen.

-A's klingt zwar äußerst befremdlich.

Doch ist es erwiesen und wahr:

Der Mann hat blankere Zähne,

Das Weib hat volleres Haar.

Das kommt, weil der Mann sich im Elend
Das Haar zerrauft und zerreißt,

Jndeß den Jammer des Lebens
Das Weib gewöhnlich verbeißt.

Auch oft schon hat sich ein Eh'mann
Das Haar aus den Wurzeln gewühlt,

Wenn dreist in verfänglichen Fragen
Dem Weib auf den Zahn er gefühlt.

Ich rede hier völlig parteilos,

O Menschheit, erkenne das klar:

Mir fehlen im Maule die Zähne,

Mir fehlt auf dem Schädel das Haar!

Ich bin ja ein alter Brahmane
Mit halb schon verlöschendem Blick.

Seit hundert und zwanzig Semestern
Durchforsch' ich mein trübes Geschick.

Nur Eins darf kühn ich behaupten —

Das richtet die Seele empor:

Ich habe noch Haar ans den Zähnen,

Wenn sonst ich auch Beides verlor.

E. Eckstein.

Ausgleich.

„Was sagen Sie denn dazu? Unser Freund Müller
fängt auf einmal an zn dichten!" — „Macht nichts.
Sein Schwiegervater in spe ist ja Papierfabrikant!"

Ein Optimist.

„Bei Ihnen wohnt ja jetzt eine Sängerin, die so
abscheulich singen soll! ?" — „Im Gegentheil — sie singt
wunderschön!" — „Neulich sollen ihr aber von den Nach-
barn die Fenster eingeworfen worden sein!" —
„Jawohl, damit sie ihren Gesang deutlicher hören
können!"

Redaction: I. Schneider in München. — Bering von Braun A Schneider in München.
Ägl. Hos-Buchdrnckerei von E. Mühlthaler in München.

Hiezu rinc Lrilage.
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Aus der guten alten Zeit"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Hengeler, Adolf
Entstehungsdatum
um 1892
Entstehungsdatum (normiert)
1887 - 1897
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Befestigen
Wachdienst
Streich <Scherz>
Kinderspiel <Motiv>
Uniform
Rückenfigur
Karikatur
Seil
Wachlokal
schlafen <Wort>
Peinlichkeit <Motiv>
Satirische Zeitschrift
Tschako
Thema/Bildinhalt (normiert)
Zweispitz <Motiv>

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 96.1892, Nr. 2425, S. 28

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Erschließung

Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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