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33

Zweideutig.

A: „ Grüß' Dich ®utt, lieber
Freund Karl! Wie geht es Deiner
lieben Schwiegermama? Ist sie noch
immer bettlägerig?"

B: „Denke Dir, es geht ihr ziem-
lich gut. Der Arzt besucht sie nicht
einmal mehr!"

A: „O, dann ist sie ja wieder
außer Gefahr!"

Der Zwiespalt.

Die Muatta sagt: „Heirath'I"

Der Vata: „Laß's bleib'n!"

Hiazt was soll i' lassen,

Was soll i' betreib'n?

Frag' i' an bei an Eh'mann,
Schreit'r: „Thua's nit um All's!"
Und frag' i' a' Dirndl,

Fallt's m'r glei' um d'n Hals.

Da hon i' oft g'hört,

In an' Zwiespalt is's guat,

Wann m'r ehnda wia's Herz
'n Verstand fragen thuat.

Und d'r Ganzg'scheidti moant:

Was gibt's da zu sag'n?

Wer af 's Heirathen denkt —

Hat kan Verstand mehr zum Frag'n!

_ H. s-

Kleines Mlßverstiindniß.

Lieutenant (zum ersten Mal
auf der Treibjagd, zum Nachbar):
„Herr Stabsarzt, Herr Stabsarzt,
ich habe Einen angeschossen!"

Stabsarzt: „Nun, da fassen Sie
ihn mit der linken Hand bei den
Hinterläufen und geben ihm mit der
rechten ein Paar hinter die Löffel!"

Lieutenant: „Ach, Herr Stabs-
arzt, es ist ja kein Hase — es ist ein
Treiber!"

Höflicher Zweifel.


„Bedaure — ich kann
Ihnen nicht einmal eine
Zeit bestimmen, lvann Sie
meinen Mann treffen!
Untertags ist er im Ge-
schäft und Abends geht er
regelmäßig aus!" —
„Das kann ich kaum
glauben! Gnädige Frau
sehen wirklich nicht so
aus, als ginge Ihr Herr
Gemahl jeden Tag aus!"

Amerikanis ch.

„B^err Förster! Bitte einen Augenblick unter vier Augen."

„Treten Sie ein!"

Sie waren Beide im Privatcomptoir des Hauses Förster.

„Was wünschen Sie?" sagte der Chef. „Ich glaubte, Herr
John, unsere Geschäfte seien zum Abschluß gebracht?"

„Gewiß, mein Herr, das sind sie auch, und wie Sie selbst
sagten, zu Ihrer vollsten Zufriedenheit!"

„Und nun der Grund Ihrer Bitte?"

„Ich wollte Sie um die Hand Ihrer Tochter bitten!"

„Wie? — um die Hand meiner Tochter bitten? Habe ich
recht verstanden? Wirklich recht verstanden, junger Mann?! Well,
We Sache macht mir Spaß. Kommt der jüngste Commis des
Hauses Behrends aus Chicago nach London in geheimer Sendung,
erfüllt seine Aufgabe, ich muß sagen, nicht ganz ungeschickt, ich
Ipreche ihm meine Zufriedenheit unverholen aus, führe ihn, was

ich sonst nie thue, in meine Familie ein, er ißt bei mir, musicirt
niit meiner Tochter, fährt am Nachmittag mit uns auf's Land,
verabschiedet sich auf Nimmerwiedersehen und steht am anderen
Morgen vor mir und bittet um die Hand meiner Tochter. Well,
wissen Sie auch, daß meine Tochter drei Millionen Dollars werth
ist und Sie, außer keckem Sinn und frischem Gesicht, nichts Ihr
Eigen nennen? Na, ich verzeihe Ihnen den Scherz. Empfehlen
Sie mich Mr. Behrends. Adieu." —

„Ehe ich scheide, gestatten Sie mir noch ein Wort. Würden
Sie mir wohl dieselbe Antwort ertheilt haben, wenn nicht der
mittellose Commis, würden Sie niir wohl, frage ich noch einmal,
dieselbe Antwort ertheilt haben, wenn der Theilhaber des Hauses
Behrends, das fünfzehn Millionen Dollars werth ist, die Ehre
hätte, vor Ihnen zu stehen?"

„Hm, ja, — nun, da würde sich wohl über die Sache sprechen
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Höflicher Zweifel"
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Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

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Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Reinicke, René
Entstehungsdatum
um 1892
Entstehungsdatum (normiert)
1887 - 1897
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Zweifel
Besuch
Braut
betrügen
Karikatur
Aussehen <Motiv>
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 96.1892, Nr. 2426, S. 33

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