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Amerikanisch.
lassen. Meine Tochter hätte übrigens auch ein Wört-
chen dabei mitzureden. Indessen, Theilhaber des Hauses
sind Sie ja nicht nnd . . ."
„Nein, bis jetzt noch nicht, aber ich kann es werden.
Wollen Sie mir es schriftlich geben, daß ich der Hand
von Fräulein Tochter sicher bin, sobald ich Theilhaber
der Firma Behrends bin? Das Wort der Zustimmung
von Fräulein Tochter, um das nicht zu vergessen, habe
ich bereits. Ich bitte noch das Eine zu bedenken, von
welch' enormem Bortheil für das Geschäft eine Verbind-
ung beider Häuser sein würde. Doch das verstehen Sie
besser, denn ich!"
„Gut, sollcn's haben, — sind Sie das Eine, sollen
Sie auch das Lindere werden!" —-
„... Herr Behrends! Noch einen Augenblick unter
vier Augen. Das Geschäft wäre beendet, meine Sendung
vollbracht, jetzt hätte ich noch eine Bitte!"
„Und die wäre? Ah, verstehe — eine Gehaltszulage
werden Sie ohnedem erhalten!"
„Nein, nein — ich möchte Theilhaber Ihres Hauses
werden!"
„Was? Habe ich recht verstanden? Junger Mann,
Sie träumen! Hahaha, der jüngste Commis meines
Hauses, der nichts hat als ein wenig Verstand und kühne
Berechnung, 'will Antheil an meinem Hanse haben. Mir
noch nicht vorgekommen, wahrhaftig nicht!"
„Ehe ich gehe, Herr Behrends, erlauben Sie mir
noch eine Frage. Würden Sie wohl dieselbe Antwort
crtheilt haben, wenn Derjenige, der es gewagt, dieses
Anerbieten zu stellen, nicht ein Commis Ihres Hauses
iväre, der nichts hat als das Vertrauen, mit seinen
Kräften in der Zukunft nicht ganz unterzugehen—würden
Sie wohl, frage ich noch einmal, dieselbe Antwort gegeben
haben, wenn Derjenige, der vor Ihnen stände, in der an-
genehmen Lage wäre, Schwiegersohn des Mr. Förster
in London zu sein?"
„Und das sind Sie?"
„Yes, will's meinen, kann es wenigstens werden.
Darf ich bitten, das zu lesen!"
„Hahaha, sehr gut! Wenn — wenn — hm, gewagte
Spekulation.. läßt sich aber hören.. jedenfalls vortheilhafr
für's Geschäft."
„Wollen Sie also, Herr Behrends, meine Bitte er-
füllen? Ich wußte es ja, daß es immer Ihr Wunsch
war, in nähere Verbindung mit dem Hause Förster zu
treten. Mein Advokat, der im Vorzimmer wartet, wird
die Sache, wenn's beliebt, gleich regeln!"
„Halt, junger Mann, noch eins: wenn Sie Theil-
haber meines Hauses sind, dann nicht wieder so kühn
spekulirt, — Maß halten!"
4- *
*
Ein Jahr später fuhr durch die Straßen Londons
ein junges Paar in eleganter Equipage: Mr. John und
Frau, der Theilhaber der Firma Behrends & Co. in
Chicago.
Unmöglich.
Maler : „.. Ich versichere Sie, in der ganzen Stadt ist kein echter
Rembrandt aufzutreiben." — Kunsthändler: „O ja, die Ballerine
Adalgio besitzt einen." — Maler: „Aber ich bitt' Sie, wie kann denn
so eine falsche Person einen echten Reinbrandt haben?!"
D'ranfgeholfcit.
Er: „ . .. Der herrliche Mond, diese laue Lust und dieser süße
Blumenduft!"
Sie (seinen Heirathsantrag erwartend): „Ach ja, an einem solchen
Abend muß man, glaub' ich, zu Allem Ja sagen!"
Verfehlter Berus. Richtige Diagnose.
A (im Waggon): „Bitte, meine „ . . Meine Gnädige, Ihr Leiden
Herrschaften, lassen Sie mich an's ist nicht bedenklich — Sie brauchen
Fenster — ich kann das Fahren nur die größte Ruhe! — „Aber, bester
nicht vertragen!" — B (ärgerlich): Herr Doctor, ich bitte, sehen Sie sich
„Aber, warum reisen Sie dann?" doch nur einmal meine Zunge an!"
— A: „Ich bin ja — Geschäfts- — „Bedarf gleichfalls der größten
reisender!" Ruhe, meine Gnädige!"
Amerikanisch.
lassen. Meine Tochter hätte übrigens auch ein Wört-
chen dabei mitzureden. Indessen, Theilhaber des Hauses
sind Sie ja nicht nnd . . ."
„Nein, bis jetzt noch nicht, aber ich kann es werden.
Wollen Sie mir es schriftlich geben, daß ich der Hand
von Fräulein Tochter sicher bin, sobald ich Theilhaber
der Firma Behrends bin? Das Wort der Zustimmung
von Fräulein Tochter, um das nicht zu vergessen, habe
ich bereits. Ich bitte noch das Eine zu bedenken, von
welch' enormem Bortheil für das Geschäft eine Verbind-
ung beider Häuser sein würde. Doch das verstehen Sie
besser, denn ich!"
„Gut, sollcn's haben, — sind Sie das Eine, sollen
Sie auch das Lindere werden!" —-
„... Herr Behrends! Noch einen Augenblick unter
vier Augen. Das Geschäft wäre beendet, meine Sendung
vollbracht, jetzt hätte ich noch eine Bitte!"
„Und die wäre? Ah, verstehe — eine Gehaltszulage
werden Sie ohnedem erhalten!"
„Nein, nein — ich möchte Theilhaber Ihres Hauses
werden!"
„Was? Habe ich recht verstanden? Junger Mann,
Sie träumen! Hahaha, der jüngste Commis meines
Hauses, der nichts hat als ein wenig Verstand und kühne
Berechnung, 'will Antheil an meinem Hanse haben. Mir
noch nicht vorgekommen, wahrhaftig nicht!"
„Ehe ich gehe, Herr Behrends, erlauben Sie mir
noch eine Frage. Würden Sie wohl dieselbe Antwort
crtheilt haben, wenn Derjenige, der es gewagt, dieses
Anerbieten zu stellen, nicht ein Commis Ihres Hauses
iväre, der nichts hat als das Vertrauen, mit seinen
Kräften in der Zukunft nicht ganz unterzugehen—würden
Sie wohl, frage ich noch einmal, dieselbe Antwort gegeben
haben, wenn Derjenige, der vor Ihnen stände, in der an-
genehmen Lage wäre, Schwiegersohn des Mr. Förster
in London zu sein?"
„Und das sind Sie?"
„Yes, will's meinen, kann es wenigstens werden.
Darf ich bitten, das zu lesen!"
„Hahaha, sehr gut! Wenn — wenn — hm, gewagte
Spekulation.. läßt sich aber hören.. jedenfalls vortheilhafr
für's Geschäft."
„Wollen Sie also, Herr Behrends, meine Bitte er-
füllen? Ich wußte es ja, daß es immer Ihr Wunsch
war, in nähere Verbindung mit dem Hause Förster zu
treten. Mein Advokat, der im Vorzimmer wartet, wird
die Sache, wenn's beliebt, gleich regeln!"
„Halt, junger Mann, noch eins: wenn Sie Theil-
haber meines Hauses sind, dann nicht wieder so kühn
spekulirt, — Maß halten!"
4- *
*
Ein Jahr später fuhr durch die Straßen Londons
ein junges Paar in eleganter Equipage: Mr. John und
Frau, der Theilhaber der Firma Behrends & Co. in
Chicago.
Unmöglich.
Maler : „.. Ich versichere Sie, in der ganzen Stadt ist kein echter
Rembrandt aufzutreiben." — Kunsthändler: „O ja, die Ballerine
Adalgio besitzt einen." — Maler: „Aber ich bitt' Sie, wie kann denn
so eine falsche Person einen echten Reinbrandt haben?!"
D'ranfgeholfcit.
Er: „ . .. Der herrliche Mond, diese laue Lust und dieser süße
Blumenduft!"
Sie (seinen Heirathsantrag erwartend): „Ach ja, an einem solchen
Abend muß man, glaub' ich, zu Allem Ja sagen!"
Verfehlter Berus. Richtige Diagnose.
A (im Waggon): „Bitte, meine „ . . Meine Gnädige, Ihr Leiden
Herrschaften, lassen Sie mich an's ist nicht bedenklich — Sie brauchen
Fenster — ich kann das Fahren nur die größte Ruhe! — „Aber, bester
nicht vertragen!" — B (ärgerlich): Herr Doctor, ich bitte, sehen Sie sich
„Aber, warum reisen Sie dann?" doch nur einmal meine Zunge an!"
— A: „Ich bin ja — Geschäfts- — „Bedarf gleichfalls der größten
reisender!" Ruhe, meine Gnädige!"
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"D´raufgeholfen"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1892
Entstehungsdatum (normiert)
1887 - 1897
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 96.1892, Nr. 2426, S. 34
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg