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laute (zu dem sie besuchenden Neffen): „Nein, lvie Du gewachsen bist, Carl!

siehst ja ganz groß und stolz aus!" -
und biete mir hundert Mark an!"

Studiosus: „Stolz? Versuche es einmal.

. Dn
Tante,

Juso!

Herr (der das Wasser mit dem
Thermometer mißt): „Aber, Bade-
meister, das Wasser hat nicht, wie
ich bestellte, 25, sondern 31 Grad!"
Bademeister: „Glaub's schon
wenn Sie den Thermometer
so lang' d'rin lassen!"

E r s it tz.

Dame: „Ich würde diese Wohn-
ung ja ganz gerne nehmen - die
Gegend scheint mir hier aber gar so
einsam, und ich habe es gerne, wenn
es recht lebendig um mich ist!"

Bermietherin: „Aber Sie

haben hier doch das — laufende
Wasser!" ._

Ans der I»struetio »sst n»de.

W ach tme i st er: „Warum muß
der Cavallerist sein Pferd lieb haben?"

Rekrut: „Das g'fallt ’m Gaul,
und dem Staat kost't 's nix!"

O diese Patentknöpfe!

Aeltere Jungfrau (in der !
Zeitung lesend): „Keine abgerissenen
Knöpfe mehr! . . Diese abscheulichen
Erfindungen! •. Für die Herr'n s ch o n
wieder ein Grund iveniger zum
Heirathen!" _

Sich besonnen, voll Vergnügen:

„Würdiger Vater, liebe Brüder,

Seid getrost: Ich schaff' die Leiter!"
„Du?" so riefen sie ungläubig,

„Hast Du etwa Geld?" - „Wahrhaftig!"
Sprach er, „Hätt' ich's, war' es leichter!
Doch ein Bettelmönch, ein echter,

Schafft auch ohne Saldi Wunder!

D'rauf verlaßt Euch ruhig!" — Und sofort
Ging er weg mit frohem Abschied,
Während Jene halb in Zweifel,

Halb auf seinen Witz vertrauend
Mit den Blicken ihn verfolgten.

In die Stadt kam bald Serenus.

Bor des nächsten Krämers Bude
Hielt er an und grüßte freundlich,

„O", sprach er, „habt Ihr, mein Lieber,
Nicht vielleicht so ein kleinwinziges
Kinderleiterchen, lvie häufig
Sie beim Spiel die Knaben führen? , .

Ja, so mein' ich's!" rief er, wie d'rauf
Gleich der Krämer ans der Bude
Eine brachte, „Schenkt's dem Kloster!"
Lächelnd, doch noch mehr verwundert
Gab ihm Jener ohne Zaudern

'Wkltersgran am Rand des Thales
JrY Sag der Bettelmönche Kloster,

Durch ihr Dach sah Mond und Sonne:
Doch als minder liebe Gäste
Drangen auch des Regens Ströme
Bei den Lücken in das Haus ein.

Darum sprach der greise Prior:

„Brüder, was an Holz und Schindeln
Wir bedürfen, gab das Volk uns!

Zeit ist's, eh' des Herbstes Stürme
Unser wundes Hans besuchen,

Daß wir es genügend decken!

Aber lvie ich mich besinne.

Hin und her das Ding betrachte,

Woher nehmen wir die lange
Unbedingt zur Arbeit.nöthige
Leiter? Geld ist kein's im Säckel!"
Und die Bettelmönche alle
Machten sehr betrübte Mienen,

Schüttelten die kahlen Köpfe —

Doch zu rathen wußte keiner.

Nur Serenus, der ein Schalk war -
Fromm und gut wohl wie die andern,
Doch zu lustigen Schelmenstreichen
Immer aufgelegt — rief plötzlich,

Als er lächelnd eine Weile
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Nicht stolz" "Die lange Leiter"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Vogel, Hermann
Entstehungsdatum (normiert)
1892 - 1892
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 98.1893, Nr. 2476, S. 14
 
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