Fliegende Blätter (98.1893 (Nr. 2475-2500))

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Die überlistete Dogge.

Wieder nichts!

Ein Vater/ welcher schon viele ver-
gebliche Versuche gemacht hatte, seinen
nicht unbegabten Sohn zu größerem
Fleiße anzuspornen, schmeichelte sich eines
Tages, ans ein Argumentum ad ho-
minem gekommen zu sein. Bei einem
Spaziergange am See warf er Kiesel
in das stille Wasser und mahnte den
Knaben, die langen Wellen wohl zu be-
achten, die der kleinste Stein errege:
so erzwinge die kleinste Thätigkcit weit-
reichende Folgen. — Das Söhnlein
aber meinte: „Warte 'mal nur fünf
Minuten, Papa, dann wirst Du am
Wasser sehen, daß es ganz egal gewesen
wäre, wenn Du Dich nicht ange-
strengt hättest!"

Wiegenlied.

*n duftenden Blüthenbäumen
Säuselt der Abendwind.

Die Mutter sitzt im Garten
Und wiegt ihr jüngstes Kind.

Sie wiegt's mit leisem Singen
Und küßt- es ans den Mund
Und flüstert: „Dank dem Himmel!

Es wiegt schon zwanzig Pfund!"

4j. t). Lch.

Studentenzeit.

A: „Sag' nial, hast Du denn auch
früh von 7—8 Uhr die Vorlesung über
Botanik belegt?",

B: „Unsinn! Mitten in der
Nacht besuche Ich kein Collcg!"

K a t h e d e r b l ü t h e.

„. . . Die Sumpfdotterblume, Caltha palustris, gedeiht, wie der
Name schon sagt, vornehmlich im Sumpf und Morast; sie ist gewisser-
maßen das Schwein unter den Pflanzen!"

Der verkannte Amor.

(Im Wachsfigurencabinet.) „Du, Blasi, was macht denn nur bccS Engcrl
mit dera Leber?!" _

Rcdaction: I. Schneider in München. — Verlag von Braun & Schneider in München.
Kgl. Hof-Vuchdrnckerci von E. Miihlthnler in München.

Hiezu eine Beilage.