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Kreuzsteine und Steinkreuze in Niedersachsen, Bremen und Hamburg — Forschungen der Denkmalpflege in Niedersachsen, Band 5: Hameln: Verlag C.W. Niemeyer, 1988

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https://doi.org/10.11588/diglit.57464#0092
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3621.4
Schöttlingen (Gmkg. Schöttlingen, Gde. Lindhorst,
Lkr. Schaumburg)
Grenzstein
TK 3621 R’519050 H5801800
M: 87/43/31 Sandstein
St: Heute an der Straßengabelung am Ortseingang von Schöttlingen.
Einst ca. 150 Meter nordöstlich im Ackerland (R.3519150, H.5801910).
Der vorderseitig mit dem preußischen Adler und rückseitig mit
dem schaumburgischen Nesselblatt und der lippischen Rose
versehene Grenzstein Nr. 115 wird hier „Krützstein“ genannt
(Abb.). Er dient als Ersatz für einen verschollenen Denkstein
(3621.5).


3621.4 Schöttlingen

S: Im Jahre 1530 befahl nach längerer Regenzeit ein Bauer aus Lindhorst
seinem Knecht, am St.-Bartholomäus-Fest (24.8.) die Ernte einzufahren.
Als dieser sich, weil Feiertag war, weigerte, fuhr der Bauer selbst hinaus.
Beim Aufladen der ersten Garbe ertönte ein Donnerschlag, und Bauer
und Gespann versanken im Erdboden. Am Rande der Einsenkung, die
zurückblieb, wurde ein Denkstein aufgestellt. Als dieser verlorengegan-
gen war, setzte man einen Grenzstein an seine Stelle, der bei der letzten
Flurbereinigung (um das Jahr 1965) von dort an den heutigen Platz
versetzt wurde.
Lit: Wiegmann 1912, S. 333.

3621.5
Schöttlingen (Gmkg. Schöttlingen, Gde. Lindhorst,
Lkr. Schaumburg)
Kreuzstein
TK 3621 R3519150 H5801 9 1 0
M: nicht bekannt nicht bekannt
St: Der heute verschollene Kreuzstein, für den der zuvor erwähnte
Grenzstein „als Ersatz“ dient, stand einst ca. 150 m nordöstlich von
diesem im Ackerland (s. 3621.4).
S: wie 3621.4
Lit: wie 3621.4

3621.6
Beckedorf (Gmkg. und Gde. Beckedorf,
Lkr. Schaumburg)
Scheibenkreuz
TK 3621 R35217.. H58Q09..
M: nicht bekannt nicht bekannt
St: Das Flurdenkmal stand einst am sogenannten Maidamm zwischen
den Orten Beckedorf und Horsten und wurde im Jahre 1935 auf Ver-
anlassung des damaligen Pfarrers außen an der Südseite des Langhauses
der Kirche aufgestellt. Aus unerfindlichem Grund ist es später mit alten
Grabsteinen an einem nicht näher bekannten Platz eingegraben worden.
1943 ist das Scheibenkreuz noch von Frau Dr. 1. Wittichen photogra-
phiert worden (Abb.).


3621.6 Beckedorf

Das heute verschwundene Scheibenkreuz hatte eine mit einem
gleicharmigen Balkenkreuz verzierte Scheibe, die auf einem
trapezförmigen Fuß saß. An der Oberfläche waren Kerben zu
sehen.
S: Von einem alten Beckedorfer Einwohner erfuhr im Jahre 1949
Dr. Dr. N. Heutger (s. Lit.) die folgende Sage: „Am Maidamm schlugen
sich einst zwei Juden um einen Pfennig. Ein Jude kam dabei zu Tode.
Man setzte das Kreuz. Seit dieser Zeit geht es an der Mordstelle um. Der
Spuk setzte sich sogar fort, als im vorigen Jahrhundert ein Bauer im
Zuge der Verkoppelung den Kreuzstein auf seinen Hof holte: Der
Landwirt sah sich gezwungen, den Unruhebringer zurückzuschaffen.“
Lit: Heutger 1983. - Timmermann 1912, S. 254, Skizze.

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