21 x23 cm an der oben flach gerundeten Kuppe. Auf einer Länge
von 81 cm sind die Seitenflächen, deren Ecken abgekantet sind,
gut geglättet; der untere Teil ist roh belassen. Auf der dem
Betrachter zugekehrten Seitenfläche ist unterhalb der Kuppe ein
kleines lateinisches Kreuz (Stammlänge 18 cm, Querarmlänge
10 cm) eingehauen.
S. 1: Der berühmte Ablaßprediger Johann Tetzel soll an dieser Stelle von
dem Ritter von Hagen, der sich vorher von ihm für die geplante Tat
Ablaß erkauft hatte, überfallen und seines Vermögens an Ablaßgeldern
beraubt worden sein.
S. 2: Ein Edelmann aus Küblingen habe hier einen Ablaßprediger er-
schossen und beraubt, sich vorher von ihm aber Ablaß für eine Mordtat
erkauft. Der Ablaßprediger sei unter dem Stein begraben worden.
Diese und noch andere, sich stets mit dem Mord an einem
Ablaßprediger befassenden Sagen werden als sogenannte „Wan-
dersagen“ bezeichnet, weil auch andernorts vorkommend. Das
J. Tetzel die Absicht gehabt hat, auch hierzulande durch seine
Ablaßpredigten zu wirken, ist durch einen Brief belegt. Seine
Anwesenheit konnte bis dato nicht erwiesen werden, abgesehen
davon, daß er im Jahre 1519 in Leipzig verstarb, und zwar eines
natürlichen Todes.
Lit: Röhr 1962, S. 89
3830.4
Warle (Gmkg. Warle, Gde. Uehrde, Lkr. Wolfenbüttel)
Kreuzstein
TK 3830 R4418640 H”76440
M: 135/87/20 Sandstein
St: Evgl. Kirche, einst auf dem südseitigen Teil des Kirchhofes frei
stehend. Davor nordwestlich vom Ort, auf der „Engelhof1 genannten
Anhöhe am „Diet-(oder Dey-)Wege“, der von Schöningen nach Schöp-
penstedt führte. Nach Auspflügung zeitweilig auf dem Schliephakeschen
Hofe und dann auf Veranlassung des Landwirts Eimecke nach dem
Kirchhofe gebracht worden. Jetzt liegt es außen an der Apsis.
Beiderseitig stark angewitterte, beschädigte oben gerundete
Platte, deren Breitenmaß sich von oben nach unten leicht ver-
jüngt. Auf der Vorderseite auf vertieftem Grund in einem
Dreipaß eine in einem langen faltenreichen Gewand gekleidete
Figur, die von einem zweireihigen, länglich-runden Schriftband
(mit unleserlich gewordener Inschrift) umgeben ist. Auf der
Rückseite erhaben auf vertieftem Grund, unter halbbogenför-
miger Überdachung ein (teilweise zerstörtes) längsorientiertes
nasenbesetztes Kreuz (Abb.). Nach einer handschriftlichen Auf-
zeichnung von Pastor Knittel aus dem Jahre 1755 (nach H.B.
Krieger, s. Lit.) hat man die Platte im Volksmund „Kitzelstein“
genannt.
S: Kaiser Lothar von Süpplingenburg soll am alten Standort eine
Schlacht geschlagen haben, in welcher er verwundet wurde. Zur Er-
innerung an dieses Ereignis habe man den Kreuzstein aufgestellt.
Lit: Meier, P. J./Steinacker 1906, S.276. — Brandes 1956, S.25. — Hoff-
mann 1935, S. 11, 56/57. — Krieger o. J., S. 5. — Voges 1915, S.273.
3830.5
Warle (Gmkg. Warle, Gde. Uehrde, Lkr. Wolfenbüttel)
Steinkreuz
TK 3830 ehemals R4418470 H ”76800
M: ?/60/20 Sandstein
St: Bis etwa 1985 auf der „Warler Hoch“ genannten Anhöhe, ca. 450 m
nordwestlich des Ortes. Tief im Ackerboden eingesunken. Seit 1985 ist
das Steinkreuz nicht mehr aufzufmden.
Das Kopfstück des Kreuzes fehlte bis auf einen kurzen Stumpf.
Die Kreuzarme wiesen tiefe Scharten auf, die von Pflugeisen
herrührten.
Lit: Brandes 1964 b, S. 16.
3830.4 Warle
3830.6
Schliestedt (Gmkg. Schliestedt, Gde. Schöppenstedt,
Lkr. Wolfenbüttel)
Steinkreuz
TK 3830 R44180.. H”786..
M: nicht bekannt nicht bekannt
St: Das Steinkreuz ist im Jahre 1949 in der Dorfstraße unter einem
Holzhaufen entdeckt worden. Bereits wenige Jahre später hat man es
infolge Unkenntnis während einer Aktion mit dem Motto „Unser Dorf
soll schöner werden“ auf die Müllkippe gebracht.
Lit: Brandes 1964a, — Brandes 1964b, S. 18. — Brandes 1956, S.25. —
Müller 1978d, S. 225.
3830.7
Eilum (Gmkg. Eilum, Gde. Kneitlingen,
Lkr. Wolfenbüttel)
Steinkreuz
TK 3830 R4412720 H”82140
M: 70/?/14 nicht bekannt
St: Das heute verschollene Steinkreuz stand noch im 18. Jahrhundert auf
dem ca. 450 m nordwestlich vom Ort liegenden „Zinterberge“.
Lit: Flechsig 1935, S. 59. - Krieger, o.J., S. 7.
3830.8-9
Eilum (Gmkg. Eilum, Gde. Kneitlingen,
Lkr. Wolfenbüttel)
2 Steinkreuze
TK 3830 R44128.. H”819..
M: nicht bekannt nicht bekannt
161
von 81 cm sind die Seitenflächen, deren Ecken abgekantet sind,
gut geglättet; der untere Teil ist roh belassen. Auf der dem
Betrachter zugekehrten Seitenfläche ist unterhalb der Kuppe ein
kleines lateinisches Kreuz (Stammlänge 18 cm, Querarmlänge
10 cm) eingehauen.
S. 1: Der berühmte Ablaßprediger Johann Tetzel soll an dieser Stelle von
dem Ritter von Hagen, der sich vorher von ihm für die geplante Tat
Ablaß erkauft hatte, überfallen und seines Vermögens an Ablaßgeldern
beraubt worden sein.
S. 2: Ein Edelmann aus Küblingen habe hier einen Ablaßprediger er-
schossen und beraubt, sich vorher von ihm aber Ablaß für eine Mordtat
erkauft. Der Ablaßprediger sei unter dem Stein begraben worden.
Diese und noch andere, sich stets mit dem Mord an einem
Ablaßprediger befassenden Sagen werden als sogenannte „Wan-
dersagen“ bezeichnet, weil auch andernorts vorkommend. Das
J. Tetzel die Absicht gehabt hat, auch hierzulande durch seine
Ablaßpredigten zu wirken, ist durch einen Brief belegt. Seine
Anwesenheit konnte bis dato nicht erwiesen werden, abgesehen
davon, daß er im Jahre 1519 in Leipzig verstarb, und zwar eines
natürlichen Todes.
Lit: Röhr 1962, S. 89
3830.4
Warle (Gmkg. Warle, Gde. Uehrde, Lkr. Wolfenbüttel)
Kreuzstein
TK 3830 R4418640 H”76440
M: 135/87/20 Sandstein
St: Evgl. Kirche, einst auf dem südseitigen Teil des Kirchhofes frei
stehend. Davor nordwestlich vom Ort, auf der „Engelhof1 genannten
Anhöhe am „Diet-(oder Dey-)Wege“, der von Schöningen nach Schöp-
penstedt führte. Nach Auspflügung zeitweilig auf dem Schliephakeschen
Hofe und dann auf Veranlassung des Landwirts Eimecke nach dem
Kirchhofe gebracht worden. Jetzt liegt es außen an der Apsis.
Beiderseitig stark angewitterte, beschädigte oben gerundete
Platte, deren Breitenmaß sich von oben nach unten leicht ver-
jüngt. Auf der Vorderseite auf vertieftem Grund in einem
Dreipaß eine in einem langen faltenreichen Gewand gekleidete
Figur, die von einem zweireihigen, länglich-runden Schriftband
(mit unleserlich gewordener Inschrift) umgeben ist. Auf der
Rückseite erhaben auf vertieftem Grund, unter halbbogenför-
miger Überdachung ein (teilweise zerstörtes) längsorientiertes
nasenbesetztes Kreuz (Abb.). Nach einer handschriftlichen Auf-
zeichnung von Pastor Knittel aus dem Jahre 1755 (nach H.B.
Krieger, s. Lit.) hat man die Platte im Volksmund „Kitzelstein“
genannt.
S: Kaiser Lothar von Süpplingenburg soll am alten Standort eine
Schlacht geschlagen haben, in welcher er verwundet wurde. Zur Er-
innerung an dieses Ereignis habe man den Kreuzstein aufgestellt.
Lit: Meier, P. J./Steinacker 1906, S.276. — Brandes 1956, S.25. — Hoff-
mann 1935, S. 11, 56/57. — Krieger o. J., S. 5. — Voges 1915, S.273.
3830.5
Warle (Gmkg. Warle, Gde. Uehrde, Lkr. Wolfenbüttel)
Steinkreuz
TK 3830 ehemals R4418470 H ”76800
M: ?/60/20 Sandstein
St: Bis etwa 1985 auf der „Warler Hoch“ genannten Anhöhe, ca. 450 m
nordwestlich des Ortes. Tief im Ackerboden eingesunken. Seit 1985 ist
das Steinkreuz nicht mehr aufzufmden.
Das Kopfstück des Kreuzes fehlte bis auf einen kurzen Stumpf.
Die Kreuzarme wiesen tiefe Scharten auf, die von Pflugeisen
herrührten.
Lit: Brandes 1964 b, S. 16.
3830.4 Warle
3830.6
Schliestedt (Gmkg. Schliestedt, Gde. Schöppenstedt,
Lkr. Wolfenbüttel)
Steinkreuz
TK 3830 R44180.. H”786..
M: nicht bekannt nicht bekannt
St: Das Steinkreuz ist im Jahre 1949 in der Dorfstraße unter einem
Holzhaufen entdeckt worden. Bereits wenige Jahre später hat man es
infolge Unkenntnis während einer Aktion mit dem Motto „Unser Dorf
soll schöner werden“ auf die Müllkippe gebracht.
Lit: Brandes 1964a, — Brandes 1964b, S. 18. — Brandes 1956, S.25. —
Müller 1978d, S. 225.
3830.7
Eilum (Gmkg. Eilum, Gde. Kneitlingen,
Lkr. Wolfenbüttel)
Steinkreuz
TK 3830 R4412720 H”82140
M: 70/?/14 nicht bekannt
St: Das heute verschollene Steinkreuz stand noch im 18. Jahrhundert auf
dem ca. 450 m nordwestlich vom Ort liegenden „Zinterberge“.
Lit: Flechsig 1935, S. 59. - Krieger, o.J., S. 7.
3830.8-9
Eilum (Gmkg. Eilum, Gde. Kneitlingen,
Lkr. Wolfenbüttel)
2 Steinkreuze
TK 3830 R44128.. H”819..
M: nicht bekannt nicht bekannt
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