74 Hellenistische Keramik (Keramik aus der Verfüllung der Drainage)
Milet, auf dem ebenfalls verschiedene Personen zwischen Säulen dargestellt sind108 und
der Parallelen in einem Becher in Missouri, aber auch auf sogenannten „homerischen
Bechern“ in Makedonien hat109. Ob diese Gefäße tatsächlich einer Werkstätte in Klein-
asien entstammen, die „homerische Becher“ hergestellt hat, wie postuliert wurde, scheint
ebenso ungewiß wie die Gleichsetzung der Werkstätte „vases gris“ mit den Erzeugnissen
von Rhodos allein anhand des reduzierend gebrannten Fabrikats110.
Es folgt eine Reihe von Tierdarstellungen, so etwa eines nach links laufenden Hundes
(Nr. 213, Taf. 14. 84) oder eines Hippokamps (Nr. 214, Taf. 14. 84), beide ohne Parallelen.
Das Wandfragment Nr. 215 (Taf. 15. 84) zeigt einen springenden Hirsch, einen Löwen und
den Rest eines weiteren Tieres, wahrscheinlich einer Ziege. Darunter haben sich die Reste
eines dichten Blattkranzes erhalten, nach denen auch dieses Stück dem Monogrammisten
oder der von ihm beeinflußten Werkstätte „plante ä rose spiralee“ zuzuweisen ist111.
Bei Nr. 216 (Taf. 15. 84) haben sich nur mehr geringe Reste von weiblichen Figuren
erhalten. Auf dem kleinen Kännchen Nr. 217 (Taf. 15. 84) wechseln flüchtig gezeichnete,
laufende Eroten mit Tropaia ab; der Boden ist mit einer kleinen Rosette versehen.
Außer in Friesen kommen figürliche Motive auch eingefügt in den dann meist stark
stilisierten Blattkranz vor. So wechseln sich bei dem grauen Becher Nr. 218 (Taf. 15. 84)
nachlässig eingestempelte, stark aufgelöste Erotendarstellungen mit schlanken Palmblät-
tern ab. Nach der Blattform sowie dem kräftigen Komma-Muster kann der Becher
vielleicht der Werkstätte „comique ä la canne“ zugewiesen werden. Ausgefallene Motive
finden sich bei Nr. 219 (Taf. 15. 84): zwischen einfach geäderten Lanzettblättern stehen
kannelierte Säulen, die ein zweihenkeliges, kraterartiges Gefäß tragen sowie tordierte,
schlanke Stäbe (Säulen?), die von einem Kopf oder einer Maske bekrönt werden. Zwischen
die Lanzettblätter und die Säulen sind jeweils Perlschnüre mit dreiblättrigen Blüten
eingefügt. Bei dem Trichterbecher Nr. 220 (Taf. 15. 84) sind auf tordierten Stangen
sitzende Vögel zwischen die qualitätvoll gearbeiteten, unterschiedlichen Blätter des
Blattkranzes gesetzt. Nach dem feinen Flechtband könnte auch dieses Gefäß trotz seines
grauen Fabrikats in den Umkreis des Monogrammisten gehören.
Katalog
208. Taf. 14. 84. Reliefbecher. Dekor: Eierstab - Figurenfries: Kentauromachie - Blattkranz aus rhombi-
schen Blättern und Pflanzenmotiv - zwölfblättrige Rosette.
DRd: 13,2 cm, H: 6,8 cm
T: braun 5YR-7/6, hart, körnig, gl.
Ü: rotbraun 2.5YR-4/8, leicht glänzend, gegen den Rand zu metallisch grau
Inv: 230/81
Par: Laumonier 1978, Nr. 9302. pl. 19 („des belles Meduses“). Nr. 445, pl. 16 (Monogrammist). Nr. 4740,
pl. 43.
209. Taf. 14. 84. 2 Rfr. Reliefbecher. Dekor: Eierstab - Figurenfries: Kentauromachie - Reste des Blattkran-
zes mit „typischem Blatt“.
DRd: 14 cm
T: hellbraun 5YR-8/4, hart, körnig, gl.
Ü: grau 5YR-4/1 stärker violett, metallisch glänzend
Inv: 233/81
Par: wie Nr. 208 sowie Laumonier 1978, pl. 30-47 zum „typischen Blatt“.
210. Taf. 14. 84. Wfr. Reliefbecher. Dekor: Eierstab - Figurenfries: Weinschlauch tragende Eroten.
T: braun 5YR-7/6. hart, gl.
108 Kossatz 1990, 104, M 216, Taf. 20.
109 Vgl. Sinn 1979, MB 72-73, Taf. 29. Kossatz 1990, 104 sowie Saltz-Merker, Muse 1 (1967), 11 ff.
110 Kossatz 1990, 104.
111 Laumonier 1978, 215.
Milet, auf dem ebenfalls verschiedene Personen zwischen Säulen dargestellt sind108 und
der Parallelen in einem Becher in Missouri, aber auch auf sogenannten „homerischen
Bechern“ in Makedonien hat109. Ob diese Gefäße tatsächlich einer Werkstätte in Klein-
asien entstammen, die „homerische Becher“ hergestellt hat, wie postuliert wurde, scheint
ebenso ungewiß wie die Gleichsetzung der Werkstätte „vases gris“ mit den Erzeugnissen
von Rhodos allein anhand des reduzierend gebrannten Fabrikats110.
Es folgt eine Reihe von Tierdarstellungen, so etwa eines nach links laufenden Hundes
(Nr. 213, Taf. 14. 84) oder eines Hippokamps (Nr. 214, Taf. 14. 84), beide ohne Parallelen.
Das Wandfragment Nr. 215 (Taf. 15. 84) zeigt einen springenden Hirsch, einen Löwen und
den Rest eines weiteren Tieres, wahrscheinlich einer Ziege. Darunter haben sich die Reste
eines dichten Blattkranzes erhalten, nach denen auch dieses Stück dem Monogrammisten
oder der von ihm beeinflußten Werkstätte „plante ä rose spiralee“ zuzuweisen ist111.
Bei Nr. 216 (Taf. 15. 84) haben sich nur mehr geringe Reste von weiblichen Figuren
erhalten. Auf dem kleinen Kännchen Nr. 217 (Taf. 15. 84) wechseln flüchtig gezeichnete,
laufende Eroten mit Tropaia ab; der Boden ist mit einer kleinen Rosette versehen.
Außer in Friesen kommen figürliche Motive auch eingefügt in den dann meist stark
stilisierten Blattkranz vor. So wechseln sich bei dem grauen Becher Nr. 218 (Taf. 15. 84)
nachlässig eingestempelte, stark aufgelöste Erotendarstellungen mit schlanken Palmblät-
tern ab. Nach der Blattform sowie dem kräftigen Komma-Muster kann der Becher
vielleicht der Werkstätte „comique ä la canne“ zugewiesen werden. Ausgefallene Motive
finden sich bei Nr. 219 (Taf. 15. 84): zwischen einfach geäderten Lanzettblättern stehen
kannelierte Säulen, die ein zweihenkeliges, kraterartiges Gefäß tragen sowie tordierte,
schlanke Stäbe (Säulen?), die von einem Kopf oder einer Maske bekrönt werden. Zwischen
die Lanzettblätter und die Säulen sind jeweils Perlschnüre mit dreiblättrigen Blüten
eingefügt. Bei dem Trichterbecher Nr. 220 (Taf. 15. 84) sind auf tordierten Stangen
sitzende Vögel zwischen die qualitätvoll gearbeiteten, unterschiedlichen Blätter des
Blattkranzes gesetzt. Nach dem feinen Flechtband könnte auch dieses Gefäß trotz seines
grauen Fabrikats in den Umkreis des Monogrammisten gehören.
Katalog
208. Taf. 14. 84. Reliefbecher. Dekor: Eierstab - Figurenfries: Kentauromachie - Blattkranz aus rhombi-
schen Blättern und Pflanzenmotiv - zwölfblättrige Rosette.
DRd: 13,2 cm, H: 6,8 cm
T: braun 5YR-7/6, hart, körnig, gl.
Ü: rotbraun 2.5YR-4/8, leicht glänzend, gegen den Rand zu metallisch grau
Inv: 230/81
Par: Laumonier 1978, Nr. 9302. pl. 19 („des belles Meduses“). Nr. 445, pl. 16 (Monogrammist). Nr. 4740,
pl. 43.
209. Taf. 14. 84. 2 Rfr. Reliefbecher. Dekor: Eierstab - Figurenfries: Kentauromachie - Reste des Blattkran-
zes mit „typischem Blatt“.
DRd: 14 cm
T: hellbraun 5YR-8/4, hart, körnig, gl.
Ü: grau 5YR-4/1 stärker violett, metallisch glänzend
Inv: 233/81
Par: wie Nr. 208 sowie Laumonier 1978, pl. 30-47 zum „typischen Blatt“.
210. Taf. 14. 84. Wfr. Reliefbecher. Dekor: Eierstab - Figurenfries: Weinschlauch tragende Eroten.
T: braun 5YR-7/6. hart, gl.
108 Kossatz 1990, 104, M 216, Taf. 20.
109 Vgl. Sinn 1979, MB 72-73, Taf. 29. Kossatz 1990, 104 sowie Saltz-Merker, Muse 1 (1967), 11 ff.
110 Kossatz 1990, 104.
111 Laumonier 1978, 215.