76 Hellenistische Keramik (Keramik aus der Verfüllung der Drainage)
DRd: 15,2 cm
T: braun 5YR-5/4 bis 6/6, hart, gl.
Ü: grau 5YR-4/1, metallisch glänzend
Inv: 234/81
Par: Laumonier 1978, Nr. 573. 628, pl. 25 („comique ä la canne“)
219. Taf. 15. 84. Reliefbecher. Dekor: Eierstab - Rankenfries mit großen, gelappten Blättern und Beeren -
Efeurankenfries - Blattkranz aus Lanzettblättern, zwischen die kannelierte Säulen mit zweihenkeligem
Gefäß sowie tordierte Stangen mit Kopf oder Maske gesetzt sind. Dazwischen von dreiblättriger Blüte
bekrönte Perlschnüre - am Boden 3 Delphine.
DRd: 14 cm, H: 8,6 cm
T: hellgrau 10YR-7/2, hart, gl.
Ü: dunkelgrau 10YR 7/2, hart, gl.
Inv: 228/81
220. Taf. 15. 84. Reliefierter Trichterbecher. Dekor: Flechtband - großer Perlstab - Blattkranz aus ovalem,
geädertem Blatt - Vogel auf tordierter Stange - herzförmigem, mehrfach geädertem Blatt mit Palmette
als Zwickelbekrönung - Akanthusblatt - Vogel auf tordierter Stange.
DRd: 17 cm, H: 13,2 cm
T: hellgrau 10YR-6/1, hart, feinkörnig
Ü: schwarz, glänzend, beim Trichterende nicht überall deckend
Inv: 232/81
Par: Laumonier 1978, Nr. 4122, pl. 44 (Monogrammist). Zur Form Courby 1922, fig. 62, IX, p. 329.
9.3.2. Blattkranzbecher
Die Gestaltung der Wand durch einen hohen, meist die ganze Wandung einnehmen-
den Blattkranz kommt bei den ionischen Bechern am häufigsten vor112. Der Boden wird
meist von einer Rosette oder einem ähnlichen, vegetabilen Motiv gebildet; von der glatten
Randzone wird der Blattkranz durch ein oder mehrere Randornamente abgegrenzt.
Manchmal ist noch ein Rankenfries dazwischengeschoben (z.B. Nr. 221, Taf. 16. 84).
Blattkranzbecher gehören zu den frühen Vertretern der Gattung. Ihr Beginn wird in
Griechenland ins erste Drittel des 3. Jh. v. Chr. gesetzt, ab der Mitte des 2. Jh. v. Chr.
werden sie deutlich seltener. Im Osten dagegen hat sich ihre Beliebtheit ungebrochen bis
ins 1. Jh. v. Chr. gehalten113.
Der Blattkranz kann aus gleichartigen Blättern bestehen (z.B. Nr. 219, Taf. 15),
häufiger kommen jedoch unterschiedliche Blattypen vor. Die Blätter sind selten wirklich
naturalistisch gebildet, sondern meist stilisiert oder überhaupt reine Phantasieprodukte.
Besonders behebt war das Lanzettblatt, ein schlankes, vorne spitz zulaufendes Blatt, das
häufig mit einer einfachen Innenzeichnung versehen war (z.B. Nr. 219, Taf. 15. Nr. 221,
Taf. 16. 84. Nr. 225, Taf. 16. 85. Nr. 231, Taf. 17. 85. usw.). Ihnen verwandt sind längliche,
ovale Blätter mit abgerundetem Ende (z.B. Nr. 227, Taf. 17. 85. Stärker gerundet: Nr. 220,
Taf. 15). Recht auffallend sind die rhombischen Blätter, die für die Werkstätte des
Monogrammisten charakteristisch zu sein scheinen (z.B. Nr. 208. 211, Taf. 14. 84. Nr. 222,
Taf. 16). In verschiedenen Arten treten sogenannte Palmblätter auf, schlanke Blätter mit
einer kräftigen Mittelader, aus der links und rechts regelmäßig längliche Blätter wachsen
(z.B. Nr. 211, Taf. 14. 84. Nr. 215. 216. 218, Taf. 15. 84. Nr. 227. 228, Taf. 17. 85. Nr. 233.
237, Taf. 18. 85). Hervorzuheben ist das von Laumonier so bezeichnete „typische
Blatt“114, ein Palmblatt mit meist umgebogener Spitze, das in der Werkstätte des Mono-
grammisten erfunden wurde, später aber auch von anderen Töpfern übernommen wurde
112 Engi, „floral bowls“, Rotroff 1982. 17 ff. Frz. „bols ä calice vegetal“, Courby 1922, 388. Zum
Vorkommen im östlichen Mittelmeerraum vgl. z.B. Crowfoot-Kenyon 1957, 273. Isler Samos 1978, 120 f.
113 Rotroff 1982, 17 ff. Isler Samos 1978, 120 ff.
114 Laumonier 1978, 129.
DRd: 15,2 cm
T: braun 5YR-5/4 bis 6/6, hart, gl.
Ü: grau 5YR-4/1, metallisch glänzend
Inv: 234/81
Par: Laumonier 1978, Nr. 573. 628, pl. 25 („comique ä la canne“)
219. Taf. 15. 84. Reliefbecher. Dekor: Eierstab - Rankenfries mit großen, gelappten Blättern und Beeren -
Efeurankenfries - Blattkranz aus Lanzettblättern, zwischen die kannelierte Säulen mit zweihenkeligem
Gefäß sowie tordierte Stangen mit Kopf oder Maske gesetzt sind. Dazwischen von dreiblättriger Blüte
bekrönte Perlschnüre - am Boden 3 Delphine.
DRd: 14 cm, H: 8,6 cm
T: hellgrau 10YR-7/2, hart, gl.
Ü: dunkelgrau 10YR 7/2, hart, gl.
Inv: 228/81
220. Taf. 15. 84. Reliefierter Trichterbecher. Dekor: Flechtband - großer Perlstab - Blattkranz aus ovalem,
geädertem Blatt - Vogel auf tordierter Stange - herzförmigem, mehrfach geädertem Blatt mit Palmette
als Zwickelbekrönung - Akanthusblatt - Vogel auf tordierter Stange.
DRd: 17 cm, H: 13,2 cm
T: hellgrau 10YR-6/1, hart, feinkörnig
Ü: schwarz, glänzend, beim Trichterende nicht überall deckend
Inv: 232/81
Par: Laumonier 1978, Nr. 4122, pl. 44 (Monogrammist). Zur Form Courby 1922, fig. 62, IX, p. 329.
9.3.2. Blattkranzbecher
Die Gestaltung der Wand durch einen hohen, meist die ganze Wandung einnehmen-
den Blattkranz kommt bei den ionischen Bechern am häufigsten vor112. Der Boden wird
meist von einer Rosette oder einem ähnlichen, vegetabilen Motiv gebildet; von der glatten
Randzone wird der Blattkranz durch ein oder mehrere Randornamente abgegrenzt.
Manchmal ist noch ein Rankenfries dazwischengeschoben (z.B. Nr. 221, Taf. 16. 84).
Blattkranzbecher gehören zu den frühen Vertretern der Gattung. Ihr Beginn wird in
Griechenland ins erste Drittel des 3. Jh. v. Chr. gesetzt, ab der Mitte des 2. Jh. v. Chr.
werden sie deutlich seltener. Im Osten dagegen hat sich ihre Beliebtheit ungebrochen bis
ins 1. Jh. v. Chr. gehalten113.
Der Blattkranz kann aus gleichartigen Blättern bestehen (z.B. Nr. 219, Taf. 15),
häufiger kommen jedoch unterschiedliche Blattypen vor. Die Blätter sind selten wirklich
naturalistisch gebildet, sondern meist stilisiert oder überhaupt reine Phantasieprodukte.
Besonders behebt war das Lanzettblatt, ein schlankes, vorne spitz zulaufendes Blatt, das
häufig mit einer einfachen Innenzeichnung versehen war (z.B. Nr. 219, Taf. 15. Nr. 221,
Taf. 16. 84. Nr. 225, Taf. 16. 85. Nr. 231, Taf. 17. 85. usw.). Ihnen verwandt sind längliche,
ovale Blätter mit abgerundetem Ende (z.B. Nr. 227, Taf. 17. 85. Stärker gerundet: Nr. 220,
Taf. 15). Recht auffallend sind die rhombischen Blätter, die für die Werkstätte des
Monogrammisten charakteristisch zu sein scheinen (z.B. Nr. 208. 211, Taf. 14. 84. Nr. 222,
Taf. 16). In verschiedenen Arten treten sogenannte Palmblätter auf, schlanke Blätter mit
einer kräftigen Mittelader, aus der links und rechts regelmäßig längliche Blätter wachsen
(z.B. Nr. 211, Taf. 14. 84. Nr. 215. 216. 218, Taf. 15. 84. Nr. 227. 228, Taf. 17. 85. Nr. 233.
237, Taf. 18. 85). Hervorzuheben ist das von Laumonier so bezeichnete „typische
Blatt“114, ein Palmblatt mit meist umgebogener Spitze, das in der Werkstätte des Mono-
grammisten erfunden wurde, später aber auch von anderen Töpfern übernommen wurde
112 Engi, „floral bowls“, Rotroff 1982. 17 ff. Frz. „bols ä calice vegetal“, Courby 1922, 388. Zum
Vorkommen im östlichen Mittelmeerraum vgl. z.B. Crowfoot-Kenyon 1957, 273. Isler Samos 1978, 120 f.
113 Rotroff 1982, 17 ff. Isler Samos 1978, 120 ff.
114 Laumonier 1978, 129.