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Heberdey, Rudolf [Editor]; Niemann, G. [Editor]; Wilberg, Wilhelm [Editor]; Österreichisches Archäologisches Institut [Contr.]
Das Theater in Ephesos — Forschungen in Ephesos, Band 2: Wien: Alfred Hölder, 1912

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.54697#0215
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184

Nr. 81.
Säule, bläul. Μ., r85m hoch, Durchmesser 0'26 m,
oben und unten gebrochen; Buchstaben oO2m bis
0’02 5 m hoch.
Gefunden auf den Stufen des Zuschauerraumes
unweit der vorigen.

tAVPgi HA-AujN
er
θ ΕλΤΤΐΛ\Χ &ΟΗΘ b

Ταυρεινάδων
διάστυλα δ.
Ε.
θ. Έλπιδίου Βοήθ-ου.

Die Bedeutung der Anfangsbuchstaben von
Z. 3 und 4 ist unklar. Waren die διάστυλα der ταυ-
ρεινάδες etwa das 5. bis 8. der Reihe und in der Be-

zeichnung das gewöhnliche Alphabet ohne E ange-
wendet? Elpidius (Helpidius?) Boethos ist sonst nicht
bekannt.

Nr. 82.
Säule, w. Μ., ri2m hoch, Durchmesser 0’29“;
Buchstaben 0Ό25111 hoch.
Über Z. 1 ist eine ältere Inschrift von sechs
Zeilen bis auf die Enden der ersten und letzten
Zeile getilgt.
Gefunden auf dem Logeionfußboden nahe dem
Nordende.
Nr. 76 — 82 stammen augenscheinlich von einer
größeren Hallenanlage, in der einzelne Interkolum-
nien (zu διάστυλα vgl. Ath. Mitt. XXIV 165 f. Nr. 2 -
Inschr. v. Pergamon II 295^ und Ath. Mitt. XXVII 93!.
Nr. 83) bestimmten Genossenschaften als Verkaufs-
stellen oder zu Vereinszwecken zugewiesen war. Wo
sie errichtet war, ist unbekannt; vielleicht lag sie am
Berge über dem Theater, so daß die Säulen in den
Zuschauerraum herabkollern konnten. Als Stifter
nennen die meisten einen Asiarchen Μ. Fulv. Publi-
cianus Nicephorus, der bei Chapot Prov. Rom d’Asie
482 ff. noch fehlt; ein Namensvetter in der Dedika-
tionsinschrift des in der zweiten Hälfte des II. Jahr-
hunderts n. Chr. anzusetzenden „römischen Hafen-
baues“ (Jahresh.IBeibl. 62), der έκ κληρονομιάς Μάρκου
Φουλβί[ου Ποπλικιανοΰ?] Νεικηφόρου Άσιάρχου errichtet
ist, kann bei dem wesentlich späteren Schriftcharakter
von Nr. 76 — 82 kaum identisch, wohl aber ein gleich-
namiger Vorfahre sein. Ob der ganze Bau oder
nur einige Interkolumnien auf ihn zurückgehen,
ist nicht auszumachen.
Von den συνεργασίαι (vgl. J. Oehler Zum griech.
Vereinswesen Wien 1905; Poland Gesch. d. gr. Ver-
einsw. 116 ff.) sind in den ταυρεινάδες Nr. 80, 81 nach
Edict. Diocl. ed. Mommsen-Blümner IX C 15b


[5] _ Ί
φογΑΒ I ° ΥΆτοΥ
πουΠλΙΚΙΑ
ΝθΎΝΕΙΚΗ
φ ο p ο Υ ΑΣΙΑΡ
5 ΧοΥδΙαΥυ γ
ΛΑ β
EX ΑΡιςΑΛ/V Η ÄT

Φουλβίου
Πουπλικια-
νου Νεικη-
φόρου Άσιάρ-
5 χου. Διάστυ-
λα β
έχαρισάμην.

Schuster zu erkennen. Anders Benndorf Forschungen
in Ephesos I 97 A. 4.
Zu den πυρηνάδες Nr. 79 vgl. Pap. Berol. 781.
III. 8. πινάκια βωλητάρια iß συν ποδίσκοις καί διαπηγίοις
καί λεονταρίοις καί ποιρηνιδίοις; πυρηνίδια sipd danach
wohl knöpf artige (vgl. die Citate der Lexika aus
Galen und Paul. Aegin. und Hermes XXIX 627)
Zieraten an den Pinakia, die πυρηνάδες also wohl
Knopfdreher.
Βαλανεϊς πρεβατοι Nr. 78 sind Badediener, die
nicht in öffentlichen Anstalten angestellt waren,
sondern sich für Privatbäder verdangen. Anders
Benndorf Forschungen in Ephesos I 41 A. 3.
Die συνεργασία ιερού γεύματος Nr. 76 mag für
Kultzwecke nach bestimmten Vorschriften bereitete
Speisen (vgl. das ungesäuerte Brot der Juden) ge-
werbsmäßig hergestellt haben.
 
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