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Keil, J. [Editor]; Österreichisches Archäologisches Institut [Contr.]
Die Bibliothek — Forschungen in Ephesos, Band 5,1:, 1953

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https://doi.org/10.11588/diglit.52075#0009
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VORWORT

Mit dem vorliegenden i. Heft des V. Bandes der Forschungen in Ephesos beginnt die Zweigstelle die
Einlösung alter Schuld. Denn dieser Band soll der Veröffentlichung von ephesischen Denkmälern gewidmet
sein, deren Freilegung zum Teil schon mehrere Dezennien zurückliegt. Zu diesen gehört auch die Bibliothek.
Über ihre in den Jahren 1903 und 1904 erfolgte Ausgrabung war von dem Grabungsleiter Rudolf Heberdey
in den Jahresheften des Österreichischen Archäologischen Instituts Band VII und VIII unter Beigabe von
Grundrissen und Wiederherstellungen vorläufig berichtet worden. Im Jahre 1908 hatte Wilhelm Wilberg,
der Architekt der Grabung, ebenda Band XI eine Wiederherstellung der für die Baukunst der Kaiserzeit
besonders wichtigen Fassade veröffentlicht und begründet. Die bei der Grabung aufgetauchten Skulpturen
und unter ihnen namentlich eine Reihe großer Reliefs, mit denen man in später Zeit, anläßlich der Ver-
wendung der Bibliotheksfassade als Fontänenhintergrund, ein großes Bassin abgeschlossen hatte, wurden
in den Grabungsberichten und im Katalog einer Ausstellung von Fundstücken aus Ephesos im unteren
Belvedere (1905) bisher nur zum Teil bekannt gemacht. Eine abschließende Veröffentlichung in den For-
schungen in Ephesos war von der Institutsdirektion zunächst zurückgestellt worden, weil sowohl Heberdey
als auch der Leiter der 1926 neu einsetzenden Grabung Josef Keil die Hoffnung nicht aufgegeben hatten,
die Fundamente des großen Altarbaues, zu welchem die Reliefs ursprünglich gehört hatten, aufzuspüren und
damit eine feste Grundlage für ihre Anordnung und Beurteilung zu gewinnen. Leider hat sich diese Hoff-
nung dann nicht erfüllt, obwohl bei späteren Grabungen noch eine ganze Anzahl zugehöriger Platten und
Bruchstücke aufgefunden wurde. Bei dieser Sachlage mußte es doch richtig erscheinen, die Veröffent-
lichung der Bibliothek und ihres Schmuckes nicht weiter hinauszuschieben. Der Abschluß der Veröffent-
lichung hat sich dann allerdings noch um einige weitere Jahre verzögert, weil einige bei der Ausarbeitung
sich ergebende offene Fragen bei einer neuen Grabungskampagne Erledigung finden sollten, zu der es
dann nicht mehr gekommen ist.
Das nunmehr vorgelegte Heft enthält an erster Stelle die von W. Wilberg verfaßte Behandlung des
Gebäudes, dann die Aufnahme des Sarkophages des Celsus durch M. Theuer. Daran schließt sich die Würdi-
gung der Skulpturen von F. Eichler. Die Publikation der fast durchwegs von R. Heberdey abgeschriebenen
Inschriften hat J. Keil übernommen, dem auch die im letzten Kapitel enthaltene Zusammenfassung ver-
dankt wird. Darüber hinaus hatte er sich auch die redaktionelle Leitung und schließlich die Überwachung
der Drucklegung in gewohnter selbstloser Hingabe aufgelastet. Die Wiener Zweigstelle kann ihm dafür nicht
warm genug danken.
Für die anschließenden Hefte dieses Bandes ist zunächst neben der schon weitgehend vorbereiteten
Veröffentlichung der erwähnten Altarreliefs durch F. Eichler die Vorlage der zwei im Osten der Bibliothek
aufgedeckten Heroa sowie des die Theaterstraße nach Süden abschließenden Schmucktores in Aussicht
genommen.
CAMILLO PRASCHNIKER

Vorwort zur zweiten Auflage
Das die Bibliothek behandelnde 1. Heft des V. Bandes der Forschungen in Ephesos, welches von der
Zweigstelle Wien des Deutschen Archäologischen Institutes im Jahre 1945 herausgegeben wurde, ist voll-
kommen vergriffen, wird aber immer wieder verlangt. Die Direktion hat sich daher zur Herstellung einer
2. Auflage in der Form eines unveränderten, nur einzelne Druckversehen korrigierenden Neudrucks ent-
schlossen. Dank einer Subvention des Bundesministeriums für Unterricht ist ihr die Durchführung dieses
Entschlusses ermöglicht worden.
Es ist die Absicht der Direktion, auch die ebenfalls vergriffenen Bände IV/i (Marienkirche) und IV/2
(Siebenschläfercoemeterium) in ähnlicher Weise der Reihe nach neu aufzulegen, damit neben der Johannes-
kirche auch die anderen großen christlichen Denkmäler von Ephesos wieder in ihren abschließenden Grabungs-
publikationen zur Verfügung stehen.

Wien, im November 1953.

FRITZ EICHLER

JOSEF KEIL
 
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