DIE GESCHICHTE DER GRABUNG
Das Monument des C. Memmius wurde in den Jahren 1957 und 1958 freigelegt. Die Leitung der Grabungen war zu
dieser Zeit in den Händen Franz Miltners, von dem auch die näheren Aufzeichnungen im Tagebuch über den Fortgang der
Arbeiten stammen. Der Berichterstatter war nur 1957 Mitglied des Stabes und zur Zeit der Freilegungsarbeiten im Bereich
des Memmiusbaues — da anderweitig eingesetzt — nur fallweise am Grabungsplatz selbst anwesend. Die folgenden Daten
und Hinweise sind daher in erster Linie nach den Tagebüchern zusammengestellt. Einzelne fragliche Punkte wurden mit
Augenzeugen, vor allem dem Vorarbeiter Serif Kömür^ü besprochen, bzw. aus eigener Erinnerung zu klären versucht.
Das Ziel der Kampagne 1957 war es, die bis zur Scholastikiatherme freiliegende Kuretenstraße weiter nach Osten zu
verfolgen und den Zusammenschluß mit dem Grabungsplatz beim Prytaneion herbeizuführen. Schon am 2. August wurde
mit den Arbeiten auf der Kuretenstraße, am 11. August im Bereich des Prytaneions begonnen (Abb. 29). Am 27. August
setzte Miltner eine weitere Arbeitsgruppe beim sogenannten Pfeilertor ein (gemeint ist der Beginn der nördlich des Sockelbaues
verlaufenden Auffahrtsrampe zum Prytaneion, der von zwei Reliefpfeilern flankiert ist1)), die vorerst nach Osten vordrang,
um die Verbindung zum Prytaneion zu schaffen. Am 30. August waren die Arbeiten in der Kuretenstraße bis etwa 28 m
östlich der Badgasse vorgedrungen. Bis zum 16. September wurde beim Pfeilertor ausschließlich ostwärts gegraben, denn
Abb. 1: Zustand der Grabung am 17. August 1958 (in der Mitte des Bildes Relief-
platte Z 189/58)
erst an diesem Tag erwähnt Miltner ausdrücklich, daß nun „auch unterhalb des Pfeilertores (d. h. westlich) mit dem Auf-
graben begonnen“ wird, „um von hier aus gegen die Kuretenstraße hinunterzuarbeiten“. Das Pfeilertor war bereits 1955 frei-
gelegt worden, wobei westlich davon nur das Erdreich bis auf eine Breite von etwa sechs Metern abgegraben wurde, dies
vermutlich jedoch nicht in der gesamten Breite der Auffahrtsrampe (vgl. den in Abb. 26 des zitierten Grabungsberichts
wiedergegebenen Plan). Einen Tag später, am 17. September, entdeckte man beim Freilegen des Pflasters nach Westen hin
das obere Ende eines Reliefpfeilers mit der Darstellung eines Frauenkopfes (Fund Inv.-Nr. 1957/154). Dieser kann demnach
maximal sechs oder sieben Meter westlich des Pfeilertores gelegen sein. In der unmittelbaren Umgebung wurden in den
*) Miltner, ÖJh 43, 1956 — 58 Beibl. Sp. 38ff. Abb. 26. Zur möge der Situationsplan Abb. 11 herangezogen werden.
Verdeutlichung des im folgenden geschilderten Grabungsvorganges
Forschungen in Ephesos VII
Das Monument des C. Memmius wurde in den Jahren 1957 und 1958 freigelegt. Die Leitung der Grabungen war zu
dieser Zeit in den Händen Franz Miltners, von dem auch die näheren Aufzeichnungen im Tagebuch über den Fortgang der
Arbeiten stammen. Der Berichterstatter war nur 1957 Mitglied des Stabes und zur Zeit der Freilegungsarbeiten im Bereich
des Memmiusbaues — da anderweitig eingesetzt — nur fallweise am Grabungsplatz selbst anwesend. Die folgenden Daten
und Hinweise sind daher in erster Linie nach den Tagebüchern zusammengestellt. Einzelne fragliche Punkte wurden mit
Augenzeugen, vor allem dem Vorarbeiter Serif Kömür^ü besprochen, bzw. aus eigener Erinnerung zu klären versucht.
Das Ziel der Kampagne 1957 war es, die bis zur Scholastikiatherme freiliegende Kuretenstraße weiter nach Osten zu
verfolgen und den Zusammenschluß mit dem Grabungsplatz beim Prytaneion herbeizuführen. Schon am 2. August wurde
mit den Arbeiten auf der Kuretenstraße, am 11. August im Bereich des Prytaneions begonnen (Abb. 29). Am 27. August
setzte Miltner eine weitere Arbeitsgruppe beim sogenannten Pfeilertor ein (gemeint ist der Beginn der nördlich des Sockelbaues
verlaufenden Auffahrtsrampe zum Prytaneion, der von zwei Reliefpfeilern flankiert ist1)), die vorerst nach Osten vordrang,
um die Verbindung zum Prytaneion zu schaffen. Am 30. August waren die Arbeiten in der Kuretenstraße bis etwa 28 m
östlich der Badgasse vorgedrungen. Bis zum 16. September wurde beim Pfeilertor ausschließlich ostwärts gegraben, denn
Abb. 1: Zustand der Grabung am 17. August 1958 (in der Mitte des Bildes Relief-
platte Z 189/58)
erst an diesem Tag erwähnt Miltner ausdrücklich, daß nun „auch unterhalb des Pfeilertores (d. h. westlich) mit dem Auf-
graben begonnen“ wird, „um von hier aus gegen die Kuretenstraße hinunterzuarbeiten“. Das Pfeilertor war bereits 1955 frei-
gelegt worden, wobei westlich davon nur das Erdreich bis auf eine Breite von etwa sechs Metern abgegraben wurde, dies
vermutlich jedoch nicht in der gesamten Breite der Auffahrtsrampe (vgl. den in Abb. 26 des zitierten Grabungsberichts
wiedergegebenen Plan). Einen Tag später, am 17. September, entdeckte man beim Freilegen des Pflasters nach Westen hin
das obere Ende eines Reliefpfeilers mit der Darstellung eines Frauenkopfes (Fund Inv.-Nr. 1957/154). Dieser kann demnach
maximal sechs oder sieben Meter westlich des Pfeilertores gelegen sein. In der unmittelbaren Umgebung wurden in den
*) Miltner, ÖJh 43, 1956 — 58 Beibl. Sp. 38ff. Abb. 26. Zur möge der Situationsplan Abb. 11 herangezogen werden.
Verdeutlichung des im folgenden geschilderten Grabungsvorganges
Forschungen in Ephesos VII