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Fiedler, Karl Gustav
Reise durch alle Theile des Königreiches Griechenland: in Auftrag der Königl. Griechischen Regierung in den Jahren 1834 - 1837 (Band 1): Mit 6 lithographirten Ansichten — Leipzig, 1840

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https://doi.org/10.11588/diglit.9173#0245
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M E G A R A.

Aßie Landschaft hiess Megaris, in welcher die Stadt M£gSra
lag, sie bestand ans 3 Theilen. 1) Die am frühesten von
Kar, dem Argivisclien Pelasger, erbaute Burg Karia. 2) Die
spätere Burg AUcSthöe; 3) Die untere eigentlicbe Stadt Me-
gära (d. i. heilige Wohnungen). Ueber Megara berichtet Pau-
sanias sehr ausführlich. Megära war einst voll herrlicher
Tempel und Gebäude. Es wurde manches alterthümliche von
den Einwohnern unter der Ilerrscbaft der Türken gefunden
und wenn es von Marmor war, zu KafTeemörsern umgestaltet
oder wieder vergraben, um es vor den Türken zu verbergen.
Nachgrabungen im Grossen sind dort noch nicht angestellt
worden, sie würden wahrscheinlich nicht ohne günstige Resul-
tate sein.

Eine der prachtvollsten Wasserleitungen, die des Thea-
genes, welche das Wasser aus der Quelle der Sithnischen
(nördlich hinter Bims) nach Megära führte, ist gänzlich zer-
stört, weil von ihr die Türken Säulen für die Moscheen weg-
nahmen.

Megära war einst voll der berüchtigsten Buhlerinncn. Es
hatte berühmte Kämpfer und unter den Türken waren die
Einwohner noch als kriegerisch bekannt. Aber so mächtig und
reich auch früher Megära war, so zerfiel es doch zu nichts;
denn seine Bewohner verachteten Religion, verhöhnten Völ-
kerrechte, waren aufgeblasen und voll Uebermuth (Thantasla),
 
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