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Fiedler, Karl Gustav
Reise durch alle Theile des Königreiches Griechenland: in Auftrag der Königl. Griechischen Regierung in den Jahren 1834 - 1837 (Band 2): Mit 5 lithographirten Tafeln und einer illuminirten, geognostisch-bergmännischen Karte des Königreiches Griechenland — Leipzig, 1841

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https://doi.org/10.11588/diglit.9174#0389
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M I L 0.

(Melos.)

Diese Insel ist nach Konon 1160 vor Christi Geburt durch
Lakonier und einige Spartiaten bevölkert worden*). Sie soll
ihren Namen von den dort in Menge verfertigten Ilandmüh-
len (Mylos, eine Mühle) erhalten haben; nach Festus aber
wahrscheinlicher von einem phönicischen Häuptlinge Namens
Melos. Sprach man aber in den frühesten Zeiten, so wie
jetzt Y[ wie i aus, so hiess Mrjkog schon damals Milos, nicht
Melos.

Strabo schreibt: Melos sei das berühmteste nnter allen
in der Nähe von Kreta liegenden Eiländern. 700 Jahr vor
dem ersten peloponnesischen Kriege bildete sie einen blühen-
den, unabhängigen Staat**). In diesem Kriege wurde sie
von den Athenern dringend um Beistand angerufen***), den
sie aber, als von Spartanern abstammend, verweigerte. Da
sandten später die Athener den Nikiasf) mit 60 Schiffen und
2000 Mann Landungstruppen, um sie zu strafen. Diese ver-
heerten das Land, mussten aber die Belagerung des Kastron
aufgeben, aber einige Jahre später kehrten die unversöhnten
Athener mit 3000 Mann unter Kleomedes und Tisias zurück,
belagerten auf's neue die Stadt, wurden aber zurückgeworfen,

*) Konon, Narrat. XXXVI und Thukydides Iib. V.
**) Thukydides Hb. V. 115, 116.
*♦♦) Ibid. Iib. n.
f) Ibid. Iib. HL
Zweiter Theil. 24
 
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