SANTORINO.
489
hoben und noch wirkt unterirdische Thätigkeit fort, es strö-
men schweflichte Dämpfe an der Südseite von Neo-Kamme'ni
empor und es heben sich, gleich wie eine Blase in der Erd-
rinde, Trachitmassen, die bald über die Meeresfläche hervor-
ragen werden, wie in der Folge näher erörtert wird.
Wie hoch w erden diese Massen steigen, wird ihr Dom
fest erstarren und stehen bleiben, oder abermals aufbrechen
und zusammenstürzen'? Wird sich eine Verbindung mit dem
Innern der Erde bilden und ein wirklicher, dauernder Vulkan
entstehen, das sind Fragen, die nur die Zukunft enthüllen kann.
Die früheste Insel Kailiste bestand, wie im vorigen mit
aller Wahrscheinlichkeit nachgewiesen wurde, hauptsächlich
aus Thonschiefer; sollte dieser, wie schon bei Milo S. 428
angedeutet wurde, sich in ihm in Ungeheuern Massen befun-
den haben und durch seine Zersetzung Anlass zu den bisher
beschriebenen vulkanischen Wirkungen gegeben haben? Das
kupferreinigende Wasser bei Neo-Kamme'ni setzt reichlich Ei-
senocher ab; so finden sich auch südlich von Methana nahe
im Thonschiefergebirge Schwefelkiese, welche tiefer in grossen
Massen liegend zu den Gasentbindungen bei Vromolimni, ja
vielleicht zum emporgehobnen Methana Anlass gaben, wie sie
wohl Milo, Kimoli und Polino in die Höhe trieben und rö-
steten.
Sind es ungeheure Massen von Schwefelkies, so bleibt
die vulkanische Wirkung nur in der Erdrinde, es giebt noch
einen tüchtigen Ausbruch und Santorino wird keinem Jahr
aus Jahr ein verheerenden Vulkane zum Raub. Nicht weil es
das wünschenswertheste ist, sondern weil es die Natur anzu-
deuten scheint, bin ich der Meinung, dass sich kein eigent-
licher Vulkan bilden wird.
Ehe ich nun zum Schlüsse der Beschreibung dieser Insel
die chronologische Geschichte ihrer Bildung und Veränderun-
gen folgen lasse, wird es nicht überflüssig sein, eine kurze
489
hoben und noch wirkt unterirdische Thätigkeit fort, es strö-
men schweflichte Dämpfe an der Südseite von Neo-Kamme'ni
empor und es heben sich, gleich wie eine Blase in der Erd-
rinde, Trachitmassen, die bald über die Meeresfläche hervor-
ragen werden, wie in der Folge näher erörtert wird.
Wie hoch w erden diese Massen steigen, wird ihr Dom
fest erstarren und stehen bleiben, oder abermals aufbrechen
und zusammenstürzen'? Wird sich eine Verbindung mit dem
Innern der Erde bilden und ein wirklicher, dauernder Vulkan
entstehen, das sind Fragen, die nur die Zukunft enthüllen kann.
Die früheste Insel Kailiste bestand, wie im vorigen mit
aller Wahrscheinlichkeit nachgewiesen wurde, hauptsächlich
aus Thonschiefer; sollte dieser, wie schon bei Milo S. 428
angedeutet wurde, sich in ihm in Ungeheuern Massen befun-
den haben und durch seine Zersetzung Anlass zu den bisher
beschriebenen vulkanischen Wirkungen gegeben haben? Das
kupferreinigende Wasser bei Neo-Kamme'ni setzt reichlich Ei-
senocher ab; so finden sich auch südlich von Methana nahe
im Thonschiefergebirge Schwefelkiese, welche tiefer in grossen
Massen liegend zu den Gasentbindungen bei Vromolimni, ja
vielleicht zum emporgehobnen Methana Anlass gaben, wie sie
wohl Milo, Kimoli und Polino in die Höhe trieben und rö-
steten.
Sind es ungeheure Massen von Schwefelkies, so bleibt
die vulkanische Wirkung nur in der Erdrinde, es giebt noch
einen tüchtigen Ausbruch und Santorino wird keinem Jahr
aus Jahr ein verheerenden Vulkane zum Raub. Nicht weil es
das wünschenswertheste ist, sondern weil es die Natur anzu-
deuten scheint, bin ich der Meinung, dass sich kein eigent-
licher Vulkan bilden wird.
Ehe ich nun zum Schlüsse der Beschreibung dieser Insel
die chronologische Geschichte ihrer Bildung und Veränderun-
gen folgen lasse, wird es nicht überflüssig sein, eine kurze