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Fielding, Sarah; Fielding, Henry; Pauli, Joachim [Bearb.]
Die geraubte Einsiedlerin oder Ophelia: mit Kupfern (2. Theil) — Berlin: bey Joachim Pauli, Buchhändler, 1767 [VD18 90795679]

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https://doi.org/10.11588/diglit.51095#0150
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- Ich konnte in dem Zustande, worinwich war,
mich mit ihm nicht besprechen. Er wandte al-
les an, was die Liebe bezauberndes mit sich
führet, mich meinem Unfall zu entziehen. Ich
ließ mir die wahre Ursache davon nicht mer-
ken, ich klagte über den Kopf, da doch mein
Herz allein litte, und durch diese Zeichen der
Liebe mehr geangstiget als getröstet wurde.
Bey diesem Auftritt wußte ich nicht, was ich
anfangen sollte. Es war mir lieb, daß My-
lord Larborough dazwischen kam. S bald die
Abendmahlzeit aufgetragen war, ließ ich sie
beysammen; aber anstatt, daß ich in die Kam-
mer gehen sollen, begab ich mich in ein nahe
gelegenes Cabinet, wovon ich mit Bedacht die
Thüre etwas offen gelaßen hatte. Ich war
nicht so bald heraus gegangen, so steng My-
lord Dorchester an, sich über den Zustand zu
betrüben, worinn er mich gesehen hatte, weß-
halber befürchtete, daß es der Verbote einer
Krankheit seyn möchte. Darauf nahm My-
lord Larborough die Gelegenheit in Acht, die
Rede dahin zu lenken, wo er hinaus wollte.
„Mein Freund, sprach er: Ich wundere mich
„ in der That nicht über ihre so lebhafte Unru-
„he; bey dem Werth einer Sache, worüber
„man so sehr gewachst, woran man so viele
„Kosten gewandt, warum man sich so viel be-
„ mühet, und dw man so sehr geliebt hat, die
„ Gefahr zu stehen, daß sie durch den Tod uns
„entzogen wird, dürfte wohl einen Menschen,
„der
 
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