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Fielding, Henry; Fielding, Henry [Hrsg.]
Emilie Booth: Ein Muster ehelicher Liebe (Band 1/2) — Leipzig, 1797 [VD18 90589157]

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https://doi.org/10.11588/diglit.34276#0066
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54 Erstes Buch. Siebentes Kapitel,
konnte. Das will ich nun gerade nicht behaup-
ten, daß ich meine Schwester übertraf, denn
viele waren hierüber andrer Meynnug, in-
deßen floß auch viel Patteyljchkeit mir ein.
Der Korner erklärte sich endlich selbst für
mich, und niemand konnte seinem Urthrile wi-
dersprechen. Er behauptete öffentlich, daß ich
meine Schwester überträfe. Einst als ich ihm
allein vorfpielte, brach er in ein Entzücken von
Bewunderung auö, drückte mir zärtlich dis
Hand, nnd sagte: wahrlich Sie übertreffen Ihre
Schwester eben so sehr in der Musik, als ihre
Reitze jene und ihr ganzes Geschlecht be-
schämen.
Kein Mädchen kann in irgend einer Sache,
wonnnen sie schimmern will, eine Ueberlegeu-
hcil dulden. Ich fing nun an die Bewunderer
meiner Schwester zu haßen, ich ward unruhig
über die Lobsprüche, die man ihrer Geschicklichkeit
machte, und nun begann ich den Körnet wegen
des Vorzugs zu lieben, den er mir gab
Jetzt betrachtete ick) Hebbers schone Person
mit Vergnügen, nnd hier, Freund . w-ll ich
Jhnen das große Geheimniß uuserS Geschlechts
verrathen. Viele Frauenzimmer gehen mit der
schönsten Mannsperson um, nnd bleiben dabcy
ganz unbefangen und sogar gleichgültig. Aber
sobald ein Frauenzimmer dahin kommt, daß sie
sich selbst die Frage vorlegt: ist der Mann, der
mir aas irgend einer andern Ursache gefällt,
 
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