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Fielding, Henry; Fielding, Henry [Hrsg.]
Emilie Booth: Ein Muster ehelicher Liebe (Band 1/2) — Leipzig, 1797 [VD18 90589157]

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https://doi.org/10.11588/diglit.34276#0427
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Fünftes Buch. Neuntes Kapitel. 415
stand des Wohlgefallens, große Eigenschaften
der Bewunderung, gute Eigenschaften der Hoch-
achtung; aber bei Gottl Liebe kann nur Gegen-
stand der Liebe ftyu.
James. Sollte diese Meinung nicht Zu viel
Eigenliebe verratben? — Allein wenn wir c-
auch nicht einmal von dieser Seite betrachten,
verliert sich der Geschmack an etwas wohl leich-
ter als an der Liebe? Alles was dem Gaumen
zu sehr schmeichelt, wie Oehl und Honig, k'arm
auch den schärfsten Appetit eines Pfaffen ab-
stumpfen, und nur das Saure und Piguaute
kann ihn scharfen.
Boorh. Ich liebe das allegorische Räsonne-
ment nicht, allein was die Liebe berrift, sc ha-
be ich nie etwas darin gefunden, was Uc»
bcrdruß hervorbringen könnte. Ich habe rum
fast drei Jabre alleine in der Gesellschaft mei-
ner Frau verlebt, und doch bin ich nie dieser
Gesellschaft überorüßig geworden, habe nie ems
andere gewünscht und habe gewiß nie von je-
ner Säure gekostet, die memen Appetrt ge-
schärft heitre.
James. Das kommt mir etwas übertrie-
ben und romanhaft vor. Wenn ich drei Jahre
mir einem und demselben Weide eingesperrt wür-
de, welches der Himmel verhüten wolle, so
glaube ich, könnte mich nichts lebendig erhal-
ten, als so ein lebhaftes Temperament, wie
Miß Matthews hat. Ehe ein Viertel Jahr ver«
 
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