Siebenes Buch. Viertes Kapitel, z?
zusammen; allein die Kränkung, die jetzt ih-
rem Verstände von Herrn Vennet zu meinem
Vortheil wiederfnhr, war größer, denn daß
sie mir konnte vergeben werden. Sie nahm
mich diesen Abend besonders vor und erinner-
te mich wieder daran, daß ich doch Dienste
nehmen sollte, und das auf so eine Art, daß
es nicht viel besser war, als wenn sie nur ge-
radezu die Thüre gewiesen hatte. Sie sagte
mir ganz spöttisch, ich würde am besten thnn,
wenn ich mein Latein für mich allein behielte,
es nütze so niemand nichts; aber noch lächer-
licher wäre es, wenn ein Mädchen, das in
Diensten wäre, sich damit abgeben wollte.
Das nächstemahl, daß Herr Kennet zu
uns zum Besuch kam, durfte ich nicht gegen-
wärtig seyn. Sein Besuch dauerte kürzer
als gewöhnlich, und er verließ meine Tante
in der übelsten Laune, in der ich sie jemahls
gesehen habe.. Sie ließ nun diese, wie ge-
wöhnlich, an mir aus, indem sie mir meine
Gelehrsamkeit, mein eingebildetes Wesen und
meine Armuth vorwarf, mich an meine Ver-
bindlichkeiten gegen sie ^erinnerte, und darauf
drang, daß ich unverzüglich in Dienstegehen
sollte. Ich war sehr vergnügt über das,
was sie mir sagte; denn ich schloß daraus,
daß Herr Vennet etwas zu meinem Vortheil
gegen sie müsse geäußert haben, und ich hätte
zusammen; allein die Kränkung, die jetzt ih-
rem Verstände von Herrn Vennet zu meinem
Vortheil wiederfnhr, war größer, denn daß
sie mir konnte vergeben werden. Sie nahm
mich diesen Abend besonders vor und erinner-
te mich wieder daran, daß ich doch Dienste
nehmen sollte, und das auf so eine Art, daß
es nicht viel besser war, als wenn sie nur ge-
radezu die Thüre gewiesen hatte. Sie sagte
mir ganz spöttisch, ich würde am besten thnn,
wenn ich mein Latein für mich allein behielte,
es nütze so niemand nichts; aber noch lächer-
licher wäre es, wenn ein Mädchen, das in
Diensten wäre, sich damit abgeben wollte.
Das nächstemahl, daß Herr Kennet zu
uns zum Besuch kam, durfte ich nicht gegen-
wärtig seyn. Sein Besuch dauerte kürzer
als gewöhnlich, und er verließ meine Tante
in der übelsten Laune, in der ich sie jemahls
gesehen habe.. Sie ließ nun diese, wie ge-
wöhnlich, an mir aus, indem sie mir meine
Gelehrsamkeit, mein eingebildetes Wesen und
meine Armuth vorwarf, mich an meine Ver-
bindlichkeiten gegen sie ^erinnerte, und darauf
drang, daß ich unverzüglich in Dienstegehen
sollte. Ich war sehr vergnügt über das,
was sie mir sagte; denn ich schloß daraus,
daß Herr Vennet etwas zu meinem Vortheil
gegen sie müsse geäußert haben, und ich hätte