Siebentes Buch. Sechstes Kapitel. 6z
Lächeln mich süsser belohnt hat als diese ge-
ringe Schuld werth ist. — Ich habeIhnen
noch vergessen zu sagen, liebe Booth, deß,
als ich einen Augenblick nach dem Essen weg-
ging, um nach meinem Kinde zu sehen, mich
der Lord durchaus nicht forrlassen wollte,
sondern das Kind selbst kommen ließ. Er
nahm cs auf seinen Arm, schaukelte es auf
seinen Knien und fütterte es mit Obst von
dem Dessert. Doch es würde Sie mehr als mich
selbst ermüden, iwenn ich Ihnen die tausend
kleinen zärtlichen Gefälligkeiten, die er gegen
mein Kind hatte, erzählen wollte. Er beschenkte
es mit allerley Kleinigkeiten und unter andern
gab er ihm eine Kmderklapper, die über drey
Pfund werth war, und als mein Mann fast
vierzehn Tage lang wegen einer Erkältung
das Zimmer hüten mußte, besuchte er mein
Kind alle Tage; — denn dieß brauchte er
jedesmahl zum Vorwand bey seinem Besuche,
und selten kam er, wo er nicht meinem Klei-
nen etwas zum Geschenk mitbrachte.
Hier, liebe Booth, muß ich Ihnen eine
Bemerkung mitheilen, die sich, seitdem ich es
dahin gebracht habe, ruhiger über jene ent-
setzlichen Kunstgriffe, die man brauchte, um
meine Tugend zu stürzen, nachzudenken, sich
mir beständig aufdrang. Höchst niederträch-
tig und grausam waren ohne allen Zweifel jene
Kunstgriffe, aber meine Bemerkung ist nur die,
Lächeln mich süsser belohnt hat als diese ge-
ringe Schuld werth ist. — Ich habeIhnen
noch vergessen zu sagen, liebe Booth, deß,
als ich einen Augenblick nach dem Essen weg-
ging, um nach meinem Kinde zu sehen, mich
der Lord durchaus nicht forrlassen wollte,
sondern das Kind selbst kommen ließ. Er
nahm cs auf seinen Arm, schaukelte es auf
seinen Knien und fütterte es mit Obst von
dem Dessert. Doch es würde Sie mehr als mich
selbst ermüden, iwenn ich Ihnen die tausend
kleinen zärtlichen Gefälligkeiten, die er gegen
mein Kind hatte, erzählen wollte. Er beschenkte
es mit allerley Kleinigkeiten und unter andern
gab er ihm eine Kmderklapper, die über drey
Pfund werth war, und als mein Mann fast
vierzehn Tage lang wegen einer Erkältung
das Zimmer hüten mußte, besuchte er mein
Kind alle Tage; — denn dieß brauchte er
jedesmahl zum Vorwand bey seinem Besuche,
und selten kam er, wo er nicht meinem Klei-
nen etwas zum Geschenk mitbrachte.
Hier, liebe Booth, muß ich Ihnen eine
Bemerkung mitheilen, die sich, seitdem ich es
dahin gebracht habe, ruhiger über jene ent-
setzlichen Kunstgriffe, die man brauchte, um
meine Tugend zu stürzen, nachzudenken, sich
mir beständig aufdrang. Höchst niederträch-
tig und grausam waren ohne allen Zweifel jene
Kunstgriffe, aber meine Bemerkung ist nur die,