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Fielding, Henry; Fielding, Henry [Editor]
Emilie Booth: Ein Muster ehelicher Liebe (Band 3/4) — Leipzig, 1798 [VD18 90589165]

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https://doi.org/10.11588/diglit.34277#0096
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9O Siebentes Buch. Zehntes Kapitel,
eine Person, die alles Mitleiden verdient,
und ich werde Sie immer als eine unglückli-
che aber unschuldige Frau hochschätzen.
Emilie wollte sich nunmehro empfehlen;
allein Frau Bennet nothigte sie so sehr, zum
Frühstück zu bleiben, daß sie sichs endlich gc-
fallen ließ. Sie war noch nüchtern und ihre
zarte Seele war durch so viele verschiedene
Leidenschaften bewegt worden, daß selbst die
Natur die Aufforderung ihrer Freundin an sie
gar sehr unterstützte.
Als das Mädchen das Theezeug zurecht
setzte, fragte Emilie ihre Freundin etwas
schalkhaft, ob der Sergeant Atkinfon nicht
mit ihr in einem Hause wohnte? Frau Nen-
net ward bcy dieser Frage ganz roth, wieder-
hohlte seinen Namen mit Stottern und ward
so verlegen dabey, daß Emilie keine weitere
Bestärkung ihrer Vermuthung bedurfte. In-
dessen wollte sich Emilie doch nicht so gerade-
zu erklären, sondern fing an von den Vorzü-
gen des Sergeanten zu sprechen, und nach-
dem sie auch feine Besorgnisse, die er für
Frau Bennet, da sie in Ohnmacht lag, er-
wähnt hatte, sagte sie endlich: sie glaube,
der Sergeant würde gewiß der beste Ehemann
von der Welt werden, denn er sey so zärtlich
und so gut von Herzen und so artig in seinem
Betragen, als selten bey Männern und noch
 
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