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Fielding, Henry; Fielding, Henry [Editor]
Emilie Booth: Ein Muster ehelicher Liebe (Band 3/4) — Leipzig, 1798 [VD18 90589165]

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https://doi.org/10.11588/diglit.34277#0307
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Zehntes Buch. Erstes Kapitel, zoi
den Nutzen der Gelehrsamkeit bey der Erzie-
hung einer jungen Dame in Zweifel zn
ziehen.
Fr. Atkins. Ich gestehe es, nach den
jetzigen Verhältnissen in der Welk kann es
nicht so viel zu ihrem Glücke beytragen, als
zu dem einer Mannsperson; aber das wer-
den Sie doch gewiß zugestchen, Herr Doctor,
daß Gelehrsamkeit wenigstens einem Frauen-
zimmer zu einer vernünftigen und unschuldi-
gen Unterhaltung bienen kann.
Dsctor Harris. Ja, ich glaube aber
auch, daß es seine großen Jnconvenien-
zen haben kann. Wenn zum Beyspiele
eine gelehrte Frau einen ungelehrten Mann
bekäme, würde sie nicht vielleicht geneigt
seyn, ihn zu verachten?
Fr. Atkins. Das sollte ich doch nicht
denken, und wenn ich mich selbst zum Excm-
pel anfähren darf — so glaube ich, habe ich
selbst gezeigt, daß auch gelehrte Weiber mit
Männern, denen diese Eigenschaft abgcht,
zufrieden seyn können.
D. Harris. Ja, es können vielleicht
andere Talente jenem die Wage halten. Wir
wollen aber einmahl die Sache von einer
andern Seite betrachten, wenn nämlich beyde
Theile gelehrt sind, kann das nicht ein herrli-
cher Gegenstand zum Streit werden, wer
von beyden Theilen der Gelehrteste ist?
 
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