Fielding, Henry; Fielding, Henry [Editor]: Emilie Booth: Ein Muster ehelicher Liebe (Band 3/4) (Leipzig, 1798) [VD18 90589165]

Eilftes Buch. Achtes Kapitel. 47Z
ßer innerer Bewegung von Herrn Atkinson
wegging.
Ungeachtet sie vorhin nicht eben in der
schicklichsten Kleidung über die Straße ge-
gangen war, so wollte sie doch nicht, zumahl
da sie jetzt allein war, auf eben die Art nach
Hause gehen. Sie war aber auch in ihrem
jetzigen Zustande kaum fähig zu gehen; denn
die Scene mit dem armen Atkinson hatte ihr
gefühlvolles Herz sehr erschüttert, und ihre
Augen schwammen noch in Thranen.
Es fiel ihr jetzt aber ein, daß sie keinen
einzigen Schilling in der Tasche oder zu Hau-
se habe, um für sich und ihre Familie etwas
zum Esten kaufen zu können. In dieser Lage
entschloß sie sich, zu dem Pfandverleiher zu
gehen, wo sie vorher gewesen war, um ihr
Bild bey ihm zu versetzen. Sie nahm daher
eine Sänfte und führte diesen Entschluß so-
gleich aus.
Der Werth des Goldes, worein das Bild
gefaßt, und der kleinen Diamanten, womit
es besetzt war, belief sich auf neun Guineen.
Dieß bekam sie, und das schönste Gesicht von
der Welt — das ist das Schicksal der
Schönheit sehr oft — wurde als eine Sache
von keinem Werth in den Kauf mit drein ge-
geben.